Morgen geht es los.
Unsere Füße sind allerdings von Mücken oder wat auch immer für Viehzeug schön zerstochen worden.
Im Moment bekomme ich die Wanderschuhe so gerade eben an.
Sandra einen gar nicht!
Naja, wir haben ja noch ein paar Stunden!*g*
Jetzt ein paar Vorabinfos für "Nerds"
Am Ende des Berichts habt ihr die Möglichkeit das gelesene zu kommentieren.
Ich freue mich auf Feedback!!
Packliste Sandra Mario
Sonnenschutz 177g Deo 135g
Duschgel 218g Duschgel 290g
Insektenschutz 120g Brille 142g
Schampon 272g
2xZahnbürsten 18g Isomatte 770g
Sagrotan 51g Schlafsack 785g
Zahncreme 98g Regenjacke 240g
Deo 70g Kopflampe 100g
Nagelset 77g Kamera 745g
Haarbürste 70g Karten 600g
Handcreme 47g Powerbank 230g
Magnesium 138g Ladekabel 150g
Schlafsack 680g 3 x Socken 150g
Isomatte 730g 4 x Unterwäsche 270g
Regenjacke 567g Schlafsachen 270g
Flip-Flops 118g 4 x Shirts 550g
3 x kurze Hosen 1090g
4 x Socken 124g Handtuch 250g
4 x Unterwäsche 100g Zipper 705g
3 x BH 284g
Schlafsachen 185g
3 x kurze Hosen 500g
4 x Shirts 418g
Zipper 680g
Handtuch 250g
ErsteHilfeSet 360g
Komplett 6356g Komplett 7472g
Dann noch vier Liter Getränke und einige Powerriegel/Müslieriegel auf beide Rucksäcke verteilt und natürlich das Eigengewicht des Rucksacks.
Macht für Sandra ca. 11kg und für mich ca. 12kg
Dann geht es morgen um 13.16Uhr mit der Straßenbahn 310 nach Bochum HBF, dort weiter mit den RE1 nach Aachen "Rothe Erde" und weiter mit dem Schnellbus 135 nach Korneli Münster wo wir um 16.24 ankommen sollen.
Von dort geht es ca.6 km zum ersten Etappenziel nach Wahlheim.
Die zweite (oder erste richtige Etappe) führt dann über 27 km bis nach Monschau.
Aber erstmal müssen die Wanderschuhe morgen passen....
Bis in zwei Wochen
Wir haben es geschafft!
Der Eifelsteig ist bezwungen!
Es waren zwei wunderbare Wochen, wir hatten super Wetter, wir hatten zwei sehr heiße Tage, wir hatten ein heftiges Gewitter mit Blitz & Donner und viel Regen, wir hatten schöne Unterkünfte, wir hatten super schöne Unterkünfte, wir hatten eine richtig schlechte Unterkunft, wir haben nur freundliche Menschen getroffen, wir haben lecker gegessen.
Jeden Abend haben wohl die Füße gequalmt aber jeden morgen ging es mit neuer Energie weiter.
Insgesamt waren es über 320 km und etliche Höhenmeter, viel Wald und viel Landwirtschaft wurden durchquert, einige Flüsse abgewandert und ein paar Seen umrundet.
Wir haben in Klöstern geschlafen, in kleinen Pensionen, in einer Blockhütte und ganz nah an einer Burg.
Jetzt geht es ins Detail.
Jeden Abend oder auch mal zwischendurch haben wir notiert wie und wo wir lang gewandert sind und was alles so am Tage passiert ist.
Daraus ergeben sich 15 kurze (oder auch längere) Berichte.
Und da nur "rauf und runter", "Schotterweg und schmaler Wald Pfad", "herrliche Aussicht und schöne, alte Häuser" zu schreiben und auch zu lesen völlig öde ist, wir jede Etappe etwas anders beschrieben.
Lasst euch überraschen und viel Spaß beim lesen oder vielleicht sogar nachwandern!
Die Rucksäcke sind gepackt und wir fahren mit der Straßenbahn am Freitag den 28.06.2019 kurz nach 13Uhr nach Bochum.
Von dort geht es mit dem Regional Express Richtung Aachen.
Der Zug ist recht leer und so können unsere Rucksäcke auf den gegenüberliegenden Sitzen Platz nehmen.
Was auch gut ist, denn in die Gepäckablage passen die nicht rein.
Die Fahrt führt uns quer durchs Ruhrgebiet und verläuft ohne Vorkommnisse.
Außer das wir mit ca. 7 min Verspätung in Aachen ankommen, was ja auch schon fast über pünktlich ist.
Eine Station vor dem Hauptbahnhof verlassen wir den Zug und ein paar Meter zur Bushaltestelle.
Dort halten alle zwei Minuten Busse, die in alle mögliche Richtungen weiter fahren.
Wir warten 15 Minuten auf den Schnellbus, denn der hält nicht an jedem Baum, sondern fährt die Strecke bis Kornelimünster mit wenigen Stopps und wir erreichen zügig unser Ziel.
Was allerdings auch an der Busfahrerin liegt, die den Bus mit sehr zügiger Geschwindigkeit zum Zielort bringt!
Nach verlassen des Gefährts überqueren wir die Durchgangsstraße mit dem klangvollen Namen "Napoleonsberg" und gehen erstmal auf den Platz vor der schönen, alten Abteikirche.
Wir setzten uns vor ein Gasthaus, bestellen zwei große Bier und wechseln das luftige Schuhwerk gegen Wanderschuhe.
Danach gehen wir zum Startpunkt des Eifelsteigs, der sich fast mittig auf dem Platz befindet, starten unsere Aufzeichnungsgeräte und machen uns auf den Weg.
Die ersten knapp 6 km führen uns bis nach Walheim wo wir schon vor Wochen eine Unterkunft über AirB&B gebucht haben.
Es geht wieder zurück Richtung Bushaltestelle und dann auf eine kleine Anliegerstraße schnell raus aus dem Ort.
