Hier geht es bald los mit unseren Weg durch Spanien.
Ist dann vielleicht etwas übersichtlicher, als immer das endlose scrollen.
Allerdings kann ich hier, ohne Rechner keine Nachrichten Funktion erstellen.
Sorry.
Also, wenn ihr etwas zu sagen habt müsst ihr auf die Startseite schreiben oder auf "von-aubrac-24" oder direkt an mich.
Ihr schafft das schon!!
Was soll ich sagen oder besser gesagt schreiben.
Es war ein wunderbare Tag, ein unfassbar wunderbarer Tag.
Sandra war endlich wieder mit auffem Weg.
Um 7.30 Uhr gab es das letzte Frühstück in Frankreich.
Um 8.00 Uhr ging es auf die "Königsetappe".
Über die Pyrenäen.
Der Tag startet mit leichten Nebel, den die Sonne aber zügig vertrieb.
Der Rest ist mit Worten kaum zu beschreiben.
Also, werde ich das auch weitestgehend lassen und euch nur mit Daten und unfassbaren Fotos unterhalten.
Obwohl ich glaube das die Bilder nicht im entferntesten das wieder spiegelt was wir gesehen haben.
Kurz vor dem Ziel, im Kloster Roncesvalles haben wir die vier Australier wieder getroffen.
Die haben wir ja hin und wieder unterwegs getroffen und einer hat Sandra ja sogar seinen speziellen super Socken geliehen.
Heute haben wir die Jungs das letzte mal getroffen.
Sie fahren morgen mit dem Taxi nach San Sebastian und wandern noch zwei Wochen über den Camino de Norte.
Hier ist es ihnen zu voll.
Die Begrüßung war herzlich und Verabschiedung fast schon schmerzlich.
Wir kennen uns kaum, aber trotzdem waren die paar Stunden die wir uns gesehen haben immer sehr lustig und unterhaltsam.
Wir wollten eigentlich auch hier im Kloster schlafen, aber die 190 Betten waren am Sonntag schon ausgebucht.
Ja, es wird voller.
Nun zu den Daten des Tages
28,5 Kilometer Wegstrecke
230 hm war unser Startpunkt
1480 hm war der Höchstepunkt
1340 m rauf
620 m runter
21 Kilometer rauf gewandert
7,40 € für zwei 0,4 Bier am Kloster
Nun zu den Fotos
Spanien erwartet uns wie man es erwarten kann.
Dauer Nieselregen bei so 6 Grad, aber es wurde wärmer.
10 Grad
Nein, das ist gar nicht schön!!
Wir verlassen den kleinen Ort über eine Brücke und gehen über einen Schotterweg raus, durch Felder und Wiesen.
Hier und da stehen Pferde rum, die sind im Moment noch nasser als wir.
Aber nicht mehr lange.
Auch ohne die Pferde sind wir nicht alleine.
Zahlreiche Pilger begleiten uns den ganzen Tag.
Ich glaube die einsamen Zeiten sind vorbei.
Die Wolken sind dunkel und hängen tief, die Landschaft bleibt trotzdem schön.
Über kleine Asphaltpisten oder Betonwege geht es weiter.
Wiesen, Felder, Äcker.
Kleine Passagen durch Wald, mal leicht ansteigenden, mal höhehaltend.
Es regnet zum Glück nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Wir erreichen ein kleines Dorf und werden am Ortseingang von einem Typen begrüßt der uns und alle anderen darauf aufmerksam macht wo es den besten Kaffee im Ort giebt.
Er mag recht haben, wir wählen trotzdem den Automaten und einen großen Sonnenschirm für die erste Rast.
Kaffee ist gut, Sonnenschirm taugt auch als Regenschirm.
Kurz über die Hauptstraße, dann links raus und rauf.
Über Betonplatten geht es recht steil einen Hang rauf und über eine Art moderne Römerstraße weiter.
Steinplattenmosaik mäßig in Form gelegt begleitet uns einen ganze Weile.
Mal rauf, mal runter.
Obwohl alles klätsche Nass ist, kommt man nie ins Rutschen.
Dann geht es steil rauf in ein schönes Waldstücke und leicht abfallend wieder runter und wir kommen in den nächsten Ort.
Direkt am Anfang eine kleine Bar.
Voll mit nassen Pilgernvund trockenen Einheimischen.
Kaffee und ne kurze Rast.
Weiter durch das Dorf und steil wieder raus.
Dann beginnt der schönste Teil des Tages.
Zunächst lässt der Regen nach und hört kurze Zeit später sogar auf, die Temperaturen werden zweistellig und wir wandern von nun an durch einen wunderbaren Wald.
Kiefern, Ginster, Moos.
Der Pfad ist meist matschig und steinig, stellenweise über Fels.
Man hat oft das Gefühl über versteinerte Drachenhaut oder Schuppen zu laufe.
Schwer zu beschrieben, aber echt wunderschön.
Mal kurz steil rauf, dann wieder lange Abschnitte höhehaltend und seicht bergab.
Kurz durch eine breite Landstraße unterbrochen duch Waldpfade geht es weiter.
Aber hier steht ein Imbisswagen und der hat Bier.
Jetzt hat er zwei weniger.
Dann wieder dieser tolle Wald und sogar ein Hauch von Sonne.
Dann steil und steiler runter, dazu sehr matschig aber zum Glück nicht rutschig.
Aber auch das schaffen wir.
Über eine alte Brücke und wir sind am Ziel.
Die Unterkunft liegt direkt an der "Hauptstraße".
Schlafen und Wäsche waschen 17€ pro Nase.
Natürlich kein Zweibettzimmer.
Vier Etagenbetten, alle belegt.
Gegenüber ist ein Cafe-Bar-Restaurant.
Menü, Dreigänge, ein Glas Wein und Wasser.
17,50 €.
Willkommen in Spanien!!
Morgen darf dann das Wetter auch etwas spanischer werden!
Richtig warm ist wohl immer noch nicht, aber zumindest zweistellig und kein Regen.
Frühstück gibt es im Café um die Ecke.
Tortilla und Kaffee.
Über die Brücke wieder raus, nach links, über Betonplatte leicht rauf und weiter über eine kleine Straße.
Über einen holprigen Wiesenpfad an einer großen Fabrik vorbei.
Keine Ahnung was die machen, passt aber optisch natürlich nicht in das sehr schöne grüne Tal.
Dann über eine Asphaltstraße rauf und oberhalb der Industrieanlage weiter.
Die Sonne kommt immer weiter raus und die meisten Wolken verschwinden auch.
Immer wieder rauf und runter, über einen Pfad geht es mal an Wiesen mal durch Wald.
Mitunter auch mal steiler, aber nie extrem.
Heute sind Sandras Füsse gut dabei, aber das Bein spinnt rum
Ob vom Liegen im recht unbequem Bett oder einfach nur weil es kein Bock hat diese herrliche Landschaft zu genießen, wer weiß das schon.
In Larrasoaña bricht sie lieber ab.
Der Weg ist noch weit, also lieber kein Risiko eingehen.
Bus fährt hier keiner und das sechste Taxiunternehmen hat auch endlich ein Taxi für uns.
Sie fährt nach Pamplona und laufe dort hin.
Weiter durch schönen Wald mit Flussblick.
Rauf, runter, höhehaltend, runter, rauf, höhehaltend.
Dann geht es ein Stück an der Bundesstraße entlang und wieder zurück in die Natur.
Wiesen, Wald, Fluss, Sonne, grüne Hügel links und rechts von mir.
Wunderschön!
Eine Unterführung bringt mich auf die andere Seite der Bundesstraße und ein steinig, steiler Pfad den Hügel rauf.
Über einen höhehaltenden Waldpfad geht es weiter.
Nochmal rauf, über eine blühenden Wiese und unter einer breiten, viel genutzten Straße drunterher.
Eine Schotterpiste bringt mich kurz und steil rauf und flach wieder runter.
Ich erreiche Villava.
Eine schöne, alte Steinbrücke bringt mich über die Ulzama.
Direkt da hinter steht ein Kloster, mit einer kleinen, schönen Kappele.
Hier gibt es sogar einen Stempel zum selber stempeln.
Dann geht es durch die Stadt.
Immer gerade aus, zunächst durch ruhige Gassen, dann über eine vierspurige Hauptstraße.
Schicke Häuser und viel Verkehr.
An jeder Kreuzung gibt es riesige Hinweisschilder wo der Pilger pilgern soll.
Auf dem Boden wird der Weg auch angezeigt.
Gelbe Muschel mit gelben Richtungspfeil auf blauen Grund.
Verlaufen kann man sich hier nicht.
Der gelbe Pfeil ist hier in Spanien auf jeden Fall das Zeichen für uns.
Auf Häuser oder Bäumen gemalt, immer den gelben Pfeil nach.
Dann geht es über kleine Straßen weiter, schon durch die ersten Vororte von Pamplona.
Schön ist anders, aber was will man machen.
Nochmal über eine alte Steinbrücke, kurz durch einen kleinen Park, über eine riesige Kreuzung, an der alten Stadtmauer vorbei, durch ein hundertjahre altes Tor und ich bin in der Altstadt von Pamplona.
Schmale Gassen, hohe, sehr schmale Häuser, viele Menschen, viele kleine Geschäfte.
Willkommen in der Großstadt.
Wir haben ein kleines Hotel mitten in der Altstadt gebucht und bleiben einen Tag.
Das Hotel oder besser gesagt das Hostel, ist alt und hat seine besten Tage hinter sich.
Also, lange hinter sich.
Aber ich will es ja nicht kaufen.
Betten sind gut, Wasser ist heiß, alles sauber und einen Balkon haben wir auch.
Mit Blick in eine wusselige Altstadtgasse.
120€ für zwei Nächte mitten in der Stadt.
Da will man ja nicht meckern.
Sandra pflegt ihr Bein und ich laufe einfach mal los.
Kathedrale, Altstadt, Zitadelle, Einkaufsmeile, Altstadt.
Viele kleine Läden, wenig Müll, viele Busse, noch mehr schmale Häuser, viele Kirchen, so wirklich voll finde ich es meist nicht, nur in den schmalen Gassen wird es manchmal etwas eng, zum Teil sehr grün, Bausünden gibt es natürlich auch, unendlich viele Restaurants, Bars und andere Möglichkeiten nicht abzunehmen.
Frühstück gab es in der Bäckerei um die Ecke und dann ging aus raus aus Pamplona.
Fast 3 Kilometer raus.
Große Straßen, kleine Straßen, riesige Straßen.
Dazu einen schönen Park, noch ein Blick auf die Zitadelle und ein ganzes Stück durch das Unigelände.
Dann waren wir draußen.
Nun ging es zunächst an einer breiten Straße entlang, einen Hügel rauf und durch ein kleines Dorf.
Dann gab es nur noch eine Richtung.
Rauf!
Mal sanft, mal hart.
Meist über Feldwege oder Schotterweg, auch kleine Straßen wurden genutzt.
Das ganze durch Felder, Felder und Felder.
Bis rauf nach Zariquiegui.
Ein kleines, schönes Dorf mit einer Bar und einen Mini-Markt.
Wir entscheiden uns für Dosenbier.
Aus dem Dorf raus und jetzt aber richtig rauf.
Kleine Pfade durch blühende Wiesen brachten uns schlussendlich auf 810 hm.
Pamplona liegt auf 440 hm.
Oben auf dem Hügel gab es viele Windräder und ein Denkmal eines Pilgerzuges.
Einige Stahl Skulpturen, Menschen, Hunde, Pferd und Esel.
Habt ihr bestimmt schon mal im Fernsehen gesehen, wenn ihr mal was über den Camino Francès gesehen habt.
Wenn nicht schaut euch doch mal "The way" an.
Ein echt guter Film, in dem ein Vater die Asche seines auf dem Jakobsweg verstorben Sohnes nach Compostela bringt.
Ab hier gab es natürlich auch nur noch eine Richtung.
Runter!
Über einen steinigen, stellenweise steilen Pfad ging es runter vom Hügel.
Dann wurde es flacher und der Pfad besser.
Hier auf dieser Seite gesellen sich noch viele Bäume und kleine Waldstücke zu den Feldern.
Aber auch bunt blühende Hecken und kleine Büsche flankierten oft den Pfad.
Dann wieder Schotterpiste.
Heute ist echt alles dabei.
Erwähnt ich schon die tollen Aussichten und Fernblicke??
Runter heißt in der hügeligen Landschaft natürlich auch immer wieder kurz rauf um wieder runter zukommen.
Nach 23,5 Kilometer haben wir endlich unser Ziel erreicht.
Puente la Reina, was auf so knapp 400 hm liegt.
Unser gebuchtes Quartier liegt direkt auf dem Weg.
Der führt quasi durch den kleinen Biergarten des Hotels.
Alle anderen Unterkünfte sind ausgebucht, also ab in den *** Kasten.
Allerdings ins 2-Bett-Pilgerzimmer.
mit eigenem Bad.
Zusammen mit dem Dreigänge Menü und dem Frühstücksbuffet zahlen wir 118€.
Das Abendessen ist gut und mäßig zugleich.
Vorspeise gibt es als Buffet.
Salat, Suppe, Paella, alles echt gut.
Beim Hauptgang hat man die Wahl zwischen Fisch und Fleisch.
Wir nehmen beides.
Fleisch ok, Pommes schlecht.
Fisch ok, Kartoffeln schlecht.
Nachtisch wieder in Buffetform.
Also, besser gesagt Kuchen oder Milchreis.
Kuchen lecker, Milchreis gewöhnungsbedürftig.
Dazu gibt es 3/4 l Wein.
Das Frühstück bietet Rührei, Speck, Brötchen, Wurst, Käse und vier Sorten Kuchen.
Kaffee aus einer anständigen Maschine.
Alles lecker.