Nach wenigen Metern haben wir schon die letzten Häuser hinter uns gelassen und aus dem Asphalt der Straße ist ein Feldweg geworden.
Der Weg führt uns an einer Pferdewiese vorbei und schlängelt sich an die Ufer der Inde.
Über uns verläuft der Vennebahnradweg, ein wohl sehr schöner Radweg auf einer alten Bahntrasse durch einen Teil der Eifel.
Nach knapp zwei Kilometern stehen wir vor einer langen Treppe die uns zügig die ersten Höhenmeter bringt.
Beim Aufstieg werden wir von einigen grasenden Kühen beobachtet, nach ein paar Pferden die nächsten Lebewesen die uns noch sehr oft in den nächsten Tagen begleiten werden.
Nach einem schönen Blick auf eines der vielen Viadukte des Vennebahnradweges geht es noch ein wenig weiter bergauf und wir laufen ein kleines Stück direkt neben der Radstrecke.
Über eine kleine Straße wieder runter und wir stehen in Hahn, ein kleines Örtchen mit wenigen Häusern.
Manche haben schon einige Jahre auf dem Buckel, sind aber wunderschön instand gehalten.
Ein Stück direkt neben der Hauptstraße geht es nun weiter um dann im ersten Wald der Tour zu stehen.
Bäume, ein kleiner Bach (Inde) und ein schöner gemütlicher Waldpfad bringt uns in knapp 3 km an das heutige Ziel.
Kurz vor Walheim sehen wir die ersten Kalköfen, nicht direkt aus der Römerzeit aber schon im betagten Alter.
Dann verlassen wir den Eifelsteig und gehen in den Ort.
Direkt am Wegesrand kommen wir an einem Supermarkt vorbei und versorgen uns schon mal mit Getränken für den nächsten Tag.
Die Ferienwohnung ist schnell gefunden und liegt nur knapp 1 km vom Wanderweg entfernt.
Geduscht und Umgezogen machen wir uns auf die Suche nach einem Lokal, entscheiden uns dann aber doch für das stattfindende Sommerfest der Gemeinde.
Auf einer großen Wiese mit Grillhütten und Spielplatz sind schon einige Leute versammelt.
Eine Bühne wurde aufgebaut und gleich sollen "Lagerfeuer Trio" aufspielen".
Wir besorgen uns erstmal Wertmarken, zwei Bratwürstchen und zwei sehr, kleine Biere (0,2).
Pils kostet 2€ und die Wurst im Brötchen 3€.
Für ein Sommerfest in der Eifel schon sehr gesalzene Preise!
Nach einer kurzen Ansage betritt die Band die Bühne.
Akkustikgitarre, Kontrabass und Holzkistenschlagzeug.
Mehr nicht und mehr brauchen die auch nicht.
Eine Mischung von ein paar eigenen Song und ne ganze Menge an Cover-Songs bringt die Meute vor der Bühne schnell in Fahrt.
Die Jungs haben Spaß, die Dorfbevölkerung hat Spaß und wir auch!
Queen, Lindenberg, Bryan Adams, Nirvana, David Bowie, Simon & Garfunkel und und und
Die spielen einfach alles nach und alles hört sich echt gut an!!
Nach einer Stunde machen gibt es ne Pause und wir machen uns auf den Weg ins Bett.
Am Supermarkt werden noch vier "Bulmers" verhaftet.
Aber da auf unser kleinen Terrasse vor dem Haus eine kleine Bank steht und man super gut das "Lagerfeuer" hören kann, machen wir es uns gemütlich.
Eine laue Sommernacht, kaltes Cider in der Hand , etwas Knabberkram und gute Musik.
So kann der Urlaub weiter gehen.
Die Jungs spielen bis nach 24 Uhr noch einige Hits und wir kommen viel später ins Bett als geplant.
Egal.
Der Wecker klingelt um 6 Uhr.
Ja um sechs Uhr, denn heute wird es heiß und heute wird es weit!
Von Walheim nach Monschau sind es bestimmt 30km.
Also sitzen wir um 6.45 beim Bäcker und lassen uns das Rührei-Speck-Brötchen schmecken.
Danach noch ein warmes, knuspriges Croissant und los geht es!
Auf einem Waldweg verlassen wir Walheim und müssen die erste kleinere Steigung nehmen.
Es ist noch schön kühl und wir wandern durch einen schönen Laubwald.
Nun kommt die erste richtige Steigung, immer weiter durch Wald.
Nach ungefähr 6 km lichtet sich das Gehölz und wir erreichen Rott.
Dort geht es am Ortsrand über kleine Straßen in den nächsten Wald, den wir aber schnell hinter uns lassen und vor einer Sumpflandschaft stehen.
Das Naturschutzgebiet Struffelt.
Kurz davor treffen wir noch ein Pärchen das ein riesiges Blaubeerfeld bearbeitet.
Mit zwei Körbchen, immer gebückt werden hier die kleinen Früchte geerntet.
Ein Knochen Job!
Ein Holzsteg führt uns sicher durch die herrliche Landschaft.
Wir passieren die Dreilägerbachtalspeere
Dann erreichen wir Roetgen und machen eine Rast an der "Wanderbar".
Ein nettes, kleines Café mit selbstgemachten Kuchen und einen schönen Außenbereich.
Danach geht es über eine kleine Straße mit schönen Häusern raus aus der Stadt.
Ab hier kommt bis kurz vor Monschau nix mehr.
Außer Wald,Wald und Wald.
Und natürlich das Hohe Venn.
Sowie das verlassen der BRD und das betreten vom Königreich Belgien.
In Belgien sind die Waldwege alle geteert, was nicht so wirklich Spaß macht.
Den wir haben schon nach 13 Uhr, die Temperaturen überschreiten so langsam die 30 Grad Marke und Schatten gibt es hier auch nicht immer.