Da wir gerade lecker Essen waren, eine super leckere Paella mit Kaninchen, Muscheln und Gambas, dazu ein guten Glas Roten für 12.50€ pro Person und wir danach noch mit Franzosen, Amerikanern, Holländer und Deutschen vor der Kommunalen Unterkunft in allen Sprachen die es so gibt uns recht lange Unterhalten haben, habe ich keine Lust mehr zu schreiben.
Aber Fotos könnt ihr schon mal gucken!
Frühstück gab es wieder in einer Bäckerei auf dem Weg.
Dann bin ich alleine los, Sandras Füsse haben leider wieder gestreikt.
Hier fahren zum Glück regelmäßig Bus, die auch Orte auf unseren Weg anfahren.
Über die Hauptstraße raus aus der recht hässlichen Stadt.
Irgendwie wirkt das wie so eine "Planstadt".
Alle Straßen sind rechtwinklig, dazwischen die oft gleiche aussehenden zweistöckigen Häuser.
Viele Bänke stehen wohl überall rum, aber schön zu sitzen ist es nicht.
Dann geht es über einen Schotterweg einen kleinen Hügel rauf und in die Weinhügel..
Am berühmten Weinbrunnen direkt auf dem Jakobsweg ist natürlich viel los.
Alle müssen alles fotografieren.
Handys werden weiter gereicht, damit auch jeder später beweisen kann das er hier war.
Ich schummel mich etwas durch, machen ein schnelles Foto, fülle meinen Becher halb voll und verschwinden wieder.
Mann soll sich hier auch keine Flaschen abfüllen, was auch völlig unfair gegenüber den später kommenden Pilgern ist.
Aber das scheinen ein, zwei Personen wohl nicht zu wissen.
Steht ja auch nur auf 5 Sprachen direkt neben dem Brunnen.
Ja, auch unter Pilgern gibt es schlechte Menschen.
Wo wir gerade beim Thema sind.
Mit vier Mann nebeneinander auf dem Weg zu gehen ist Scheiße.
Wenn man Wanderstöcke nicht nutzt, muss man Sie nicht über den Asphalt schleifen lassen.
Man muss sich nicht immer lautstark unterhalten.
Man muss nicht auf schmalen Wegen jede Scheiße fotografieren.
Und vor allem muss man nicht Musik auf seinem Handy hören, ohne Kopfhörer.
Obwohl ich heute sehr zügig unterwegs war, sind mir heute einige dieser Dinge auf den Sack gegangen.
Nach dem Trinkbrunnen ging es noch kurz bergauf und dann höhehaltend weiter auf einer Asphaltpiste mit schönen Blick auf Weinreben, Wiesen und Berge unter sehr dunklen Wolken.
Dann an einem großen Campingplatz vorbei und ab in den Wald.
Eine schöner Pfad ging mal rauf, mal runter durch das üppige Grün der Bäume, dann kurz steil rauf und an einem großen Weizenfeld entlang.
Wieder runter und über eine steile Straße in einen kleinen Ort, den ich zügig durchschritt.
Kurz wieder runter und dann lang und mitunter steil rauf.
Immer mit Blick auf einen hohen Hügel mit einer Burg oder Kirchen Ruine.
Dann erreiche ich Villamayor de Monjardin und gönne mir eine kleine Rast.
Über einen holprigen Pfad, durch einen Weiberg geht es wieder runter auf einen breiten, stellenweise matschigen Weg.
Das Zeug klebt unter den Sohlen und man hat das Gefühl 20cm größer zu sein.
Zum Glück wird der Weg schnell wieder trocken und die Matsche fällt auch wieder ab.
Den jetzt beginnt die erste Rennstrecke des Jakobsweg.
Auf den nächsten knapp 12 Kilometer bis nach Los Arcos bleibt der Weg breit, die Anstieg überschaubar und meist flach.
Kurven gibt es auch nur Verhalten und so gebe ich Gas.
Landschaftlich eigentlich nur grüne Felder, mal ein paar Bäume und große Hügel in der Ferne.
In einer kleinen Senke steht ein gut besuchter Foodtruck.
Sandwich, Kuchen, Kaffee, Kalt Getränke.
Na gut.
Ein Bier und ein Käse-Schinken-Baguette wird geordert.
Also, kein ganzes Baguette, nur so ein Drittel.
Weiter auf dem Pilger Highway.
Ich komm zügig vorran, überhole etliche Leute und erreiche mein Ziel um kurz vor eins.
20 Kilometer in 5 Stunden ist schon OK denke ich.
Heute nur acht Kilometer.
Meist über Schotterwege und ein kurzes Stück an einer kaum genutzten Landstraße.
Landschaft wie gehabt grün, leicht hügelig, schön.
Aber vielleicht sollten wir auch nur die acht Kilometer gehen, damit wir genug dort landeten wo wir landeten.
Im Hostel Rual La Pata de Oca.
Ein echt tolles, altes Haus mit Mehrbettzimmer im hölzernen Dachgeschoss.
Schöne Außenanlage, mit Mini-Pool, einen rustikal, mittelalterlichen Keller mit viel Gedöhns und Vincent.
Der Gastgeber, ein Italiener.
Ein echt crazy Typ.
Spricht gefüllt alle Sprachen, meinst gleichzeitig.
Der Tag vergeht mit ausruhen, etwas Bier, etwas rumgucken, ein Glas Wein.
Abhängen halt.
Das Pilger-Menü wird um sieben serviert.
Salat, Nudel, Tiramisu, Wein.
Wein und Wein
"No vino, no camino" spricht er und schenkt nach.
Beim Essen wird quer über den Tisch gequatscht, meist englisch.
Aber selbst Ich verstehe mehr, als ich dachte zu verstehen.
Dann schreitet er zum Klavier, geht wieder und lässt seinen Sohn ran.
Der spielt zunächst "House of the rising sun" mit Gesang, sehr cool.
Amis, Schotten, Deutsche, Brasiliens, Schweden, Dänen, Italiener alle singen mit.
Achso, der Italiener freut sich fast Tot das neben Ihm ein Brasilianer sitzt, der sechs Jahre in Italien gelebt hat und italienisch spricht und Ich, der kein italienisch Sprich, aber zumindest Wurzel in Sizilien hat hier zusammen an einem Tisch sitzen.
Auf zu Ruf schnapp sich der Junge am Klavier die Klampfe und spielt noch "Stand by my".
Der fragt er ob einer noch was spielen will.
Der Schotte steht auf.
Lange graue Haare, weißen Vollbart, Wandersandalen und legt los.
Drei, Nein Vier Songs haut er raus.
Alle singt irgendwie mit, trinken Wein (No Vino, No Camino), haben Spaß.
Ein toller Abend.
Vielleicht sollten wir genau heute hier landen und diesen schönen Abend hier verbringen.
Frühstück gab es in der schönen Unterkunft keine, aber ein Café ist gleich um die Ecke.
Omelett mit Käse uns Schinken in einem kleinen Baguette, dazu Kaffee.
Zum zweiten Kaffee gönne ich mir noch einen Schoko-Muffin.
Aus dem echt schönen, kleinen Dorf geht es natürlich rauf und raus.
Zunächst über eine kleine Straße, die aber schnell zur Piste wird.
Die Sonne lacht und es wird ein schön warmer und anstrengender Tag.
Es geht immer wieder kurz steil rauf oder auch mal lang und steil, dann wieder höhehaltend und wieder runter in eine Senke oder ein kleines Tal.
Dann wieder rauf und so weiter und so weiter.
Das alles oft auf Pisten oder gepflasterten Wegen.
Die Landschaft gibt wieder alles um zu gefallen und die Aussichten müssen sich auch nicht verstecken.
In der Ferne hohe Berge und schroffe Gipfel.
Davor grün und hügelig, mal Wald, mal Felder, mal Wein.
Auf den 12 Kilometer bis Viana gibt es kein Dorf, kein Haus.
Nur Gegend und einmal eine kleine Kappele.
Hier und da werden mal Landstraßen gekreuzt.
Irgendwann kommen wir in ein besonderer schönes Tal.
Sieht aus wie auf den Kanaren und riecht auch so, den die Sonne steht schon hoch am Himmel und gibt sich Mühe das keiner frieren muss.
Feine Schotterpiste schlängelt sich durch Kiefernwald, Gebüsche und hier und da ein großer Felsen machen die Optik perfekt.
Aus diesen grünen Tal führen zwei echt knackige Anstiege und wir werden Belohnt mit einer Hammer Aussicht.
Eine riesige Ebene erstreckt sich vor uns, dahinter hohe Berge in Wolken gehüllt.
Logron̈o breitet sich vor uns aus, aber noch in weiter Ferne.
Nun geht es an einer breiten Landstraße weiter, aber fast ohne Verkehr.
Dann wieder durch Felder und wir sind in Viana.
Ein großes eiskaltes Bier muss jetzt aber echt sein.
Nach dem ganzen rauf und runter nimmt Sandra den Bus nach Logron̈o, Füsse doof.
Die nächsten 10 Kilometer wander ich alleine weiter und schöner wird es jetzt auch nicht mehr, nur wärmer.
Zunächst über Pfade durch so ne Art Schrebergarten Anlage dann über eine Schotterpiste durch Wein und Felder.
Danach übernimmt eine Asphaltpiste die Aufgabe mich weiter zu bringen.
Dann wieder ein Schotterweg der mich in einen kleinen Kieferwald rauf bringt, über eine Brücke quere ich die fette Bundesstraße und auf der anderen Seite geht es durch Wald weiter.
Die letzten 4 Kilometer muss ich über eine Teerpiste laufen die mich bis in die Stadt bringt.
Das ist nicht wirklich schön.
Heute geht es in ein kleines Hostel, was aber viel toller ist als so manches Hotel.
Zweibettzimmer mit Bad und Balkon für 60€ und das mitten in der City.
So, jetzt sitzen wir auf der Terrasse unseres Hostels, die Sonne geht langsam hinter dem Hügel zu Bett, im Becher schwimmt ein guter Rioja und ich fange an für euch über den Tag zu schreiben.
Da wir heute nur 12 Kilometer vor uns haben, lassen wir es langsam angehen.
Eigentlich war so 17 geplant, aber dort gab es keine freie Unterkunft mehr.
Wecker geht um acht, das gemütliche Bett will uns nicht gehen lassen.
Um neun stehen wir vor der Tür und auf dem Weg zur einer Bar oder Café landen wir erstmal in der Markthalle.
Fleisch, Gemüse, Fisch.
Alles sieht super aus, frisch und lecker.
Weinend verlassen wir das alte Gebäude und landen in einer sehr gut sortierten Cocktailbar.
Hier gibt es auch Frühstück.
Thunfisch-Ei-Brötchen und zwei Kaffee.
Dann verlassen wir die Stadt über große Hauptstraße und kleinen Gassen.
Wir kommen in einen Park und laufen eine ganze Zeit um ihn zu durchqueren. Zwei Kindergartengruppen kommen uns entgegen und jedes Kind ruft laut: Buen Camino, los peregrinos!
Dann geht es durch eine Unterführung, über uns ne breite Straße.
Nun liegt die Stadt hinter uns und über eine Rad-und Fußgänger Allee geht es weiter.
Hier gehen mehr Einheimische spazieren, joggen, mit dem Hund als man Pilger sieht.
Ist aber auch schon spät, also für Pilger die um sechs losrennen, damit sie um 15 Uhr am Ziel sind.
Die Allee zieht sich eine ganze Weile und bringt uns zu einem großen See, das Naherholungsgebiet von Logronño.
Echt schön hier.
Kiefer, Eukalyptus, Bänke, Schatten, Grillplätze.
Der Weg schlängelt sich durch den Park und entlässt uns an einem Weinhang, den wir rauf müssen, über Schotter, ohne Schatten, 27 Grad.
Oben angekommen geht es an der Autobahn weiter, also nicht auf der Autobahn sondern über eine Piste direkt daneben.
Am Zaun der uns von der Schnellstraße trennt, haben Pilger angefangen mit Holzstücken und kleinen Ästen Kreuze zu basteln und in die Maschen zu stecken.
Es waren schon viele vor uns hier.
Der Weg geht mal rauf, mal runter und geht in eine Landstraße über.
Die bringt uns über eine große Autobahnbaustelle wo fleißig gewerkelt wird.
Ich glaube das dauert noch Jahre bis die hier fertig werden.
Tranquilo, Tranquilo!! Aber sie sind vor der Brücke bei Lüdenscheid fertig!
Weiter über einen Schotterweg, dann wieder Asphaltpisten, rauf, rauf und wir sind fast am Ziel.
Durch enge Gassen kommen wir zum Kirchplatz und gönnen uns erstmal ein kühles Bier und diverse Pinchos, die nordspanischen Tapas.
Dann geht es ins Hostel, was im gleichen mit dem von gestern null mithalten kann.
Aber wir haben eine Dusche auf dem Zwei-Bett-Zimmer und die Terrasse, auf der ich gerade schreibe.
Heute kostet es 42€.
Eigentlich kann man da auch nicht meckern, aber gestern war es schon echter Luxus und heute halt nur Standard.
Was schreibe ich hier eigentlich??!!??
Wir haben ein Einzelzimmer mit Dusche und ne Terrasse mit Aussicht für das Geld und in der Sekunde wo ich das schreibe bringt die Dame des Hauses Sandra eine Schüssel mit kaltem Wasser um ihre Füße zu kühlen!!!!!!
Ach Scheiße, es ist einfach nur geil!!
Heute gab es eigentlich nur zwei Dinge über die ich schreibe kann.
Schotterwege und Wein.
Wir haben den ganzen Tag, bis auf etwas Asphalt auf Schotterpisten verbracht.
Feiner Schotter, grober Schotter, groß steiniger Schotter, fein kieseliger Schotter.
Dazu gab es jede Menge Weinhügel.