An einigen Stellen beginnt der Asphalt weich zu werden.
Bis Monschau sind es noch über 10 km.
Pause im Schatten vor einer Schutzhütte
Ab hier geht es nur noch gerade aus durch´s Hohe Venn
Kein Schatten!
Kein Wind!
33 Grad!
Wir haben die 5 km lange, heiße, schattenlose, asphaltierte Straße durchs Hohe Venn überlebt.
Am Waldrand wird erstmal pausiert und kurz danach kommen wir zu diesem Felsen.
Laut Legende hat Karl der Große auf ihm geschlafen.
Kaiser-Karls-Bettstatt
Durch Mützenich hindurch, wo leider 2 der 2 Gasthäusern zu haben.
Eins für immer und das andere nur heute.
Danke Mützenich
Kurz danach geht es dann durch diese schöne, kleine Schlucht.
Auf engen Pfad, durch schattiges Gestrüpp und teils über Holzstufen
Nur noch ein paar Kilometer
Die Burg von Monschau ist schon in Sicht...
..doch wir müssen noch einmal rauf und durch Dschungel weiter..
..um endlich in Monschau anzukommen...
Es war ein langer Tag und es war ein anstrengender Tag.
Am Ende waren es ca. 32 km und wir waren echt froh an gekommen zu sein.
Auf dem ersten Bild(von den sechs) kann man unsere urige Pension sehen.
Ein sehr altes Haus mitten in Monschau und quasi direkt auf dem Eifelsteig.
Unser Zimmer war ganz oben (mit dem offenen Fenster) klein und sehr gemütlich eingerichtet.
Nach der Wanderung haben wir uns dann erstmal ein Lokal gesucht und ein leckeres Steak in Monschauer Senfsoße und einige Biere Vertilgt.
Auf dem Weg zur Pension kamen wir dann noch an einem Restaurant vorbei die über 20 verschiedene Biersorten hatten.
Da gab es dann noch zwei süffige Belgier, ein Double Duval und ein McChouffe.
Dann vielen wir ins Bett
Nach einer Nacht in unseren gemütlichen Bett, wurden wir mit diesem super-geilen Frühstück für die letzte lange Etappe belohnt!
Da die 32 km doch sehr lang waren, beschlossen wir heute ein kleines Stück und ein paar Höhenmeter abzukürzen.
Der Eifelsteig geht direkt am Haus steil den Berg rauf und dann in einem großen Bogen oberhalb der Stadt über Höfen und der Perlenbach Talspeere wieder runter an die Rur.
Wir nahmen den Weg der direkt aus Monschau raus führt und direkt an die Rur führt.
Da an diesem Tag auch ein Mountainbike Rennen direkt über den Eifelsteig führte (auf einem Sonntag, wo ja auch kein anderer unterwegs ist*g*) wurden wir des Öfteren von rasant fahrenden Radfahrern überholt.
Aber der Weg war meistens breit genug das beide Sportler sich nicht wirklich in die Quere kamen.
Meistens zumindest.
Auf schmalen Waldpfaden die mal recht steil rauf oder runter gingen, wurde es auch ganz schön eng.
Wir liefen also erstmal über die breite Straße, immer mit Blick auf die Rur.
Nach knapp 5 km verließen wir den asphaltierten Weg und gelangten über eine schöne Brücke auf die andere Flussseite.
Da ging es erstmal richtig steil bergauf.
Zum Glück im kühlen Schatten der Bäume, den es war schon richtig warm und es sollte noch richtig schwül werden.
Oberhalb des kühlen Flusses ging es weiter.
Immer schön im Wald, mal auf breiten Wegen, mal auf schmalen, mit wurzeln und klein Holz übersäten Pfaden.
Meist leicht rauf und dann wieder runter um an der nächsten Steigung wieder an Höhe zu gewinnen.
Nach gut 3 km ging es an steil runter und über eine Autobrücke wieder das Flussufer zu wechseln, um gleich danach wieder an Höhe zugewinnen.
Dann liefen wir gut 3 km Hanghaltend auf einem recht breiten Sims weit oberhalb des Flusses und wurden mit dieser Aussicht belohnt.
Nach einer kleinen Rast ging es weiter bergauf.
Der Schotterweg wurde zum Pfad und der Pfad zum sehr, schmalen Steig.
Überwuchert mit Blumen, hohen Gräsern und Büschen.
Oben angekommen ging es natürlich wieder runter und über eine staubige Piste ging es kurz durch Hammer und dann über einen Campingplatz wieder an die Rur.
Nun waren schon über 12km auf dem Tacho und die erste Gelegenheit etwas kaltes zu trinken.
Wir haben natürlich immer genug Wasser und Schorle dabei( so 5-6 Liter) aber ein kühles Radler an einem echt sehr schwülen Tag ist auch mal ganz schön.
Wir tranken jeder zwei und machten eine längere Pause im Biergarten des Campingplatz.
Hier trafen wir auch die ersten Menschen, die den ganzen bzw. mehrere Etappen auf den Eifelsteig wanderten.
Das Pärchen im Biergarten machte sechs Teilstücke und gönnten sich einen Gepäckservice, sowie gebuchte Hotelzimmer.
Quasi eine Pauschalreise.
Nach einen netten Gespräche und wie schon gesagt zwei erfrischende Radler, wurden die Rucksäcke geschultert und weiter ging´s.
Es ging wieder in den Wald, der aber nach kurzer Wegstrecke auch nicht mehr richtig kühl war.
Es war einfach zu schwül.
Der Weg schlängelt sich immer oberhalb der Rur durch die Landschaft.
Trotz der Wärme war es echt schön, mal mit weiteren Ausblicken auf Landwirtschaftlich genutzte Flächen, dann wieder tiefer Wald.
Ab und zu ging es auch wieder rauf, aber meist nur kurz.
Nach 5 km öffnete sich der Wald und wir gingen oberhalb von Dedenborn über Feldwege direkt durchs Feld.
Dann kam die letzte wirkliche Steigung des Tages und wir wanderten weiter durch Wald, fast immer mit Blick auf die Rur.
Da der Wald bis direkt an Einruhr ran reicht, bekommen wir die kleinen Gemeinde am Stausee erst kurz vor Ankunft zu Gesicht.
Der gemütliche Waldweg wird zur breiten Forststraße, die wir nach knapp einen Kilometer wieder verlassen um über einen kleinen Pfad schnell an Höhe zu verlieren.
Ein paar holprige Serpentinen, ein paar krumme Treppenstufen und wir stehen direkt auf der Hauptstraße von Einruhr.
Die Gaststätte "Zur Post" kennen wir schon von einem früherer Besuch und bestellen erstmal zwei große Biere und einen Tisch für später.
Dann geht es über die Straße wo unser heutiges Bett schläft.
Pension "Zum Wölkchen"
Der Name ist Programm.
Alles ist plüschig, weiß, glitzert und sehr verspielt eingerichtet.
Aber auf eine angenehme Art.
Nach einer erfrischenden Dusche und neuen Klamotten gehen wir wieder "Zur Post" und lassen uns das leckere Steak mit Zwiebel-Speck Topping vom Eifeler Jungbullen schmecken.
Dazu passt das Eifeler Landbier hervorragend.
Danach geht es zurück ins Plüsch-Paradies.
Nach einem netten Frühstück (nach dem super Frühstückstisch in Monschau kann es nur noch "nettes" geben) verlassen wir Einruhr.
In der Touristen-Info holen wir uns noch einen Stempel für die Pilgerpässe.
Beim erblicken unserer Pässe fragt die nette Dame uns sofort nach unserem Weg, wo wir herkommen und wo wir hin wollen.
Sie selbst war nämlich auch schon auf dem Camino und wir bekommen einige Tipps für unser Projekt.
Mit dem neu gewonnen Wissen machen wir uns nun auf dem Weg zum Rurstausee.
Etwas oberhalb verläuft der Weg und zwischen den Bäumen hat man schöne Blicke auf den See.
Oder auch mal auf eine Baustelle.
Wer rauf geht muss auch wieder runter und so geht es über diesen etwas abenteuerlichen Pfad runter ans Ufer.
Ein ganzes Stück wird jetzt um den See gewandert.
Der Weg ist breit, das Wetter herrlich und voller Tatendrang geht es weiter.
Mit freundlichen Grüßen werden andere Wanderer gegrüßt und umgekehrt.
Heute ist der erste Tag wo man die ersten Bekannten Gesichter wieder sieht.
Man bleibt kurz stehen, unterhält sich um geschafftes oder was man noch vorhat.
Eine schöne Stimmung!
Nach ca. 7 km verlassen wir das Ufer und erklimmen den ersten Berg des Tages und gönnen uns erstmal eine kleine Rast.
Der erste Wandere dervorbei kommt, fragt sofort ob alles in Ordnung sei oder ob er helfen könnte.
Bei der nächsten Begegnung mit ihm, sitzt er und wir fragen nach dem Befinden.
Weiter geht es auf dem Waldweg, der sich immer weiter von der Talsperre entfernt.
Hier und da hat man aber immer wieder herrliche Blicke auf das kühle Nass.
Zwischen durch wird der Wald aber auch mal lichter.
Durch Sturmschäden oder Abholzung.
Das schafft Platz für neuen Bewuchs, meist bunte Blumen oder das ein oder andere buschige Gewächs.
Heute ist es zum Glück nicht mehr so schwül und so schaffen wir die immer wieder auftretenden Steigungen meist ohne völlig viel Schweiß.
Nach insgesamt so 10 km erreichen wir die Wüstung Wollseifen.
Einen Ort der schon lange kein Ort mehr ist.
Im Krieg verlassen und dann Übungsgelände für britische Soldaten.
Danach durften sich die Belgier hier austoben.
Ein Geisterdorf mit merkwürdiger Atmosphäre.
In der Ferne erblickt man schon Vogelsang, die ehemalig NSDAP Schulungsstätte. Macht die Sache jetzt auch nicht besser.
Danach geht es auf einer breiten, staubigen Piste erstmal wieder runter.
Die führt wieder in einen kühlen Laubwald, was auch gut so ist.
Den nach erreichen einen schönen Tales, müssen wir auf einer steil ansteigenden Forstpiste mal wieder rauf.
Immer höher führt uns der Waldweg um kurz vor Ankunft in Vogelsang schmaler und richtig steil zu werden.
Wir lassen uns aber nicht aufhalten, denn oben im Besucherbereich des heutigen Museum erwartet uns ein kleiner Snack und kaltes Bier.
Oben angekommen schlendern wir erst mal durch die Anlage, genießen die Fernsicht und gehen über einige Treppen rauf ins Restaurant des Besucherzentrum.
Bockwurst und Pommes für Sandra und ich gönne mir eine belgische Waffel mit allem. Eis, Sahne und heißen Kirschen.
Noch zwei Radler und schon wartet das nächste Gespräch auf uns.
Ein altes Ehepaar sieht unsere Rucksäcke und fragt wo es denn hin gehe.
Als sie erfahren das wir aus Witten kommen, erfahren wir die halbe Lebensgeschichte der zwei.
Den Witten kennen sie und das macht uns quasi zu Nachbarn!*g*
Das krasse ist allerdings das die Beiden aus dem "Geisterdorf" von gerade eben kommen und dort jedes Jahr mit einer Gruppe ehemaligen Bewohner hin wandern.
Die beiden sind fast 80zig!!
Nach der Stärkung verlassen wir das Anwesen.
Zuerst einen Pfad mitten durch die Wildnis um danach wieder auf einer Straße zu landen die vom Berg runter führt.
Die Straße wird zum Feldweg und der zum Bergpfad der uns wieder ein paar Höhenmeter schenkt.