Mal mit neuen Pflanzen, meist mit alten Rebstöcken.
Auf ein paar Feldern wurde gearbeitet, die meisten standen aber einfach in der Sonne und werden bestimmt zu seinem leckeren Tropfen.
Aber es gab doch noch zwei Highlights auf dem Weg.
Ein steiler, steiniger Pfad brachte uns einen Hang rauf und wir konnten über ein riesiges Tal schauen.
Links dahinter ordentlich hohe Berge, teils mit etwas Schnee.
Die Gebirgskette geht zum Teil über 2000 hoch.
Wir müssen zum Glück nicht darüber.
Das zweite Highlight war schmuddelige weiß von aussen, ca 1.80 m hoch, 60 cm breit und von innen wunderbar kalt.
Am Wegesrad, fast mitten im Nichts, vor einem kleinen Grundstück stand er da rum.
Dazu vier Plastistühle und ein Sonnenschirm.
EIN KÜHLSCHRANK.
Mit kalten Getränken, Eis war schon leer gefuttert.
Auf einem Tisch eine kleine Schatulle für eine Spende.
Wir spenden und sitzen und trinken kalte Cola.
Plötzlich hält ein Auto, ein Mann kommt raus und füllt den Kühlschrank nach, mit Bier, mit kalten Bier.
Wir spenden, nochmal und trinken kaltes Bier.
Er erzählt dann noch das seine Schatulle schon zweimal geklaut worden ist und früher seine Frau immer Einblöcke in ein großes Fass gemacht hat um die Getränke zu kühlen.
Alle paar Stunden hat sie neues Eis gebracht.
Dann hat er den Kühlschrank aufgestellt.
Strom kommt aus seiner Hütte, Solar.
Was für ein toller Mensch und mögen die Diebe ewig in der Hölle schmoren.
Heute schlafen wir in einem VielBettenHaus was schon echt bessere Zeiten erlebt hat.
Naja, Betten sind OK und die Dusche wird auch irgend wann warm,aber nur lau.
Beim Pilger Menü gesellt sich ein älterer Österreicher zu uns.
Er ist eigentlich kein echter Wandervogel, mehr so ein Radfahrer aber den Jakobsweg muss man laufen.
Eigentlich wollte er mit seiner Frau zusammen den Weg gehen, Sie ist aber leider nach langer Krankheit verstorben und er geht den Weg nun für Sie mit.
Sie wurde eingeäschert und einen kleinen Teil bring er jetzt noch Compostela.
Was für eine traurige, schöne Geschichte!!
Später treffen wir noch zwei deutsche, die wir schon öfters gesehen haben und heute ist endlich Zeit mal etwas länger zu quatschen.
Die beiden gehen nicht den ganzen Weg, waren aber schon in Compostela.
Dieses Jahr ist es so voll wie nich nie, erzählen Sie uns und auf den letzten 200 Kilometer wohl seid Wochen schon alles ausgebucht.
Das leider wohl auch und immer häufiger von "Bus Pilgern" und Leute die komplett gebuchte Reisen machen.
Vier oder Fünf Wochen all inklusive auf dem Jakobsweg.
Ich sach mal so, FIND ICH VÖLLIG SCHEIßE UND SO SOLL DAS AUCH NICHT SEIN!!
Nach lecker Frühstück im Café mach ich mich heute allein auf den Weg.
28 Kilometer ist nix für Sandras Füße.
Sie fährt mit dem Bus vorraus und versucht vor Ort noch ne Unterkunft zu finden.
Per Handy war es gestern nicht Möglich.
Entweder schon ausgebucht, oder Anrufbeantworter und man kann nicht reservieren oder ****Hotel für 220€.
Im Prinzip war es heute wie gestern, nur mit einigen Steigungen, roter Schotterweg, noch geilere Aussichten in noch größeren Ebenen hinunter.
In Santo Domingo de la Calzada wollte ich eigentlich, so sechs Kilometer vor dem Ziel noch ein Kaltgetränk zu mir nehmen.
Aber dort war irgend ein Fest.
Da waren bestimmt 2000 Leute, alles voll, kaum ein durchkommen.
Ich kam durch, aber ohne Getränke.
Naja, auf der staubigen Piste die fast die ganzen sechs Kilometer anhielt gab es halt Wasser aus dem Rucksack
Sandra hat doch noch ne Unterkunft gefunden.
Die ist echt schön.
Garten, Balkon, Zweibettzimmer und das alles auf Spenden Basis.
8 Euro soll man aber mindestens zahlen.
Wir geben mehr.
Wenig WiFi, wenig Lust, wenig Neues.
Sandras Füsse wollen einfach nicht besser werden, aber aufgegeben will sie auch nicht.
Unterkünfte gibt es eigentlich viele, aber es laufen oder fahren echt sehr viele Leute hier rum.
Wir laufen meist auf Schotterpisten, mal rauf mal runter, oft an der Schnellstraße lang.
Die Landschaft bleibt schön, grün, hügelig.
Man sieht viele bekannte Gesichter, aber auch neue Pilger.
Wir laufen oft durch so kleinen Orte die nur aus ein paar Straßen, mindestens einer Kirche und vielleicht 30 Häusern bestehen.
Castildelgado
Vitoria
Tornados
Villambistia
...
In Belorado ist schon mehr los.
So 2200 Einwohner, Apotheke, Restaurant, Bars, Tabakladen und diverse Unterkünfte.
Fast alle voll belegt.
Wir haben es drauf ankommen lassen.
Die ersten beiden waren ausgebucht.
War fast klar, Pool ( in den bestimmt keiner rein geht) Restaurant, Frühstück.
In der Kommunale Herberge war noch was frei.
Schlafen, Duschen, Fertig, 17€ pro Nase.
Abendessen gab es im Hotelrestaurant 100 m weiter und ein wieder Treffen mit zwei deutschen Jungs, die wir schon öfters getroffen haben.
Essen, Wein, gequatscht und dann war es auf einmal schon 22 Uhr.
Was in der "normalen" Welt natürlich noch nicht spät ist.
Wenn aber die ersten schon um 5.30 Uhr im Rucksack kramen, damit sie um 6 Uhr los können, ist 22 Uhr spät.*g*
Wir bleiben irgendwie bis um sieben im Bett und verlassen die Unterkunft gegen 8 Uhr.
Frühstück und noch bißchen durch den Ort, der Tabakladen macht erst um 10 Uhr auf.
Aber da wir heute nicht weit gehen werden macht das nichts.
Das eigentlich Ziel ist quasi ausgebucht und die ehemaligen Kommunale Unterkunft, seit einiger Zeit in privater Hand, wollen wir nicht ansteuern.
Aus einigen verschiedenen Quellen wurden uns echte Horrorstorys berichtet.
Ich habe dann selber nochmal geschaut und NEIN, da wollen wir echt nicht hin.
Es geht über schöne Pfade weiter, immer rauf aber kaum merkbar.
Die Landschaft bleibt wie gehabt, die Mini-Orte auch.
Da wir recht spät gestartet sind, haben wir heute den Weg fast für uns alleine.
Was wohl immer seltener wird.
Heute haben wir ein Zimmer nur für uns, das Bad wird allerdings mit anderen geteilt.
Seid knapp 2 Stunden regnet es mal mehr oder weniger.
Laut dem Wetteronkel soll es die nächsten Tage so weiter gehen.....
...wir werden sehen
Achso, es sind noch so 550 Kilometer bis Compostela.
Da die Bar in, an oder unter der Unterkunft nicht auf hat, geht es um acht Uhr rüber ins Hotelrestaurant wo wir gestern Abend lecker gespeist haben.
Frühstücksbuffet kostet 10€ pro Nase.
Frisches Omlett bestellt, Brot, Käse, Schinken, Marmeladen, Müslie, Obst, diverse Kuchen und Kaffee bis man STOP schreit.
Ich denke die zehn Euro waren gut investiert.
Dann heißt es Regenjacke an und ab den Berg rauf.
Geregnet hat es bis Mittags, mal mehr, mal weniger und kurz auch richtig.
Sechs Kilometer den Berg rauf und da es auf so knapp 1200 hm geht, kann ich auch Berg schreiben.
Gestartet sind wir so auf 800 hm.
Erst über Betonplatte aus dem Dorf, dann über Feldwege an Feldern vorbei, dann matschige, steinige Pisten durch tollen Wald.
Zum Teil steil, meisten aber nur normal rauf.
Dann runter in ein sehr feuchtes, grünes Tal und nochmal kurz richtig steil.
Dann sind wir oben.
Weiter geht es über eine breite Feuerschneise, eigentlich immer gerade aus.
Wir treffen ein Pärchen,das ich vor Tagen auf Komoot angeschrieben hatte und werden sofort erkannt.
Kurzer Plausch im Nieselregen.
Langsam wird es heller und sogar etwas Sonnenschein wird uns geboten.
Weiter über die endlose Feuerschneise, dann raus aus dem Wald und durch Felder nach San Juan de Ortega, das mit einer großen Kirche auftrumpfen und einer Bar mit kühlem Bier.
Obwohl abkühlen müssen wir uns eigentlich nicht bei dem Wetter.
Wir rufen ein paar Herbergen an, ohne Erfolg.
Weiter durch ein neues Waldgebiet, was wieder sehr schön ist.
Der Regen hat jetzt endgültig aufgehört und macht Platz für ordentlich Wind.
Dann geht es raus aus dem Wald und wir können mal wieder über ein großen Tal blicken.
Wir kommen nach Agès.
Hier gibt es viele Unterkünfte, aber eigentlich wollen wir noch einen Ort weiter.
Wieder haben wir kein Erfolg mit unserem Telefon.
Außer das eigentlich alles schon voll ist oder keiner dran geht.
Egal, ist noch früh, die Sonne scheint und irgendwas werden wir schon finden.
Über einen weißen Kiesweg geht es durch Wiesen, über eine alte Brücke und weiter durch Felder.
Dann noch so 1 Kilometer über eine Landstraße ohne ein einziges Auto.
Im Dorf angekommen, sehen wir sofort die erste Herberge.
Die hatten wir wohl schon angerufen, ausgebucht, aber das sieht so schön aus...
...wir fragen einfach auf doof nochmal nach.
Schlafsaal ist ausgebucht, aber ein Doppelzimmer mit Bad für 50€ habe ich noch.
Wir zahlen gerne.
200 m weiter ist die Dorfbar.
2 Bier und zwei Pizza, por favor.
Richtiges Essen gibt es erst ab 19 Uhr.
Da es erst 17 Uhr ist muss das mal reichen.
Für den kleinen Hunger (Durst) gibt es im Mini-Markt noch Käse, Wurst und ne Flasche Vino tinto.
Morgen geht es nach Burgos für zwei Tage.
Da wir auch eine Küche in der sehr schönen Unterkunft haben und jemand netterweise Kaffee hat stehen lassen, mach ich doch erstmal einen schönen heißen & starken Espresso.
Ach, ich mach lieber zwei.
Um kurz vor Neun verlassen wir als letzte die Herberge.
Leider hat die Bar zu und zum Glück habe ich Kaffee gemacht.
Ein kurzes Stück über die Hauptstraße, dann links und über einen Pfad durch Felder und Wiesen.
Schnell steigen wir höher und aus dem schönen Pfad wird eine steinige Piste, die sich mitunter steil den Berg rauf quält.
Links und rechts schöne, alte Bäume und mal wieder Aussicht, Aussicht, Aussicht.
Nach weiteren Höhenmetern erreichen wir ein großes Holzkreuz und damit den höchsten Punkt dieser Etappe.
Ach, was sag ich
Den höchsten Punkt für lange Zeit.
Wir sind auf so 1130 hm und Burgos liegt so auf 900 hm.
Bald hinter Burgos beginnt die "Meseta" eine Hochebene die kaum von Bäumen bewachsen ist und die hampelt so bei 800+- hm rum.
Auf der werden wir einige, viele Tage verbringen.
Weiter geht es ein Stück höhehaltend auf einem kleinen Plateau, dann holprig runter und auf angenehmen Untergrund durch riesige Felder.
In der Ferne erblicken wir schon Burgos.
Wir überqueren die Autobahn und knicken links ab, eine alternative zur Hauptroute.
Die ist allerdings nicht wirklich gut Ausgeschildert, bringt uns aber überwiegend durch grün in die Stadt.
Die Hauptstraße geht wohl fast 10 km durch Vororte, über Straßen mit teils viel Verkehr und natürlich Lärm und viel Hässlichkeit.
Wir haben dafür zunächst recht weichen Boden, kaum Menschen, viel Grün und Ja, den Flughafen von Burgos.
Allerdings nur für kleine Propeller-Maschinen.
Dann müssen wir über eine Hauptstraße, die der B1 Konkurrenz machen kann.
Allerdings nur Einspurig und mit Zebrastreifen.
Was aber nicht wirklich interessiert.
Zum Glück kommt der Verkehr auf unserer Seite zum Stillstand und wir nutzen unsere Chance.
Zumindest bis zur Hälfte, aber wo ein Mario ist, ist ein Weg.
Der LKW hält*gg*
In einem Restaurant gibt es ein Mittagssnack und ein Kaltgetränk.
Obwohl das eigentlich nicht nötig ist.
Heute morgen sind wir bei so 5 Grad gestartet, immer wieder Wind und jetzt, es ist so 14 Uhr liegen die Temperaturen bei ca.15 Grad.
Ja, ich habe eine Jacke an!*gg*
Kurz über kleine Straßen, dann runter an einen kleinen Fluss und über schmale Pfade durch Wiesen weiter.
Die Pfade schlängeln sich weiter, werden breiter, werden zu Wegen und führen uns durch einen Park.
Und in dem bleiben wir dann gefühlt 100 km und wandern immer gerade aus.
Es waren glaube ich wohl nur so 6 Kilometer, aber immer schnurgerade aus.
Optisch echt schön, Fluss, Bäume, Wiese, aber halt immer doof, auf einem Asphaltweg gerade aus.
Naja, irgendwas ist ja immer.
Dann über ne Brücke, links, rechts, links, rechts und wir stehen vor der Ferienwohnung.
Ist mitten den Stadt, im 4.OG(kein Aufzug) mit Blick auf die Kathedrale.
Küche, Waschmaschine, großes Bett und so ne Art Wintergarten.
Leider kein Balkon, war aber in der Beschreibung angekündigt.
Die meinen wohl den Wintergarten, der ist aber auch nur so eine Art Erker, vom Schlafzimmer aus und mit Bodentiefen Fenster.
Wir bleiben einen Tag und wandern am Freitag weiter, immer Richtung Westen, immer weiter.
Ich glaube es sind noch knapp 500 Kilometer.
Also eigentlich nix.
Seit dem Start am Osterwochenende, Anfang April haben wir schon 900 Kilometer zurückgelegt.
So wirklich kann ich das alles nicht glauben, was wir schon alles geschafft haben.
Sandra seid Wochen mit Aua Fuss und Knie und läuft immer noch weiter.
Unfassbar!
Die Frau ist der Hammer!!!
Los gehen wir erst um 10.30 Uhr.
Erstmal in Ruhe Frühstück mit Blick auf die Kathedrale, alles wieder in die Rucksäcke verstauen und langsam aus Burgos raustapsen.
Wie gewohnt über eine und größere Straße, den Fluss überqueren und durch einen Park immer weiter raus aus der Stadt.
Dann weiter an den letzten Wohnsilos vorbei und wir sind raus.
Über einen breiten Schotterweg an Feldern und Wiesen vorbei, über uns dunkle Wolken.
Aber noch kein Regen....Noch
Wir passieren den 501 Kilometerstein und freuen uns schon auf den nächsten.
Der kommt aber nicht.
Warum man dann nicht bei 500 Kilometer bis Compostela einen hin setzt, keine Ahnung.
Obwohl diese Zahlen auf Steinen, Schildern oder Hauswänden sind ja auch nur so geschätzte Entfernung.
Ich denke allein dem 100 Kilometer Brocken ist zu trauen.
Damit jetzt auch alle fleißig zweimal am Tag Stempeln, sonst gibt es keine Urkunde.
Zumindest steht das so überall.
Wenn wir unsere 5 oder 6 vollgepackten Pilgerpässe in Compostela auf den Tisch legen und keine Urkunde rausspringt weil ein Stempel feht, dann ist aber Pannas am Schwenkmast!!*g*
Weiter durch viel Grün und mehr Bäume als erwartet.
Mit der Waldfreienstrecke geht es wohl doch erst morgen irgendwann los.
Dann müssen wir über und unter diversen Autobahnen und Schnellstraße vorbei und plötzlich schüttet es wie aus Eimern.
Da wir gerade direkt unter einer Autobahnbrücke stehen, bleiben wir einfach hier.
Nach so 20 Minuten ist der Spuk vorbei und wir gehen weiter.
Nach 2 Kilometern kommen wir nach Tardajos.
In einer kleinen Bar gibt es erstmal ein Bier und dann noch eins, weil draußen geht die Welt jetzt so richtig unter.
Nach einer halben Stunde scheint wieder die Sonne.
Weiter an einer Landstraße mit mäßigen Verkehr kommen wir zügig nach Rabè, das Ziel für heute.
Sind nur 13 Kilometer, aber wir werden jetzt mal probieren zwischen den "offiziellen" Etappen zu wandern.
Vielleicht erhöht das die Chancen auf freie Betten.
Hier ist es auf jeden Fall schon mal sehr voll.
Die Idee haben wohl andere auch*gg*
Heute gibt es Abendessen hier im Haus, morgen früh Frühstück.
Kostet mit Bett im Schlafsaal (sind aber nur 3 Doppelbetten pro Raum) 50€ für uns beide.
Jetzt noch ein paar Fotos von der echt mächtigen Kathedrale in Burgos.
Von draußen schon sehr schön, aber was es da alles Innen zu sehen gibt ist unglaublich.
Eigentlich ein Museum in einer Kirche.
Wenn man sich richtig für sowas interessiert, brauch man bestimmt 3 Tage um sich alles in Ruhe anzuschauen.
Nach dem quasi französischen Frühstück, Baguette und Marmelade ging es los.
Kurz nach dem Ort waren wir schon wieder im grünen.
Allerdings mit mehr Bäumen als erwartet.
Über Feldwege und Schotterpisten ging es durch Felder und Wiesen.
Immer leicht hoch, das man es kaum merkt.
Die Landschaft ist wie gewohnt herrlich.
Das WiFi ist hier echt mies, aber ich mach einfach mal weiter.
Auf dem Weg ist nicht viel los.
Die Frühstarter sind schon lange weg und die ein oder zwei Orte früher gestartet sind noch nicht hier.
Darum wandern wir fast nur für uns.
Blühende Wiesen, Felder in hundert Grüntönen und wie gesagt mehr Bäume als erwartet.
Allerdings nicht direkt am Weg und für Schatten oft noch zu klein.
Aber Schatten brauchen wir heute auch nicht.
Bedeckten Himmerl, leichter Wind und so 15 Grad, vielleicht auch weniger.
Weiter über leicht matschige, fast weiche Feldwege noch weiter hoch, kurz steil und wir schauen über eine riesige Ebene.
Ein wunderschönes Bild.
Runter geht es sanft und stetig und wir kommen nach Hornillos del camino.
Ein kleiner Ort mitten im Nichts.
Für Bier ist es doch etwas früh.
Aber Kaffee und Kuchen geht.
Über die kleine Hauptstraße geht es weiter und immer Pisten wieder langsam rauf.
Hier gibt es nicht, außer Gegend.
Und die bleibt toll.
Auf dem Hügel angekommen geht es meist höhehaltend weiter und irgendwann erreicht wir Hontanas.
Wir versuchen unser Glück bei der ersten Unterkunft direkt am Ortseingang.
Es gibt noch Betten, also her damit.
Hinter der Theke der kleinen Bar des Hostal arbeitet ein Braunschweiger.
Als Koch.
Wir kommen ins Quatschen.
Vor 15 Jahren nach Spanien ausgewandert, mal hier, mal da und jetzt schon ein paar Jahre hier.
Arbeiten hier in Nordspanischen ist ähnlich wie zu Hause, sagt er.
Was ich denn mache, will er wissen.
GasWasserScheiße
Ja, dann komm mal mit und er zeigt uns die Technik der Unterkunft.
Da die auch ein Schwimmbad haben, geht es erstmal unter das Becken.
Schwimmbadtechnik wie zu Hause.
Ordentlich und sauber.
Solar haben die auch hier, aber leider wenig.
Alle Dächer Richtung Jakobsweg stehen quasi unter Denkmalschutz und dürfen nicht verändert werden.
Dann geht es so 50 m weiter in ein komplett anders Haus.
Dort stehen zwei großen Pelletskessel und ein fettes Notstromagregrat.
Drei bis vier Mal im Jahr gibt es schon mal Stromausfälle.
Der Schlafraum ist riesig und hat tolle, stabile Holzetagenbetten, eine große Terrasse und echt gute Duschen.
Auf der Terrasse treffen wir einen jungen Mann aus Südtirol und wir quatschen und trinken bis zum Abendessen.
Das ist auch super, mit einer riesen Pfanne Paella zur Selbstbedienung.
Vorspeise, Nachspeise und Wasser und Wein bis zum Abwinken.
Wir winken leider nicht*g*
Alles für 15€
Hätten wir mal gewunken.
Mit leichten Kopp und flauen Magen krabbeln wir aus dem Bett.
Erstmal Kaffee.
Der Schlafraum ist um 8.30 wie leer gefegt und wir verlassen als letztes die echt tolle Herberge.
Weiter geht es wie gehabt und das es schon wieder kurz vor Zehn ist mach ich es kurz.
Tolle Landschaft, schöne Wege, leichtes auf und ab.
Wir kommen an einer alten Kirchenruine vorbei, wo aber auch eine kleine Unterkunft drin ist.
Wir kommen durch Castrojeriz, mit Burgruine auf einem Hügel direkt über dem Ort und dem wohl coolsten Tabakladen auf dem Weg.
Nach dem klingeln macht eine wohl 90 Jahre alte Frau auf, die in einem wohl 200 Jahre alten Haus Kippen und Gedöhns feilbietet.
Dann geht es auf einen Hügel rauf, 12% Steigung auf 1 Kilometer und 18% Gefälle auf 500m wieder runter.
Vom Hügel sehen wir über eine Fläche, wo das Wort WEITE neu definiert werden muss.
Wir laden in der ersten Unterkunft am Ortseingang und haben ein 4 Bettzimmer für uns alleine.
Bekommen ein sehr geiles Abendessen von einem ehemaligen Pilger aus Deutschland (SECHS mal den Camino gemacht) und hier ein neues Leben begonnen.
Hat den Laden jetzt seid drei Monaten, ist aber schon ein paar Jahre hier in Spanien.
Morgen geht's weiter, immer weiter und wir sind schon gespannt wen wir noch so alles kennenlernen dürfen.
In der Meseta verschwimmen die Tage.
Wir haben jetzt in zwei Tagen so 35 Kilometer zurückgelegt, aber oft hat man das Gefühl es sind viel mehr.
Kaum Höhenunterschied, meist geradeaus, oft, sehr oft auf Schotterpisten.
Auf denen kann man echt gut laufen.
Meist feucht und weich.
Das geradeaus ist echt zermürbend.
Die Landschaft ist und bleibt toll.
Wir haben echt Glück mit dem Wetter, sonst wäre das hier nicht so unfassbar grün.
Letztes Jahr war im Mai so 30-35 Grad und alles ging schon Richtung gelb und braun.
Dies Jahr gab es mehr Regen, aber wir bleiben meist davon verschonht.
Hier und da ein kleiner Schauer, auch Gewitter brauen sich über unseren Köpfen zusammen, ziehen aber zum Glück weiter und machen nur Krach und es bleibt bei einem kurzen Schauer.
Hier blüht so einiges.
Rot, gelb, lila.
Diesteln, Mohn, Kornblumen, Raps, Kamille...
Bäume gibt es auch, aber im Verhältnis zu den unfassbar großen Feldern, spielen sie nur eine Nebenrolle.
Kurz vor Frómista kommen wir an den Kanal von Kastilien, an dem wir ein ganzes Stück entlanglaufen.
Ich glaube bei 35 Grad und mehr ist das in unfassbar erfrischender Ort.
Heute ist es eine schöne Abwechslung zur grünen Wiesenfläche.
Die Nacht verbringen wir in einem Ort namens Poblanción de Campos, in einer kommunalen Herberge.
Acht Euro für Bett & Dusche.
So gegen 17 Uhr kommt ein Typ, kassiert, stempelt und ist verschwunden.
Abendessen gibt es im Hotel 30 m weiter.
Paella, Salat, Wein, 15 €.
Weiter geht es und weiter gerade aus.
Über die sogenannte Pilgerautobahn.
Über einen Schotterweg neben der Schnellstraße entlang.
Gerade aus
Gerade aus
Gerade aus
1 Kilometer
2 Kilometer
3 Kilometer
Ein Dorf, eine Bar, eine Pause
Hier treffen wir ein älteres Pärchen, das wir irgendwann vor Wochen, irgendwo in Frankreich fast jeden Tag getroffen haben und seid Wochen nicht mehr gesehen haben.
Es ist immer noch so krass.
Wir sind jetzt seid über 50 Tagen unterwegs und man trifft so viele Leute immer wieder und mache niemals wieder.
Die Begrüßung ist mehr als herzlich.
Dann geht es weiter, noch gut 6 Kilometer auf der Pilgerautobahn und wir erreichen unser Ziel.
Und unserer Hotel, also fast.
Über booking gebucht, von unterwegs, vor so 3 Stunden.
Ich habe nur ne Bestätigung.
Das Hotel ne Überbuchung.
Die nette Dame an der Rezeption telefoniert kurz rum und bringt uns dann mit dem Auto zur Ersatzunterkunft.
Die ist wohl nur knapp 700 m weiter, aber sie WILL UND MUSS uns fahren.
Jetzt haben wir ein Zweibettzimmer mit Bad in einer ehemaligen Schule, jetzt was religiös und von Steinalten Damen geführt.
Aber zumindest müssen wir uns um nix kümmern.
Nach einem kleinen Stadtbummel, schließlich leben hier in Carrión de los Condes 2500 Leute gehen wir noch lecker essen.
Auf der Speisekarte erblicken ich "alte Kuh".
Eine Spezialität in der Gegend.
Txogitxu, wird erst mit 16 bis 18 Jahren geschlachtet.
Was soll ich sagen, gab es heute nicht!!!!!!
Aber das 900 g Ribeye war auch geil.
Morgen geht es auf Meseta pur.
18 Kilometer durch nix.
Kein Dorf, kein Baum( oder fast kein Baum), nur Gegend.
Ich sitze am Poolrand und meine Füße sind im 10 oder 12 Grad kaltem Wasser, die Sonne scheint, es ist leicht bewölkt und ich schreibe für euch diese Zeilen.
Die Herberge ,in der wir heute gelandet sind hat diesen schönen Pool, ein wenig Garten und liegt direkt auf dem Weg.
Ja, der Weg.
War heute schon besonders, aber nicht ganz wie erwartet.
Alle sprechen immer von der baumfreien Meseta, aber ganz stimmt das wohl nicht oder nicht mehr.
In den letzten Jahren (wenn ich einige Bäume sehe, wohl auch in den letzten 20 Jahren) wurde hier so einiges gepflanzt.
Vielleicht nicht immer direkt am Weg, aber sonst ist es schon ganz schön waldig für Baumlos.