Dann geht es ein Stück durch einen Mischwald und schließlich über diese wunderbare Holzkonstruktion runter ins Tal an den Morsbach.
Natürlich bleiben wir nicht unten.
Die Forststraße geht ganz schön rauf und bringt uns nach Morsbach.
Kurz vor dem Ortseingangsschild werden wir von einem älteren Einheimischen nach unserem Ziel gefragt.
Er klärt uns über einige Abkürzungen auf und/oder andere Wege um nach Gemünd zu kommen.
Da der nette Mann aber sehr einheimisch Spricht und unser Weg auch recht schön war, bedankten wir uns freundlich und gehen weiter auf dem Eifelsteig.
Die kleine Straße geht jetzt ohne viel umschweife runter an den Laßbach, der durch ein schön bewaldetes Tal fließt.
Unten im Tal angekommen treffen wir zum ersten (oder wahr es schon das zweite mal) Verena und Sebastian.
Zwei viel gereiste Wanderer aus Köln.
Jünger und fitter als wir, aber immer für ein gutes Gespräch zu haben.
Wir unterhalten uns über Strecke, Schlafplätze und Nahrungsaufnahme.
Die beiden sollten wir noch des Öfteren treffen.
Aus dem Tal wieder raus können wir zum ersten mal unser Ziel erblicken. Gemünd
Sehen heißt aber nicht da sein!
So geht es noch gut 5 km weiter durch Wald, über Wiesen und Felder, mal rauf, mal runter.
Dann erscheinen die ersten Häuser der Stadt.
Ein Neubaugebiet mit viel Grün.
Der Eifelsteig knickt danach ab um an einem Bach zum Zentrum zu gelangen.
Wir nehmen den direkten Weg, durch ein weiters Wohngebiet und direkt an der Hauptstraße lang.
Von zahllosen Mücken-Bremsen-und-was-weiß-ich-für-Viehzeug zerstochen ist das ankommen an einer Apotheke wichtiger, als ein schöner Pfad mit Bach Idylle.
In der Apotheke wird alles gekauft was da ist.
Beim einpacken in den Rucksack, werden wir vor einer Frau angesprochen die direkt vor uns parkt.
Ob alles in Ordnung sei, ob sie helfen könnte, weil wir ja vor einer Apotheke stehen.
Dann erklärt sie uns noch den Weg zum "Eifel-Chalet" der nur knapp 200 m von hier sei.
Nach hundert Meter stehen wir auf einem recht schönen Platz und schauen uns um.
Da kommt der nächste und fragt ob er helfen könnte!
Er erklärt uns dann die letzten 100 m nochmal und wir gelangen an unsere Trekkinghütte.
Nach einen Einkauf im Netto beschließen wir den Tag mit Käse, Wurst, Salat und einigen Bieren auf unser Terrasse.
Etappe 5
Vom Eifel-Chalet zum Kloster Steinfeld
Etappenlänge 18,5 km (Angabe auf offizieller Seite des Eifelsteig 17,4 km)
Aufstieg 530m (Angabe auf offizieller Seite des Eifelsteig 640m)
Abstieg 350m (Angabe auf offizieller Seite des Eifelsteig 481m)
Dauer 3.45h (Angabe auf offizieller Seite des Eifelsteig 5.00h)
Durchschnittsgeschwindigkeit 4,9km/h
Abweichungen eventuell durch Ungenauigkeiten des Aufnahmegerätes
Ausführlicher Bericht der Etappe, Fotos im Anschluss
Wir verlassen Gemünd, was auf einer Höhe von 340m liegt nach einem kleinen Frühstück in einer Bäckerei.
Die Bäckereifachverkäuferin ist mit unsere Bestellung leider überfordert.
Wir bestellen 2 Mehrkornbrötchen mit Käse und zwei Pott Kaffee.
Sie macht uns 2 normale Brötchen mit Käse und zwei Pott Kaffee.
Wir reklamieren.
Sie macht uns 2 Mehrkornbrötchen mit Käse und zwei Pott Kaffee.
Wir bezahlen 6.85€ und verlassen die Bäckerei.
Über den Kreisverkehr geht es in die Innenstadt von Gemünd, genau in die Fußgängerzone.
In einem Sport-und Wandergeschäft kaufe ich mir ein Paar neue Wanderstöcke, weil meine seid 36 h kaputt sind.
Ich bezahle meine Errungenschaft mit der EC-Karte.
Die Rechnung beläuft sich auf 49.95€
Kurz vor Ende der Einkaufsmeile kommen wir am Brauhaus der Gemeinde vorbei.
Es ist noch zu und so wie so zu früh für ein Bier.
Wir verlassen die Stadt und wenden uns nach links und gelangen über die Neustraße unter die B266 und weiter über den Friedhofsweg in einen schönen Grüngürtel.
Nach 1 km verlassen wir den Asphalt und wenden uns den Waldpfad zu, der nach einigen Meter wieder zu einen Straße wird.
Den Kanzelweg folgen wir eine ganze Weile.
Er führt uns durch üppigen, lichtdurchfluteten Wald. Stätig bergan.
Bald wird der Weg zur Forststraße.
Die Steigung nimmt rapide an, der Wald bleibt.
Kurz vor dem Ort Olef genießen wir die Aussicht vor einer Schutzhütte mit Bank.
Danach geht es in steilen Serpentinen runter um kurz vor dem Ort scharf rechts abzuknicken.
Wir betreten eine kleine Schlucht und entfernen uns somit vom Ort.
Auf einer breiten, schottrigen Piste geht es mäßig aufwärts und dann wieder in einer Kurve zurück zum Ort geht.
So funktionieren Schluchten halt.
Durch schattigen Mischwald nähern wir uns wieder Olef.
Ein Stück an der B265 entlang um dann die Straße zu queren.
Über eine kleine Brücke, unter uns der Olef kommen wir in die kleine, aber schmucke Altstadt.