Am Weg selber wurde aber auch schon fleißig gepflanzt und in ein paar Jahren gibt es auf einigen Kilometern bestimmt Schatten.
Wir brauchen heute aber sowieso keinen Schatten.
Bedeckt und so 15 Grad, also Mittags.
Gestartet sind wir, wie eigentlich immer seid Wochen unter 10 Grad.
Was allerdings stimmt, es geht nur, also nur gerade aus.
Abgesehen von den ersten paar Kilometern aus der Stadt raus, da gab es sowas ähnliches wie Knicke im Weg.
Zunächst noch an einer Straße entlang und dann nur noch durch Felder, Felder und Felder.
15 Kilometer geradeaus durch Felder auf einem schönen, breiten Kiesweg.
Im Sommer bei 35 und mehr Grad wird das echt die Hölle sein.
Darum gehen wir ja auch jetzt und nicht im Juli oder August.
Obwohl 2023 war es im Mai schon oft über 30 Grad hier.
Man muss ja auch mal Glück haben*g*
Außer der immer noch schönen Landschaft, auch nach vier oder fünf Tagen gab es nach knapp 8 Kilometer aber ein echtes Highlight.
Ein Foodtruck mitten im Nix!.
Besser gesagt zwei große Container.
In einen gab es Essen & Trinken, in dem anderen konnte man sitzen.
Oder draußen vor den beiden Containern, was wir gemacht haben.
Lecker Kaffee und lecker Käse-Wurst-Sandwich
Für 12 € echt teuer, aber es muss ja auch alles hier raus gebracht werden.
Die benutzen Teller,Tassen und Gläser können auch nicht vor Ort gespült werden und müssen immer zurück in die Stadt gebracht werden.
Nach 17 Kilometern kommen wir ans Ziel des heutigen Tages.
Bett, Dusche und Pool für 10€.
Schlafsaal natürlich.
Waschmaschine und Trockner kosten 5€ und werden genutzt.
Im dem kleinen Ort gibt es noch drei weitere Unterkünfte, zwei Bars und Restaurants und ein Mini-Markt.
Wenn der Ort oder unsere Unterkunft 400 m weiter gewesen wäre, könnten wir feiern.
So haben wir gerade im Mini-Markt zwei Dosen Bier gekauft, Sekt gab es nicht.
Morgen früh und nach 400 m haben wir die 1000 Kilometer geschafft!!!
WIR SIND 1000 KILOMETER ZU FUß GELAUFEN.
Natürlich gab es hier und da einen Pausentag, aber wird sind jetzt seid Ostersonntag unterwegs, war glaub ich der 31. März, heute ist der 22. Mai und wir sind 1000 Kilometer gelaufen.
Das ist alles so unglaublich unfassbar wahnsinnig und toll.
Sandra läuft in den letzten Tagen immer besser, aber schmerzfrei immer noch nicht und trotzdem ist sie immer noch dabei.
Wie großartig!!
Ich habe und hatte immer noch nix, was mir fast leid tut.
Jetzt muss ich mich aber endlich mal bei meiner Chefin und dem Chef bedanken, die dieses tolle Abenteuer überhaupt möglich gemacht haben.
Auch mit Smartphone, Funktionskleidung, guten Wanderschuhen und jeden Abend ein Bett, ist und bleibt es ein Abenteuer.
DANKE Doris und Georg fürs weglassen.
Ich verspreche, wir kommen wieder*gg*
Noch 400 Kilometer und wir sind in Compostela.
Nach dem Frühstück in der Bar neben der Herberge ging es 400m weiter durch das Dorf.
Eine kleine Dose Bier, ist ja noch früh wurde geöffnet und getrunken.
1000 Kilometer!!
Dann ging es über einen Pfad neben einer Landstraße weiter, wieder immer gerade aus.
Aber schon etwas anders als die letzten Tage.
Gelb blühender Ginster und andere Pflanzen werden gesichtet.
Der Pfad ist zunächst steinig, wir aber schon bald lehmig und weich.
Es geht einen kleinen Hügel rauf und auch wieder runter.
Nach gut sechs Kilometer erreichen wir Ledigos.
Weiter auf kleinen Pfaden, gesäumt von kleinen Bäumen und immer wieder gelb leuchtender Ginster oder lila blühende, mannshohe Diesteln.
Wir erreichen Terradillos de los Templarios.
Hier haben sich wohl ein paar Templer oder besser gesagt Templer-Fans niedergelassen.
Leider ist Ihre Unterkunft und Bar noch zu und ich hätte so gern ein Stempel von denen gehabt.
200 Meter weiter gibt es zum Glück eine offene Bar und wir kriegen einen Kaffee.
Der Stempel ist auch schön.*g*
Nach dem Dorf wird es wieder grün.
Felder und Wiesen werden auf einem schönen Feldweg durchquert.
Mal rauf, mal runter und endlich wieder mal rechts, mal links.
Nun wieder kurz an einer nicht genutzten Landstraße entlang und zurück in die Wiesen und Felder.
Der Himmel ist heute auch eher blau als grau, die Temperaturen steigen.
Ein leichter Wind weht.
Ne, ist schon schön hier.
Nach knapp 13 Kilometer erreichen wir Moratino.
Hier gibt es neben den hundert gehäkelten Flaggen an der Kirche auch noch kleine Räume in grünen Hügeln gebaut die echt wie Hobbit Behausungen aussehen.
Alles ist mit Blumen bewachsen und die Räume dienten früher als Weinlager, werden aber zum Teil noch heute genutzt um Obst und andere Dinge zulagern.
Sieht echt cool aus.
Im nächsten Ort, ein paar Kilometer weiter den wir wieder auf schönen Wegen durch die hügelige Landschaft erreichen gibt es erstmal ein Bier und ein echt leckeres Stück Tortilla.
Frisch gestärkt geht es auf die letzten Kilometer.
Jetzt meist auf einem schmalen Pfad an der Bundesstraße entlang.
Hier ist aber nicht viel los, die meisten nutzen wohl die Autobahn die ein paar hundert Meter dahinter verläuft.
Die Sonne ist heute ganz schön war, aber zum Glück geben ein paar Bäume immer wieder Schatten.
Dann geht es scharf nach links, über die Bundesstraße und weiter über einen Schotterweg zur einer kleinen Kappele und zwei schönen Steinstaturen, die die Hälfte des Camino Francès markieren.
Ob das wirklich so ist oder die Stadt Sahagún nur etwas Werbung braucht, habe ich jetzt nicht nach gerechnet.
Aber so ungefähr könnte das wohl stimmen.
Nach gut 2 Kilometer erreichen wir dann auch Sahagún.
Heute wird in einer ehemaligen Kirche übernachtet.
Unten so ne Art Veranstaltungsraum und über eine große Holztreppe kommt man quasi in die zweite Etage.
Dort ist der Schlafsaal, Duschen, Klo und kleine Küche mit Tischen und Stühle.
Über mir sieht man die Reste des alten Steingewölbe, darüber der neue hölzerne Dachstuhl.
Echt cool und kostet 7 € pro Nase.
Ob es jetzt die Mitte des Camino Francès ist oder nicht, in einer Kirche gibt es ein kleines Museum und ne Urkunde für die halbe Strecke.
Kostet 3 €, sieht schön aus und passt auch irgendwie noch in den Rucksack.
Allerdings interessiert es dort keinen so wirklich wie lange du schon gewandert bist.
Hauptsache du hast einen Pilgerpass und es ist mehr als ein Stempel drin.
Und wir wollten unsere vier vollgestempelten Pässe Stolz vorzeigen.
Egal, wir wissen was wir geschafft haben.
Aufstehen, Zähneputzen, Wasser ins Gesicht, Rucksack packen, Frühstück suchen und los.
Aus der Stadt raus über kleine Straßen, dann durch einen Park, über ne Brücke und über einen Wanderweg, unter schönen Bäumen weiter.
Neben uns ne Landstraße mit wenig Verkehr und immer geradeaus.
Der Himmel ist wolkenlos und die Temperaturen steigen bis auf 20 Grad.
Über einen Kreisverkehr und dann gibt es zwei Möglichkeiten um weiter zu kommen.
Die eine ist wohl schöner, einsamer und kommt auf gut 25 Kilometer nur durch zwei Orte.
Die andere kommt durch vier Orte und geht wohl immer an einer nicht viel genutzten Landstraße entlang.
Da wir nix gebucht haben und auch nicht genau wissen wie weit wir kommen wählen wir Möglichkeit 2.
Und dazu kann man echt nicht viel sagen, außer wir gehen immer über einen Kiesweg an einer kaum bis gar nicht genutzten Landstraße entlang.
Oft werfen Bäumen, die extra hier gepflanzt worden sind (akkurat in 5m Abstand) Schatten.
Mache mehr, manche weniger.
Dazu kommt zu Beginn der Tour wieder blühender Ginster und duftender Oregano und Thymian.
Herrlich.
Links Felder oder Wiesen.
Rechts die Asphaltpiste, dahinter Äcker.
Manchmal gesellen sich Bahnschienen dazu und in einiger Entfernung die Autobahn.
In den kleinen, verschlafenen Orten gibt es Herbergen die auch oft ne Bar und mache sogar ein Restaurant haben.
Den ganzen Tag Gerade aus und ab Mittag bei 20 Grad.
Nach 18 Kilometer ist Schluß für heute, der nächste Ort ist noch 12 Kilometer entfernt.
Die erste Unterkunft, eine Pension mit Restaurant ist natürlich schon ausgebucht.
Die zweite, eine einfache mit kleinem Schlafsaal und ein paar Einzel- bzw Doppelzimmern hat noch zwei Plätze frei.
Natürlich im Schnarchsaal.
Aber das reicht uns auch und so bleiben wir flexibel bei den Etappezielen und den Kilometern.
Morgen machen wir es genau so und schauen mal wie weit wir an León ran kommen.
Das ist die nächste richtige Stadt und da machen wir ein Tag Pause.
Danach werden wir wohl noch so 300 Kilometer haben.
Heute, auf der 50. Tour gab es ein Highlight.
Zunächst von der Unterkunft so 300 m zurück zum Restaurant, wo wir gestern Abend sehr lecker gegessen haben.
Dort gibt es ein kleines Frühstück.
Kaffee und Kuchen.
Auf Tortilla oder Baguette haben wir kein Bock.
Nach knapp 1 Kilometer fällt mir plötzlich ein, das man schönes Komoot-Wandershirt noch auf der Wäscheleine hängt.
Nein, das ist noch nicht das Highlight*g*
Rucksack abgelegt und zurück zur Wäscheleine und zurück zum Rucksack.
Dann gehtg es wieder geradeaus neben der Landstraße entlang, so 10 Kilometer und jetzt kommt das Highlight.
Eine neunzig Grad Kurve und ein paar hundert Meter noch eine.
Weiter an der Straße entlang, mal rauf, mal runter und immer wieder kleine Richtungsänderungen.
Uns wird fast schwindelig*ggg*
Dann erreichen wir Reliegos.
Viele sitzen schon auf der Straße neben einem Lokal.
Ein paar alte Bekannte sind auch darunter.
Die beiden älteren Franzosen( Bruder&Schwester wie wir jetzt wissen) die wir seid Wochen nicht mehr gesehen haben und jetzt innerhalb von wenigen Tagen schon wieder.
Beide können englisch und erzählen fröhlich drauf los.
Wir gönnen uns ein Bier und ein Sandwich mit Wurst-Käse-Ei.
Nach gut 45 Minuten verabschieden wir uns.
Ist wohl noch recht früh, aber wir haben mal wieder nix gebucht und hier sitzen echt viele Leute rum.
Die nächsten knapp 7 Kilometer sind wie die ersten.
Geradeaus, Schotterweg, Landstraße.
Erste Unterkunft voll.
Zweite Unterkunft voll.
Dritte Unterkunft voll.
Sind auch alles kleine Hotels oder Hostals oder wie auch immer die nun heißen mögen.
Doppelzimmer mit Bad, Kofferservice, Restaurant, Bar, nett & hübsch.
Im vierten Versuch haben wir Glück, ein Dreibettzimmer für 66€ in einem älteren Hotel was jetzt nicht ganz so schnicke ist.
Wir ziehen ein.
Hat sogar einen kleinen Dachterrasse auf unsere Etage, da hängt jetzt unsere Wäsche.
Morgen, nach wohl so 20 Kilometer sind wir dann in León und haben schon ne kleine Ferienwohnung mitten in der City gebucht.
Dort bleiben wir bis Dienstag.
Die 50zigste Tour wurde noch mit einem super Essen gefeiert...italienisch*gg*
Auberginen im Bierteig
Burrata auf spanischen Rotkohl und Oktopus
Tagliatelle mit Gorgonzolasauce und Speck-Crunchies
Schwarze Spaghettis mit Muscheln
Heute haben wir ausgeschlafen.
Der Wecker geht um 8.00 Uhr.*g*
Kleines Frühstück und los geht es.
Über eine Brücke verlassen wir Stadt und machen das was wir die letzten Tage gemacht haben.
Schotterweg neben der Landstraße und gerade aus.
Und das ist der schöne Teil der Tour nach León.
Ja, es geht noch über einen breiten Pfad weiter, der sich durch Wiesen schlängelt, aber dann nur noch durch recht hässliche, kleine Orte.
Die bestehen meist fast nur aus der Hauptstraße, die gleichzeitig Bundesstraße ist.
Viele Häuser stehen leer, viele Geschäfte verwaist.
Weiter durch kleine Industriegebiete.
Autowerkstatt, Baumarkt, Autohändler, Leerstand, Werkstatt, Lerestand, Leerstand, Autohändler, Werkstatt, Leerstand.
Über einige Kreisverkehre gelangen wir dann in die ersten Vororte von León und schöner wird es nicht.
Ach egal.