Ein Einheimischer fragt uns nach Wegzoll, weil wir über seine Straße gehen.
Er scherzt. Wir lachen.
Der Mann entpuppt sich als Eifelsteigschilderaufsteller und Fragt uns nach den Markierungen auf dem Weg.
Wir bestätigen das alles super gut ausgeschildert ist und er Freud sich.
Weiter über die einzige Straße der wirklich schönen Altstadt.
Danach geht es wider steil bergauf.
Aus dem guten Weg wird eine unbequem Piste die uns immer höher in den Wald schickt.
Immer weiter den Berg rauf um am Ende ein ca. 50 m langen, sehr steilen Abhang rauf zu klettern.
Endlich oben!
NEIN!
Wir befinden uns jetzt auf 540 m und die nun breite Forststraße führt immer gerade aus weiter hoch.
Nicht steil, aber hoch.
Bis auf 570 m steigt es an um dann wieder runter zuführen.
Aus der breiten Forststraße wird ein schmaler, enger Waldpfad, der uns im stätigen auf und ab Richtung Goldstein führt.
Kurz vor dem Goldbach lichtet sich das Gehölz und der Weg geht weiter bergab.
Der Ort wird durch quert.
Keine Einkaufsmöglichkeit vorhanden bzw. verschlossen.
Wir verlassen den Ort, überqueren erst den Goldbach und kurt darauf den Kallbach.
Dann schraubt sich der Weg wieder leicht hoch.
Diesmal geht es aber nur an den Waldrand.
Sonst sind wir umgeben von Wiesen und Feldern.
Immer weiter am Kallbach schlängelt sich der Pfad.
Wir wandern an und mitten durch Felder.
Inzwischen ist aus dem Kallbach der Salbersbach geworden.
Die Landschaft hat sich nicht gravierend geändert.
Kurz vor erreichen des Tages Zieles müssen wir noch einmal rauf.
Ein wieder enger gewordenen Waldpfad gewinnt schnell an Höhe und führt uns in einigen Kurven durch das Gehölz.
Dann öffnet sich plötzlich der Wald und wir stehen vor einer dicken Steinmauer.
An der geht es noch ein Stück entlang und wir stehen vor dem beeindruckenden Kloster Steinfeld.
Nach einer verdienten Kloster-Bier-Pause im Laden vor dem Eingang, betreten wir das Innere der Abtei.
Wir haben ein "Klösterliches Doppelzimmer" gebucht.
Das Zimmer ist einfach und zweckmäßig, das interne Bad sauber.
Da beide Restaurants in der nahen Umgebung geschlossen haben, buchen wir noch ein Abendbrot dazu.
Für Übernachtung mit Frühstück und Abendbrot bezahlen wir 85€.
Nicht billig, aber gerechtfertigt.
Das Abendbrot wird im großen Speisesaal zusammen mit Nonnen und den anderen Gästen eingenommen.
Es gibt Nudeln mit Hackfleischsoße, ein großes Salat Büfett, diverse Brot, Wurst und Käsesorten.
Nicht nur Schnittkäse, sondern auch ganze Stücke jeder Art werden angeboten.
Dazu kommen noch einige eingelegte Gemüsesorten, diverse Fleischsalate und auch Rohkost kann man finden.
Nach dem Essen spazieren wir noch durch den Klostergarten und kaufen noch einen Nachttrunk im Laden der Abtei.
Die Kinder der Klosterschule sollen einen Aussatz zum Thema "Mein schönster Urlaubstag" verfassen.
Hier der Beitrag von Ulf , 8Jahre über den Wandertag mit seiner Tante und dem Onkel
(Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind rein Zufällig , beabsichtig, ein versehen und/oder gewollt)
Heute wir bestimmt ein schöner Tag.
Mama und Papa haben mich schon früh geweckt, weil ich heute mit Onkel und Tante wandern darf.
Die sind gar nicht meine richtigen Verwanden, sondern nur gute Freunde von Mama und Papa.
Aber weil die schon alt sind und ich die schon ganz lange kenne, sag ich immer Tante und Onkel zu denen.
Wir haben wohl heute gar keine Schule, fahren aber trotzdem zum Kloster.
Die beiden haben da übernachtet und ich darf mit denen im großen Saal frühstücken.
Papa parkt das Auto und ich renne sofort zum Kloster.
Am Eingang habe ich die beiden schon gesehen.
Mein Onkel hat ein Käppi auf, genau wie ich und auch die kurze Hose sieht fast aus wie meine.
Cool. Nur so einen struppigen Bart wie er habe ich nicht.
Aber meine Haare sind auch schon ganz lang.
Wie die von Papa und vielen seiner Freunde.
Die Tante hat auch coole Sachen an.
Eine bunte Hose und ein buntes Shirt und viel längere Haare als ich.
Wir begrüßen uns.
Mama und Papa sagen auch kurz Guten Tag, müssen aber schnell weiter.
Die müssen arbeiten und ich bin den ganzen Tag bei Sandra und Mario.
Wir gehen in den Frühstückssaal und ich darf vorgehen.
Weil ich kenne mich ja hier aus und zeigen den beiden den Weg.
Das ist voll komisch.
Ganz viele fremde Leute sind heute hier.
Bestimmt alles auch Wanderer, wie wir.
Wir Essen erstmal ganz viel vom Büfett weil Mario sagt, dass wir heute ganz weit gehen und da muss man viel essen um viel Kraft zu haben.
Dann gehen wir raus und über die Straße.
Von dort geht es in den Wald und an einem kleinen Bach vorbei.
Dann wird der Weg ganz schmal und wir müssen hintereinander gehen.
Ich darf vorne gehen.
Der Weg führt durch einen schönen Wald.
Es gibt ganz viel Schatten und manchmal blendet mich die Sonne die durch die Bäume scheint.
Dann ist der Wald zu Ende und Mario sagt er kennt eine Abkürzung.
Das finde ich doof.
Ich dachte wir gehen den ganzen Weg. Über 20 km hat Papa gesagt.
Mit ganz vielen Bergen.
Aber die beiden sagen das ist viel zu weit und der andere Weg ist auch schön.
Dann gehen wir fast 4 km an einer breiten Straße lang.
Ganz selten kommt ein Auto vorbei und Berge gibt es hier auch und ganz viel Felder.
Man kann ganz weit gucken.
Das ist auch schön.
Dann erreichen wir Nettersheim.
An einem Supermarkt kaufen wir neue Getränke und bin bekomme ein Eis.
Über eine kleine Straße gehen wir in den Ort.
Wir müssen an einer Apotheke halten um neue Meduzin zu kaufen.
Vorher hohlen sich die beiden noch irgend so einen Stempel für ihren Ausweis.
Da erklären sie mir das sie noch ganz weit wandern wollen, bis nach Spanien.
Ich glaube das ist noch ganz schön weit, aber vielleicht darf ich dann auch noch mal mit.
Ich war noch nie in Spanien.
Da soll es immer schön sein.
In einem Café trinken wir Cappuccino.
Ich aber nicht, ich bekomme noch ein Eis.
Dann laufen wir weiter und kommen schon wieder an der Stempelbude vorbei.
Ich glaube wir sind jetzt einmal im Kreis gelaufen.
Mario will auch noch diese stinkigen Zigarren kaufen.
Die gibt es aber wohl nirgends, darum raucht er immer die von Sandra.
Nach der Stadt wandern wir ganz lange über einen breiten Schotterweg.
An ganz vielen Blumen und Wiesen und Feldern vorbei.
Es riecht echt gut.
Wir kommen auch an vielen ganz alten Steinbauten vorbei und an einer Ruine.
Sandra erklärt mir, dass das die Römer gebaut haben, vor ganz langer Zeit als die hier waren.
In Rom war ich auch noch nicht.
Hier gibt es kaum Berge und der Weg ist fast immer schön gerade.
Der Weg geht auch immer an einen kleinen Bach vorbei und an Schienen.
Manchmal sehen wir einen Zug.
Jetzt verlassen wir den breiten Weg und müssen etwas rauf laufen.
Auf einen schmalen Pfad und am Waldrand vorbei.
Auf den Wiesen können wir ganz viele Pferde sehen.
Mario sagt das wir jetzt schon 15 km weit gewandert sind.
Das ist schon ganz schön weit.
Dann gehen wir durch einen Wald und sofort wird es kühler.
Das finde ich gut, in der Sonne war es ganz schön warm.
An einen kleinen See, der ganz braun ist, machen wir eine längere Pause.
Eine Pause ist echt gut, kann man sich ausruhen.
Kleine Pausen haben wir schon ganz oft gemacht.
Immer wenn es schön ist, halten die beiden setzten sich auf eine Bank und schauen sich die Gegend an.
Ich sage immer ich will weiter gehen und brauche gar keine Pause.
Aber zum Glück hören die nicht auf mich.
Pausen sind echt toll!
Nach dem See geht den Weg etwas rauf und dann wieder runter.
Jetzt sind wir wieder im Wald und die Bäume sind ganz nah am Weg.
Links kitzeln die Blätter am Arm und rechts piksen die Tannen.
Dann geht es immer im Zick-Zack über Felder oder sogar mitten durch ein Feld.
Rauf und runter geht es auch.
Dann laufen wir über eine Brücke.
Unter uns ist eine große Straße wo ganz viele Autos drauf fahren.
B51 sagt Sandra.
Nach der Straße geht es wieder in einen kleinen Wald und ganz schnell runter.
Der Weg ist ganz schmal und wir müssen wieder hintereinander gehen.
Von hier kann man ganz toll die Autos sehen, aber bald kann ich sie nur noch hören.
Als der Wald zu Ende ist, geht es an einer Straße einen langen Berg rauf und ich bin bald zu Hause.
Denn wir sind schon in Blankenheim, da wohne ich und Mama und Papa auch.
Heute Nacht schlafen Mario und Sandra bei uns und morgen gehen sie wieder wandern.
Bis nach Niederehe.
Das ist viel, viel weiter als heute und ich darf nicht mehr mit.
Die beiden dürfen die ganze Obere Etage von unserem Haus benutzen, weil die ist leer.
Abends bringt Mama sie noch in die Stadt, aber da schlafe ich schon.
Und als ich morgens aufwache sind Sandra und Mario schon wieder unterwegs.
Das war ein super schöner Tag.
Diese Geschichte ist natürlich nicht ganz so passiert.
Wir waren natürlich alleine Unterwegs und hatten auch kein Eis, aber Cappuccino.
Das Haus von Ulf und seinen Eltern, war unsere AirB&B Unterkunft in Blankenheim und echt super.
Die nette Gastgeberin hat uns wirklich runter in die Stadt gefahren und uns morgens sogar Kaffee an die Schlafzimmertür gestellt.
Abends sind wir noch durch die ein, zwei Straßen gebummelt.
Eine echt sehr schöne, alte Stadt. Mit einer Jugendherberge in der Burg, die leider voll ausgebucht war.
Dann gab es lecker Burger in einer Pizza-Döner-Steak-Burger Bude.
Der Burger war echt sehr, sehr lecker. Wenn ihr mal da seid unbedingt probieren.
Der Wecker klingelt kurz nach sechs.
Laut Eifelsteig-Homepage geht diese Tour bis nach Mirbach (ca.18km), auf Komoot wird Vorgeschlagen bis nach Leudersdorf zugehen (ca.26km)
In beiden Orten gibt es wenig oder gar keine Unterkünfte.
Unser (oder besser gesagt mein) Plan eine (oder zwei) Nächte zu Biwakieren bietet sich auch nicht direkt an.
Da, obwohl es am Tage schön warm ist, sind die Nächte echt frisch.