Irgendwann sind wir an der Kathedrale und die ist toll.
Unsere Ferienwohnung ist direkt hinter dem imposanten Bau, im 1.OG und wir schauen vom Mini-Balkon direkt drauf.
Die Wohnung ist echt hübsch und bis Dienstagmorgen unser Zuhause.
Dann geht es weiter auf unserem Jakobsweg, auf die letzten so 310 Kilometer.
Ich lasse jetzt mal alle grünen und schönen Bilder wech, die Landschaft kennt ihr ja schon.
Ihr bekommt die geballte Ladung unschönheit!
Schafft ihr schon*gg*
Heute wurde zu Hause gefrühstückt, in der schönen Ferienwohnung.
Eier, Speck, Saft, Toast, Kaffee.
Um 9 Uhr starten wir unseren Weg raus aus León und er war fast noch hässlicher als rein.
Autos, Busse, Lastwagen, Menschen, Abgase, Krach.
Großstadt halt, 145.000 Einwohner leben hier.
Über große und größere Straßen ging es raus, dann noch durch Vororte und nach 8 Kilometer waren wir in La Virgin del camino, was jetzt auch keinen Schönheitspreis gewinnt.
Aber leckeren Cappuccino machen die hier.
Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten um nach Hospital de Orbigo zu kommen.
Die 30 Kilometer Immer an der Bundesstraße entlang oder die 28 Kilometer über Wege und kleine Straßen durch die Wildniss.
Dreimal dürft ihr raten!*g*
Über Schotter geht es durch viel grün über eine Autobahn und unter diversen Aus- und Abfahrten weiter.
Durch ein kleines Dorf bringt uns eine Asphaltstraße und eine weitere Asphaltpiste, die kaum benutzt wird geht es in das nächste Nest.
In einem kleinen Hotel gibt es erstmal ein Radler.
23 Grad, Sonne satt, keine Wolke.
Hier kommt es zum ersten Mal das Snoopy einen Follower trifft!!*gg*
Unterwegs wird er natürlich oft gegrüßt und entdeckt, schließlich sitzt er oben auf meinem Rucksack und ist natürlich nicht zu übersehen.
Aber einen "echten" Fan treffen wir heute zum erstenmal.
Wir werden für unsere großartige Leistung ( die Worte der Dame, aus dem Snoopy Fan Club) beglücktwünscht.
Dann geht es weiter, jetzt auf einem breiten Kies-Sand-Weg durch Nichts.
Keine Häuser, keine Strommasten nur bunte Wiesen, ein paar Felder, hier und da Bäume und Strauchwerk und kein Mensch.
Es ist wunderschön und außer ein paar Vögeln und unsere Schuhe auf dem Kies hören wir nix.
Nach 6 Kilometer kommt ein Ort, eine Bar, ein paar Pilger und ein paar Einheimische.
Zum bestellten Radler dürfen wir uns eine Portion Tapas aussuchen.
Zum zweiten Radler klappt das wieder*g*
Dann geht es nochmal so 4 Kilometer über eine sehr einsame Landstraße durch noch mehr Felder und Wiesen.
Nach 21 Kilometer haben wir Ziel erreicht und in der ersten Herberge, von dreien im Ort sind noch viele Betten frei.
Wir gönnen uns aber ein Doppelzimmer für 35€, wer weiß wann es so ein Luxus wieder gibt.
Dusche und Klo ( für alle Doppelzimmer, sind so 6 oder 7) sind wohl auf dem Gang, aber so Kleinigkeiten machen uns schon lange nichts mehr aus.
Gestern Abend beim Pilger Menü, es gab Salat, Suppe, Paella und Crepes haben wir uns mit einen älteren Herren aus den Niederlanden unterhalten.
Er ist schon ziemlich rumgekommen in Europa und fast immer zu Fuß.
Als ich Ihm meine auf Komoot gespeicherten Wandetouren in Holland zeigte, gab es sofort Tipps dazu.
Er unterhielt sich gleichzeitig mit einem Franzonen und einem Mann aus Costa Rica, der den Camino Francès schon 7 Mal gemacht hat.
Der Holländer spricht echt alles fließend und spricht auch gern*g*.
Der Franzone ist auch so lange wie wir unterwegs, allerdings auf einem anderen Weg über Vesselay nach Saint-Jean-Pied-de-Port gekommen.
Der Costaricaner, der in Kalifornien lebt ist völlig begeistert, auch beim siebten Mal.
Auf den Trails in den USA ist das mit der Infrastruktur schwierig, man muss alles genau planen und ohne Zelt eigentlich nicht zu schaffen.
Um kurz nach acht verlassen wir die Herberge und draußen ist schon 20 Grad.
Kurz durch das Dorf und dann fast sieben Kilometer schnurgerade, über eine wenig befahrene Landstraße.
Felder links, Felder rechts und vor uns das gerade Stück Teer.
Am Horizont kommen die Hügel, ne sind doch Berge ganz langsam näher.
Weiter über eine staubige, holprige Piste.
Drei kurze Richtungsänderungen und dann wieder geradeaus.
Als wir Villavente erreicht, so gegen 12 Uhr haben wir 25 Grad.
Ein Kaffee, ein Radler und weiter.
Durch den Ort, über eine Brücke und über ne Schotterpiste an einer Eisenbahnschiene entlang und dann wieder geradeaus.
Die 25 Grad fühlen sich an wie 28 Grad, zum Glück weht etwas Wind.
Dann über eine Autobahnbrücke und über eine kleine Straße weiter nach Hospital de Orbigo.
Über die echt sehr schöne und sehr alte Römerbrücke geht es in den Ort.
Überall hängen Fahnen, alles ist geschmückt und der Tunierplatz gefegt.
Am nächsten Wochenende findet hier ein großes Rittertunier statt und ich denke das es dann hier mehr als voll ist.
Heute ist kaum einer Unterwegs, ein paar Pilger sitzen im Schatten, ein paar Einheimische machen dasselbe.
Im Kiosk direkt am Weg kaufen wir Bier und Cola, finden im Schatten noch einen Platz und erfrischen uns erstmal.
Es ist 14 Uhr und jetzt sind es wohl 28 Grad.
Wir beschließen hier zu bleiben und checken in einer schönen Unterkunft mit großen Garten, Fusspanschbecken und Getränkeautomant ein.
12-Bett-Zimmer, noch alle leer für 20€.
Heute gibt es erstmal Bilder.
Nach 21 Kilometer, bei wieder so 25-28 Grad sitzen wir gerade in einer neuen und wieder sehr schönen Unterkunft, gleich gibt es Essen, vegetarisch und ob ich dann noch Kraft habe euch über diesen wunderschönen Tag zu berichten weiß ich noch nicht.*ggg*
"Berge! Gandalf. Ich will endlich mal wieder Berge sehen!!"
Auch wenn es nur große Hügel waren, war es so toll.
Essen war lecker.
Kürbissuppe mit Chili und viel Geschmack.
Nudeln mit Gemüse und Soja.
Soja hat viel Geschmack von all den anderen Dingen aufgenommen, die Konsitenz bleibt fragwürdig.
Lecker, saftiger Kokoskuchen.
Wein und Wasser ist ja klar.
Zum Weg heute kann ich nur sagen, er war sehr schön.
Schotterpisten, mal steinig, oft holprig, immer staubig.
Dafür ging es meist schön rauf und wieder runter, mal steil, mal sanft, oft kurvig, aber natürlich auch geradeaus.
Die Bilder sagen glaube ich mehr als meine Worte.
Was aber unfassbar toll war, war der völlig überraschend auftauchende, ja was war das überhaupt.
Eine Imbissbude, ein Pausenplatz, ein Sammelpunkt oder vielleicht der schönste Ort des ganzen Caminos??
Sofas, Sitzkissen, Schatten, Kaffee, Müslie, Obst, Käse, Brot, Kuchen, Nüsse, Saft, Oliven, Kekse, Eier
Hier gab es alles und alles umsonst, also auf Spendenbasis.
Eine Art Hippi- Kommune ohne Drogen und Alkohol, das gab es hier nämlich nicht.
So ein wunderschöner Ort, weil die paar Leute die hier leben einfach den Pilgern und allen die hier vorbei kommen etwas geben wollen.
Die haben hier wohl keinen Strom ( nur einen Generator), kein fließend Wasser und ein paar kleine Solarzellen.
Aber das reicht Ihnen um uns etwas zu geben.
Eine war aus Deutschland, also irgendwann mal und die hat die Lebenseinstellung etwas erklärt.
Dann hatte sie noch eine Bitte an uns.
Ihre Schwester hat bald Hochzeittag und sie macht Videos von verheirateten Leuten auf dem Jakobsweg, warum sie laufen, was Liebe für sie bedeutet.
Naja, jetzt werden wir auf irgendeine Hochzeitsagsfeier gezeigt.*g*
In Astorga, ne recht große Stadt mit beeindruckendem Dom und einer Gaudi-Villa blieben wir nur kurz.
Getränke genossen und was gegessen, heute haben wir keine Lust auf Stadt und früh ist es ja auch noch.
Wir landen 5 Kilometer weiter in einem kleinen Nest mit einer echt schönen, gemütlichen Herberge.
Haben lecker gegessen, mit einer jungen Deutschen über ihren und unseren Weg geredet und sitzen jetzt hier im schönen Innenhof, trinken ein Glas Tinto und lassen den Tag ausklingen.
Morgen geht es rauf.
Gestern null WiFi, heute Hotel, Zweibettzimmer, Balkon.
Was soll ich bloß schreiben über die letzten zwei Tage.
Mit Worten kaum zu beschreiben.
Für uns mit die beiden schönsten Tage auf dem Camino.
Berge, Höhenmeter, Fernsicht, Aussicht, holprige Pisten, schmale Pfade, steinig rauf, steiniger runter, ohne Ende Gegend, kleine Orte, Wald, gelber Ginster, weißer Ginster, grüner Ginster, Lavendel und immer wieder so unfassbare Ausblicke auf noch höhere Gipfel, blanker Fels unter den Füssen, Wiese, durch zwei kleine, völlig grüne Täler gewandert, wieder rauf, nochmal runter, Sonne, blauer Himmerl, 25 Grad, keine Wolke, Schweiß, kühler Wind, Abendessen mit Musik, neue Leute, alte Gesichter, 1517 hm höchster Punkt des Camino Francès, Cruz de Ferro, der symbolträchtigste Punkt des Jakobswegs,
Diese Liste könnte noch Tage dauern.
Landschaftlich die beiden schönsten Tage.
41 Kilometer
700 hm rauf
1000 hm runter
Ich hätte 100000 Fotos machen können und keins kann das zeigen was man gesehen, gefühlt, erlebt hat.
Aber ihr bekommt alle zu sehen.
Ich hoffe das man sieht wie schön es war.
Oder ihr fahrt einfach mal hier hin und lauft die Strecke nach.
Kann ja auch drei oder vier Tage dauern, Unterkünfte gibt es eigentlich reichlich.
Astorga und Ponferrada, zwei große Städte liegen genau zwischen unseren Etappe.
So, genug gequatscht.
Von Sandra: Hallo Ihr Lieben ! Das Cruz del Ferro war für mich ein unfassbar emotionaler Moment! Ich hatte einen Stein in meinem Rucksack, den ich irgendwo in Frankreich, als es mir noch gut ging, gefunden habe! Er war nicht besonders toll, dreieckig trotzdem irgendwie besonders!
Ich habe ihn dort , für alle,die mir etwas bedeuten abgelegt! Ich bin so unglaublich dankbar! Erstmal Mella, meinem Papa und Claudio, die sich so liebevoll um meine Tiegers kümmern und Euch allen, die an mich geglaubt haben und mir damit Mut und Kraft gegeben haben, das hier durchzustehen! Danke Euch! Und an alle denen es momentan nicht so gut geht,hoffe ich das alles sich zum Guten wendet! Als ich dort stand,an Euch gedacht habe sang plötzlich ein älterer Japaner aus in perfektem Italienisch Ave Maria! Und er singt unfassbar gut! ( Er hat schon bei der Oase, die Mario als den schönsten Ort des Caminos beschrieben hat einfach mal so "Besame mucho" zum besten gegeben,was auch wider zu den Zufälle auf dem Camino gehört,das dieser Mann genau zu der Zeit singt, wenn wir gerade da sind!
Frühstück gab es in der kleinen Bar direkt neben dem Hostal.
Zwei Kilometer über den breiten Bürgersteig, neben der Hauptstraße raus aus der Stadt.
Dann über eine breite Schotterpiste in ein kleines Tal und steil wieder raus.
Die Hochhäuser von Ponferrada sind schon in Sichtweite.
Über eine kleine, wirklich kleine Straße durch Campo.
Mini-Ort oder schon Teil von Ponferrada, ich weiß es nicht.
Die besten Zeiten hat der Ort auf jeden Fall hinter sich .
Viele alte und ältere Häuser sind verfallen, viele stehen zum Verkauf.
Das ist übrigens hier oft in den kleinen Orten.
Neben sehr schön restaurierten Gebäuden oder neueren Häusern, steht viel leer, steht zum Verkauf oder ist verfallen.
Landflucht, heißt das wohl.
Weiter über eine Asphaltpiste und durch Wiesen mit Blick auf Kirche und Templerburg von der der Hauptstadt der Region Bierzo.
Fast 62.000 Menschen leben hier und richtig schön sieht es von weiten nicht aus.
Dann geht es noch ein Stück über Feldwege an einem kleinen Fluss vorbei und wir stehen vor einer alten Römerbrücke die uns über den Rio Boeza bringt.
Noch ein Stück über Straßen, um eine Hausecke rum und wir stehen plötzlich vor der Templerburg.
Die ist aus dem 11. oder 12. Jahrhundert und war damals sehr bedeutend.
Viele, viele alte Steine und neues Holz und Metall.
Damit es zu einem Ausflugsziel für jedermann wird.
Wir waren über 1,5 h in der echt großen Anlage.
Dann ging es weiter in die City, an einen von einigen großen Plätzen gab es erstmal ein Kaltgetränk.
Dann weiter über Straßen, Gassen und Wege.
Wirklich schön ist es hier echt nicht, aber wir wollten ja sowieso nicht bleiben.
Weiter über einen schönen Weg mit schattigen Bäumen und Flussblick und das immer noch im Stadtgebiet.
Wer hätte das gedacht.
Über einen kurzen, steilen Pfad geht es hoch, über einen Kreisverkehr weiter und über einen kleinen Weg raus aus der Stadt, rein in einen Vorort.
Kleine Alleen, recht imposante Häuser und kein Mensch auf der Straße.
Sonntagmittag und so 28°.
Warum sollte man auch hier rumlaufen!*gg*
An einem echt hässlichen Hotel vorbei, sogar die Vorhänge sind rosa, unter der Schnellstraße weiter und über eine Straße durch Felder bis in den nächsten Ort.
Eine offene Bar möchte uns zwei große, eiskalte Radler verkaufen.
Da kann man nicht Nein sagen!.
Nun geht es nur noch über eine kaum befahrene Landstraße weiter.
Im Hintergrund die Berge, neben uns schon recht gelbe Felder oder Wiesen, dazwischen immer wieder kleine Baumgrüppchen.
29°.
Wolken keine
Schatten wenig
Wir erreichen den Zielort für heute, vor drei Stunden gebucht, kleine Auberge oder Hostal, ich werde wohl nie verstehen was der Unterschied ist.
Noch gut 800 m über die Hauptstraße und wir sind da.
Es ist toll.
Mit Restaurant und Bar und Garten und Liegestuhl und schönes Zimmer und Bier.
Waren wohl nur so 17 Kilometer, aber irgendwas ist ja immer.
Wie es aussieht haben wir heute oder spätestens morgen Vormittag die 200 Kilometergrenze erreicht.
Zwei Monate sind wir jetzt unterwegs und plötzlich ist es gar nicht mehr soooooo weit.
Es ist alles immer noch unfassbar.
Jeder Tag ist gleich und doch so verschieden.
Die Landschaft, die Menschen, die Unterkünfte, der Weg.
Packen, Frühstück, los.
Über die Hauptstraße raus und über ne Piste kurz hoch.
Über eine Brücke, unter uns die A6 und über eine schöne Schotter-Sand-Piste durch endlose Weinhügel.
Rauf, runter, runter, rauf, aber nix wildes.
Weinreben, Büsche. Bäume, schön.
Nach fünf Kilometern landen wir in Cacabelos, trinken noch einen Kaffee und treffen zum wiederholten mal eine Frau die echt humpelt und tapfer immer weiter geht.
Das Knie will seid Tagen nicht mehr, eine Pause hat es auch nicht besser gemacht
Sie kommt aus Österreich, ist wandern und Berge gewohnt, hatte noch nie Probleme mit den Knien und kämpft sich nun durch bis Compostela.
"Das einzige was ich aufgebe, ist vielleicht einen Brief!"
Wir reden noch ein wenig und machen uns auf den Weg.
Über eine Brücke aus der schönen, kleinen Stadt und nun einige Kilometer direkt an oder zum Teil auf der Landstraße weiter.
Hier geht es auch mal etwas steiler Rauf, aber zum Glück nicht immer gerade aus.
Mal ne Linkskurve, dann nach rechts, rauf, runter.
Links und Rechts wächst immer noch Wein.
Endlich verlassen wir die Straße und müssen kurz steil rauf, über einen staubigen Weg.
Der geht natürlich wieder durch Weinreben, hier und da ein paar Baumgrüppchen oder auch Buschwerk.
In der Ferne, obwohl so weit weg ist das jetzt auch nicht, hohe Berge mit üppig viel Wald.
Es ist wieder heiß und wunderschön.
Nach gut 13 Kilometern erreichen wir Villafranca del Bierzo.
Ein Bergdorf oder vielleicht schon eher eine Kleinstadt mit einer kleinen Burg, einigen Kichen und etlichen Restaurants und Herbergen.
Wir kehren irgendwo ein und genehmigen uns erstmal zwei großen Radler.
Essen wäre auch nicht schlecht, aber nur ne Kleinigkeit, wir wollen noch weiter.
Crokettas und Calamari.
Ein Glas Sangria geht auch noch.
Wir verlassen den Ort, kommen über einen kleinen Fluss und folgen dann der Landstraße für so 9 Kilometer.
Im Outdoor Wanderführer und auch von Herrn Kerkeling als schlimmste und nervigste Strecke des ganzen Camino Francès beschrieben, sind wir positiv Überrascht.
Ja, es geht immer an der Landstraße entlang.
Na und!!
Machen wir seid Wochen ständig.
Ja, es verläuft die A6 in unmittelbarer Nähe des Weges.
Na und!!
Ich höre mehr den Bach unter uns, als die Autos über uns.
Der Weg ist durch eine kleine Betonwand von der Landstraße getrennt, Asphaltiert.
Der Weg windet sich die ersten 5 Kilometer durch das sehr grüne Tal.
Den Fluss sieht man durch den Urwaldmässigen Wald selten, hören kann man ihn immer.
Links und rechts steile Felswände, oft bewaldet und herrlich anzuschauen.
Vielleicht haben wir ja auch nur Glück, aber auf der Straße ist kaum was los.
Nach den ersten 5 Kilometern erreichen wir einen kleinen Ort, der schon sehr ausgestorben erscheint.
Dann noch mal so 4 Kilometer weiter an der Landstraße, jetzt leider weniger kurvig und wir erreichen das Ziel.
Die kleine Unterkunft liegt direkt am Weg, die Gastgeberin ist super nett.
Leider kein Garten, so wie gestern, dafür Flussblick.
Essen gibt es hier auch, alles selbst gemacht, alles vegetarische, alles lecker.
Achso
Es sind keine 200 Kilometer mehr bis Compostela!!
Schnell Bilder hochladen, WiFi gibt es nur hier im Restaurant.
Schnell noch was zur Tour schreiben.
Es ging rauf, den ganzen Tag.
Zunächst mäßig, dann steil und steiler.
Wir sind auf 620 hm gestartet und waren nach 19 Kilometern auf 1350 hm.
Erst an der breiten Landstraße entlang
Dann an der kleinen Landstraße entlang
Nun über eine kleine Teerpiste, die zu einem Schotterweg wurde um dann durch Feldwege und holprige Bergpfade ersetzt zu werden.
Viele kleine Pausen, einige Radler später, irgendwann waren wir dann oben.
Anstrengender als die Pyrenäen, aber natürlich auch heißer als in den Pyrenäen.
Die Landschaft war mal wieder super, die Bilder habt ihr ja schon gesehen.
Aber ich habe noch welche vom Sonnenuntergang in den Bergen gemacht.
Und heute alles wieder runter.
Also fast alles.
Triacastela liegt so auf 740 hm.
Zunächst im leichten auf und ab, durch den tollen Kiefernwald und das auch noch auf einem relativ weichen Waldweg.
So kann man starten.
Dann wieder an der kaum genutzten Landstraße entlang.
Tendenziell ging es heute natürlich immer runter.
Praktisch gehören dazu auch kurze Anstiege und sogar ein krass steiler, rauf zum O Poio.
1390 hm, der höchste Punkt auf dem Camino Francès in Galicien.
Ab da ging es auf einem mal guten, mal holprigen Weg weiter.
Hier oben, Felder und Wiesen, da kreuzen auch mal Kühe den Weg.
Die Sicht war heute etwas diesig, aber weit schauen konnte man trotzdem.
Berge, Hügel, Wälder, bunte Wiesen.
Schön hier.
Aber so langsam wird der Pfad ruppiger und steiler geht es abwärts.
Mal in leichten Kurven, mal einfach gerade und
runter.
Dann durch einen schönen grünen Hohlweg.
Alte Bäume, dunkeles, grünes Moos auf alten Steinmauern oder noch älteren Felsen.
Noch kurz durch einen kleinen Ort, dann durch noch einen noch kleineren Ort und wir sind da.
Viele Pilger belagern schon die Bars, Restaurants und Herbergen.
Aber wir kriegen noch Bier, lecker Essen und ein Doppelzimmer mit Bad.
An diesen Schlaf Luxus haben wir uns echt gewöhnt.
Beim Essen treffen wir noch zwei Bekannte aus Deutschland.
Erfahrungen werden geteilt, über die schönste Unterkünfte diskutiert und wo es das beste Essen gab.
Morgen geht es nach Sarria und ab da soll der Pilgerzirkus so richtig los gehen.
Wir sind gespannt.
Raus aus dem Dorf, über die Durchgangsstraße und ab in den Wald.
Tiefhängende Wolken und leichter Nebel tauchen die Landschaft in Zwielicht.
Das macht den ansteigenden Pfad durch alte Bäume, Efeu, Moos und alte Steine noch schöner.
Allerdings geht es holprig und auch mal glitschig mit unter steil den Hang hoch.
Dann über eine Asphaltpiste weiter rauf.
Der Nebel verschwindet so langsam und lässt Blicke auf grüne Hügel, waldige Hänge und Felder im Tal zu.
Dann geht es höhehaltend oder leicht ansteigend auf einer Teerstraße weiter.
Hier und da weiden Kühe auf saftigen Wiesen und wir durchqueren das eine oder andere kleine Dorf wo echt nichts los ist.
Hier leben nur noch ein paar Landwirte und oder alte Menschen.
Dann geht es nochmal durch einen recht großen Wald, über einen schönen Weg.
Zumindest zunächst.
Der Waldweg wird immer steiler bergab und windet sich ein ein kleines Tal, um über eine Asphaltpiste wieder kurz, aber steiler in das nächste Dorf zu führen.
In diesem Dorf gibt es allerdings ein Getränke und Snack Automaten mit zwei Stühlen, einen kleinen Tisch und ne alte Holzbank.
Sozusagen die Kneipe des Ortes.
Allerdings ohne Bier.
Wir nehmen Platz und bestellen ein KiteKat, eine Dose Isodrink und ein Eiscafe.
Der Automat bedient uns sofort, nach dem ich Kohle in den Schlund geschmissen und die richtigen Zahlen eingegeben habe.
Weiter über schmale Pfade, breite Wege, kleine Straßen.
Mal rauf, mal runter, mal links, mal rechts, ihr kennt das ja schon.
Viele Felder, noch mehr Wiesen und immer wieder kleine Waldstücke.
Dann geht es langsam wieder runter.
Die Landschaft bleibt wie gehabt, die Wege auch.
Meist nur mäßig bergab, zwischendurch aber auch kurz & steil.
In einem weiteren Bauerndorf gibt es ne richtige Bar.
Zwei Radler bitte.
Wir treffen die Frau mit dem schlimmen Knie wieder, die hier auch Pause macht.
Natürlich ist sie immer noch auf dem Camino, Aufgeben ist keine Option. (Nur einen Brief!)
Noch 7 Kilometer und wir haben das Tagesziel erreicht.
Weiter runter, die Sonne lässt sich blicken und es wird schwül-warm.
Zum Glück gibt es immer wieder Bäume und kleine Waldstücke, die uns Schatten geben.
Dann über ne Straße, durch Vororte nach Sarria.
12.500 Menschen leben hier und schön ist anders.
Zumindest die kleine Altstadt ist ganz nett.
Von hier sind es jetzt nach Schildern, Wandgemälde, Aufkleber, T-Shirts und wo man noch alles Zahlen drauf schreiben kann 112 Kilometer bis Compostela.
Hier soll der Pilgerzirkus so richtig los gehen.
Heute wohl nicht.
Wir konnten noch aus so 15 Unterkünfte wählen wo wir schlafen wollen und auf den Gassen ist auch nicht viel los.
Aber vielleicht ist das nur die Ruhe vor dem Sturm........
Nach lecker Spiegelei und Speck ging es raus aus der Stadt.
Ja und es war schon voller als die letzten Tage.
Nicht so schlimm wie befürchtet, aber schon irgendwie komisch wo die Leute plötzlich alle herkommen.
Achso, mit dem Reisebus.
Zumindest stehen hier zwei am Ortsausgang und das sind zwei mehr als wir die letzten Wochen gesehen haben.
Was soll ich sagen, so sehen die meisten Leute auf dem Weg auch aus.
Turnbeutel statt Rucksack und saubere Schuhe.
Zwei Jungs haben wir aber doch noch mit Rucksack und Isomatte gesehen, Isomatte war noch original verpackt, mit Preisschild drauf.
Rauf zu einer Kirche und steil runter über die kleine Straße, allerdings mit vielen Autos.
Ich glaube Elterntaxis.
Dann über eine alte Brücke, ein Stück Feldweg und hier gibt es zwei Möglichkeiten um weiter zukommen.
Beide sollen ähnlich schön sein, die eine etwas mehr Höhenmeter, etwas kürzer und weniger genutzt.
Die andere ist uns egal.
Steil rauf durch Wald, über die Bundesstraße, weiter rauf über Asphaltpisten und weiter hoch.
Dann meist über schöne Hohlwege durch viel Wald, an Weiden und Feldern vorbei oder über kleine Straßen.
Kein Mensch weit und breit.
Nur wir und die tolle Landschaft.
Nach gut sieben Kilometern kommen wir wieder auf den Hauptweg und es tummeln sich schon viele Menschen hier.
An einem kleinen Restaurant mit großen Terrasse gibt es nochmal Kaffee und einen Stempel.
Ab heute zwei jeden Tag, nicht vergessen, sonst gibt es keine Urkunde.
Zumindest für die 100 Kilometer-Meute.
Wir machen uns wenig Sorgen.
Wer fünf voll gestempelte Pilgerpässe hat, sollte sie auch so bekommen.
Bestimmt.
Trotzdem zwei jeden Tag*gg*
Dann geht es weiter und alles bleibt so wie es war.
Schöne Wanderwege, mal ne Schotterpiste, mal kurz steil rauf und holprig wieder runter, kleine Straßen, kleine Dörfer, Wald, Wiesen, Felder, Weiden.
Hier in Galicien gibt es auch viel mehr Kühe auf den Weiden, als wir die letzten Wochen gesehen haben.
Die laufen auch mal direkt auf unseren Weg.
Um 13.01 Uhr kommt der Stein.
Der Stein der sagt.
NOCH HUNDERT KILOMETER.
Irgendwie komisch, hier steht man jetzt nach hunderten Kilometern und etlichen Tagen und Wochen und dann ist man hier an diesem Punkt und denkt sich....nichts.
Natürlich haben wir uns echt gefreut, aber eigentlich ist es nur ein Stein auf einer unfassbar langen Wanderung.
Ich denke in Compostela wird das anders sein.
Weiter durch die schöne Gegend und jetzt meist runter, noch ein Radler in einem echt schönen Garten, eines echt teurem Restaurant.
Zumindest was das Essen angeht.
2 halbe Liter Radler 7,40€ sind völlig OK.
Nun wird es mitunter recht steil und es geht hauptsächlich über kleine Asphaltpisten und Straßen und wir kommen nach Portomarin.
Eine breite Brücke bringt uns über den großen Stausee und eine schöne, kurze aber steile Treppe in die Stadt.
Direkt am Weg finden wir noch ein Doppelzimmer.
Hatte ich im Wanderführer gelesen, soll günstig und gut sein und siehe da, ein Zimmer ist noch frei.
40€ mit 2 Badezimmern auf dem Flur für 5 Zimmer.
Leider hat die Bar mit Mini-Restaurant das dazu gehört geschlossen.
Macht aber nix, das Ankomm-Bier nehmen wir 20 m weiter in einen Restaurant.
Zum Abendessen müssen oder wollen wir bis in die City laufen.
200 m, kein Problem für uns.
Irgendwie wollte ich heute Pizza Essen und was ist der erste Laden an dem wir vorbei...
Italian Street Food!!
Und dann sitzt da auch noch eine oft gesehen und getroffene Pilgergefährtin aus der Schweiz.
Wir setzen uns und schlürfen erstmal ne Sangria, dann kommt noch eine weitere Bekannte vorbei, mit einer Freundin.
Der deutschsprachige Tisch ist komplett.
Zum Essen gibt es (leider) doch keine Pizza, aber andere leckere Dinge.
Oliven mit Fleisch gefüllt mit Teig umhüllt und frittiert.
MC & Chees mit Teig umhüllt und frittiert.
Mozzarella mit Teig umhüllt und frittiert.
Panzerotti
Gefüllter Teigfladen und natürlich frittiert.
Sandra mit vier Käsesorten.
Mario mit Zwiebeln, Paprika, Blauschimmelkäse.
Gesund ist anders, aber alles supi lecker.
Gestern haben wir nix gemacht, nur Sandras dicken Fuss gepflegt.
Sie stand morgens auf und er war so groß wie meiner, also fast so groß.
Da die Herberge und die dazugehörige Bar irgendwie geschlossen war, ans Telefon keiner ran ging, hat Sndra auf den Anrufbeantworter gesprochen und eine SMS geschrieben. Keine Antwort,Ruhetag in der Herberge...Wir blieben einfach im Bett liegen bis die Putzfrau kam, diese hatte dann eine weitere Telefonnummer und nach kurzem Gespräch war klar,das wir legal bleiben durften," wir sprechen dann manana en la manana", also morgen früh.
Zwischendurch ging ich zwei mal rüber in ne andere Bar und holte Kaffee und bekam immer einen eingeschweißten Muffin dazu.
Keine kulinarische Köstlichkeiten, aber für umsonst völlig OK.
Füsse hoch, kalte Lappen drum, Salbe drauf und nix gemacht.
Heute morgen ging der Fuß zumindest in den Wanderschuh und konnte sogar die ganze Etappe durch halten.
Waren so 26 Kilometer!
So langsam sollten die Füße doch mal wissen das es egal ist was sie auch anstellen um uns aufzuhalten, wir laufen einfach weiter.
Oder besser gesagt, Sandra läuft immer weiter.
Mit wenig Schmerzen, mit viel Schmerzen oder auch mal ohne Schmerzen.
Sie läuft und läuft und läuft.
Unfassbar!!!!
Zum Tag selbst gibt es eigentlich nicht viel zusagen.
Eigentlich ging es fast immer auf einen Weg, mal wenig Schotter, mal mehr an der einen oder anderen kaum befahrener Straße entlang.
Ab und zu durch Wald und ganz am Anfang ein Stück am Stausee vorbei.
Auf den Straßen habe ich heute allerdings mehr Taxis gesehen, als die zwei Tage in León oder Pamplona.
Es ist auch echt voll heute auf dem Camino und einige von den die hier heute rumlaufen werden eventuell, vielleicht, möglicherweise ein Taxi brauchen.
Weiße Beine, saubere Schuhe, neue Schuhe, Turnbeutelträger, Touristen, Sonntags Spaziergänger, sogar eine so 30 köpfige Schulklasse war auf dem Weg.
Einige mit Rucksack haben wir natürlich auch gesehen, aber die waren echt selten.
Nun noch schnell was zur Landschaft.
Irgendwie sah es heute so aus als ob das Bergische Land und der RuhrHöhenWeg sich getroffen haben und im Schlepptau die Haard und etwas Kanaren dabei hatten.
Schön, ja aber doch alles sehr vertraut.
Gleich müssen wir noch was zu Essen suchen, aber da wird sich schon was finden.
Die Stadt ist wohl hier nicht besonders schön, aber Restaurants gibt es einige.
Eine sogenannte "Pulperia" habe ich schon gesehen.
Hier in Galicien ist Pulpo wohl Nationalspeise und es gibt extra Läden die sich drauf spezialisiert haben.
Hauptsache den Laden hat kein anderer gefunden*g*
ALLE haben den Laden gefunden, aber wir waren zum Glück früh da und haben den letzten freien Tisch bekommen.
Pulpo war sehr lecker, allerdings war ich doch etwas enttäuscht das es nur eine Variante des schmackhaften Meeresbewohners gab.
Zur Vorspeise gab es Sardinien Salat und Muschel Paté.
Auch sehr lecker.
Spiegelei mit bzw. Omelett
Pflasterweg aus der Stadt
Schöne Waldwege
Eichenwälder
Eukalyptuswälder
Schotterweg
Schöne kleine Dörfer
Schöne kleine Kirchen
Etwas Asphalt
1km Industriegebiet
Grüne Hohlwege
Lecker Pulpo zum Mittag
Noch mehr schöne Wald, Wiesen, Weiden
Kühne und Pferde
Hunde und Katzen
Sonnig
Windig
Warm
Alte Brücke
Viele kleine Hügel
Rauf
Runter
Runter
Rauf
Sehr schöner Bach im Wald mit Felsensteinbrücke
Schlafsaal, 12 Etagenbetten, alle belegt
Eiskalter Pool für Füße
Lecker Bierchen auf schöner Terrasse
Keine 50zig mehr
Ich schreibe nix mehr.
Wein, Schnaps aus Wassergläsern und spät ist es auch schon.
Landschaft wie gestern, aber mehr Asphaltpiste und viele, harte Waldwege.
Schöne Herberge mitten im Nix und ein paar Deutsche Pilger und Wandergesellen.
Viel gequatscht und viel getrunken.
Noch 27 Kilometer.
Ob wir morgen ankommen......
....schauen wir mal.
Von der echt guten Herberge geht es 100m die Straße entlang.
Da ist das Restaurant wo wir gestern Abend lecker gespeist haben und hier gibt es auch Frühstück.
Ein noch warmer Napolitaner, Blätterteigteilchen mit Schokofüllung und cafe con leche.
Der etwas skurrile, aber super nette Besitzer lässt es sich nicht nehmen Sandras Milchschaum zu verschönern.
Dann geht es los und wie weit wissen wir immer noch nicht.
Bis Compostela sind es so knapp 28 Kilometer, was schon ne lange Strecke ist.
Aber es ist erst kurz vor acht, die Sonne scheint, schauen wir mal.
Über die Landstraße und ab in den Wald.
Schöner Weg, fast weich, Eukalyptusbäume ohne Ende.
Mal rauf, mal runter.
Die Landschaft bleibt hügelig.
Auf dem Weg ist es echt leer heute.
Keine Ahnung ob die alle schon bis Compostela durch gerast sind oder ausschlafen und nur ne kleine Etappe laufen.
Dann wieder kleine Asphaltpisten durch kleine Orte.
Im nächsten Waldabschnitt treffen wir ein bekanntes Gesicht.
Die will heute auch nur ne kurze Tour machen und morgen die letzten 10 Kilometer laufen.
Wir wissen es immer noch nicht.
Möglichkeiten zum Übernachtung gibt es einige auf dieser Etappe.
Also, erstmal weiter.
Wald, Wald, Wald.
Schöne Wege, mitunter steinig und auch mal kurz ne kleine Steigung rauf.
Im nächsten Ort gibt es erstmal Kaffee und einen Stempel.
Dann geht es nicht ganz so schön über einen Schotterweg direkt an der gut besuchten Landstraße weiter.
Zum Glück nur kurz, so 1 Kilometer und dann wieder Wald.
Grüne Hohlwege, alte Eichen und schlanker Eukalyptus.
In einem kleinen Dorf gibt es direkt einen Stempel von einem Italiener, der vor seiner kleinen Unterkunft sitzt und vielleicht auf Kundschaft wartet oder auch nur Werbung für irgendeine italienische Pilgervereinigung macht, die hier die Unterkunft betreibt.
Jetzt haben wir schon echt was geschafft, so 14, 15 Kilometer.
Sandras Fuss hat auch noch Bock, bedeutet die Schmerzen halten sich in Grenzen und sooo spät ist es auch noch nicht.
Vielleicht wandern wir doch durch.
Aber erstmal weiter durch Felder und Wiesen die uns Ja, genau in den Wald bringen.
Im nächsten Ort gibt es erstmal ein Radler und ein Brötchen mit Schinken.
Hört sich voll langweilig an, aber ist echt lecker.
Hier treffen wir auch ein älteres Pärchen aus England das wir heute öfters überholt haben oder Sie uns.
Für die beiden ist hier Schluss, wollen morgen in Ruhe in Compostela einlaufen.
Ich gucke schon mal bei Google ob es noch Unterkünfte gibt.
Also, die man bezahlen kann.
Um so näher man sich dem Dom nähert, um so teurer wird es.
Da können zwei Betten im Schlafsaal schon mal 50 Euro kosten!!!
Aber erstmal geht es weiter durch die hügelige Landschaft und jetzt auch mal mit kräftigen Anstiegen.
Die Sonne knallt aus dem wolkenlos Himmel.
Nein, kalt ist es echt nicht heute.
Die kleine Straße führt echt steil rauf, dann höhehaltend und dann wieder runter in das nächste kleine Nest.
Direkt am Weg gibt es ne Möglichkeit Geld los zu werden.
Ein schnickes Restaurant, mit schönem Garten und kaltem Bier.
Jetzt sind es noch knapp 10 Kilometer, es ist 15 Uhr und ich glaube....
Ja, wir gehen durch!!!!
Heute nach so 70 Tagen werden wir in Santiago de Compostela einlaufen.
Es ist die 66 Etappe und sie ist 28 Kilometer lang, es ist sonnig, es ist warm und wir werden es heute schaffen.
Ich finde noch ein Doppelzimmer, so einen Kilometer vom Dom entfernt.
Kostet 55 Euro.
Gebucht und weiter.
Jetzt bleiben wir allerdings meist auf oder neben der Landstraße.
Die ist aber klein und wenig genutzt.
Schnurgerade durch einen weiteren Wald.
Links
Rechts
Schnurgerade einen Hügel rauf.
Dann wieder runter und kurz höhehaltend weiter und nochmal rauf.
Monte de Gozo.
Hier gibt es einige riesige Pilgerunterkunft oder fast ne kleine Stadt.
3000 Betten auf viele kleine, graue Bungalows verteilt.
Supermarkt und Restaurants.
Lassen wir links liegen.
Es geht runter und wir sehen die ersten Häuser, der ersten Vororte von Compostela.
Über die Autobahn, durch einen Kreisverkehr und immer geradeaus auf dem Bürgersteig an einer breiten Straße entlang.
Bars, Geschäfte, Leerstände, Restaurants.
In Compostela wohnen über 90.000 Menschen.
Dann nach links und runter.
Wohnblöcke so weit das Auge sieht.
Jetzt werde die Straßen langsam schmaler, die Häuser kleiner und älter.
Nochmal über eine fette Kreuzung, über eine Einkausmeile, rechts, links.
Kopfsteinpflaster, noch ältere, noch kleinere Häuser.
Die Altstadt.
Runter.
Links.
Rechts.
Eine Treppe runter.
Durch einen Torbogen.
Links.....
Gerade aus, nur ein paar Schritte......
WIR STEHEN AUF DEM DOMPLATZ VON SANTIAGO DE COMPOSTELA.
Wir sind 2019 in Witten gestartet, sind dieses Jahr 600 Kilometer durch Frankreich gelaufen, haben die Pyrenäen überquert, sind 800 Kilometer durch Nordspanien gewandert und jetzt stehen wir hier.
Am 31.März sind wir in Saint-Chèly-d'Aubrac gestartet und heute am 12.Juni sind wir hier.
Es ist einfach so unglaublich.
Ich weiß nicht was ich schreiben soll.
WIR SIND HIER!!