Nie über 12Grad, meist nur einstellig.
Also lautet das Ziel Niederehe.
35km sind es bis zu dem Ort, wo wir telefonisch ein Privatzimmer gebucht haben.
Wir werden etwas abkürzen und so nach ca.30km ankommen.
Beim verlassen von Blankenheim, gab es noch diesen schönen Ausblick.
Danach geht es über eine kleine Anwohnerstraße weiter hoch und schnell raus aus dem schönen Ort.
Hier haben wir jetzt die Möglichkeit den Eifelsteig zu verlassen und über den Pilgerweg nach Trier zu gelangen.
Ist 20km kürzer und würde uns einen Tag sparen.
Wir bleiben dann aber doch auf den Steig und packen den Wanderführer "Jakobsweg von Köln nach Trier" ganz nach unten in den Rucksack,
Über eine Schotterpiste gelangen wir noch höher und laufen an Feldern und Wiesen entlang.
Aber damit sich der Abstieg ins Nonnenbachtal auch so richtig lohnt, geht es noch weiter hoch.
Dann über steile Serpentinen, die mit Wurzeln und kleinen Ästen so wie lockeres Gestein übersät sind ganz runter bis auf den Talgrund.
Es ist wunderschön hier unten, drum verweilen wir eine Weile und bereiten uns für den Aufstieg vor.
Noch steiler als runter geht es jetzt wieder rauf.
Diesmal haben die Eifeler aber die Serpentinen vergessen und so laufen wir quasi direkt gerade aus durch einen schön, kühlen Laubwald.
Oben angekommen erwartet uns diese schnuckelige Schutzhütte.
Ein perfekter Platz um eine Nacht in der Natur und völliger Einsamkeit zu verbringen.
Doch was bringt uns das, morgens um neun?!
Also weiter!
Nun geht es durch lichten Wald und an Wiesen mit vielen dufteten Blumen und Kräutern vorbei.
Es riecht herrlich!
Der Pfad wird schmaler und die Bäume weichen so langsam zurück.
Noch ein Stück rauf und wir befinden uns auf einer schönen Hochebene.
Die Felder wurden frisch gemäht und schon wieder werden wir mit neuen Düften konfrontiert.
Es ist einfach wunderbar hier her zu wandern.
Die Landschaft ändert sich stetig, die Wege auch.
Selbst die Wälder sehen immer irgend wie anders aus.
Nadelbäume
Laubbäume
Mischwald
Mal dicht & dunkel, dann wieder lichtdurchflutet.
Nun senkt sich der Weg allmählich und wir gelangen an den Schaafbach.
Dort geht es über einen Landwirtschaftsweg immer am Bach entlang.
Danach überqueren wir eine Straße und müssen wieder hoch.
Nachdem der Weg uns wieder durch einen kleinen Wald geführt hat, stehen wieder oben und gönnen uns diesen Ausblick.
Weiter über Feldwege und kleine Straßen gelangen wir nach Ripsdorf, wo wir im einzigen Gasthof der Gemeinde uns ein großes Radler gönnen.
Da fällt mir wieder die Schutzhütte von heute morgen und das Gespräch mit Sebastian im Kloster Steinfeld ein.
Er wollte unbedingt wissen, was er sich unter Biwakieren vorzustellen hat.
Nach der Verabschiedung der beiden (wir haben dummerweise keine Telefonnummer getauscht) haben wir sie nicht mehr wieder gesehen.
Also beschließe ich hier eine Nachricht zu hinterlassen.
Ich beschreibe den Wirt Verena & Sebastian und lasse den Zettel in seiner Obhut.
Wir verlassen nun den Eifelsteig um etwas abzukürzen.
Erst an Kuhweiden vorbei, dann mitten durch die Felder und immer weiter gerade aus auf den Wald zu.
Der erwartet uns mit einem schicken Weg, der dann zur von schweren Gerät zerfurchte Holperpiste wird.
Nun geht es ein ganz, ganz kleines Stück mitten durch den Wald, einen Hang runter und wir stehen wieder auf dem Eifelsteig.
Eine große Wiesen-Weide-Fläche umgeben voll Wald erwartet uns.
Wir überqueren den Lampertsbach und befinden uns jetzt fast genau auf der Grenze von NRW und Rheinland-Pfalz.
Links und rechts Wiese und ein schöner Weg mitten hindurch.
Kaum Steigungen.
Nach jetzt schon fast 20km erreichen wir das kleine Dorf Mirbach.
Hier soll es eine schöne Wander-Gaststätte geben und ein kühles Getränk hat noch nie geschadet.
Vor dem Laden wird schnell klar, hier ist zu.
Doch plötzlich ruft eine Stimme vom Nachtbar Grundstück
"Habt ihr Durst!?! Dann mach ich auf!"
Der Besitzer des Ladens öffnet die Tür und versorgt uns mit zwei Radlern.
Dann bekommen wir noch eine Führung durch sein sehr schön Eingerichtetes Gasthaus und viele Erklärungen zum selbst gemachten Umbau der alten Scheune.
Ein wirklich sehr schönes Erlebnis!!
Die Erlöserkappelle ist ein neuromanischer Sakralbau von 1903 und ein echt schöner Anblick.
Dann geht es im Zick-Zack über Felder, leicht bergauf und wieder in einen Wald.
Hier erwartet uns ein herrliche kühler, von tausenden Nadel übersäter, weicher Wanderpfad.
Umflogen von vielen, bunten Schmetterlingen geht es leicht bergauf.
Ein E-Mountainbiker überholt uns.
Die erste Person( außer Wirte) die wir heute zu Gesicht bekommen.
Nun wird es wieder etwas steiler um dann erneut abwärts zu gehen.
Die zweite Abkürzung wird genommen. Die kleine Landstraße direkt nach Leudersdorf.
Die führt mit kleinen Kurven direkt in den mehr als verschlafenden Ort.
Kein Mensch ist zu sehen und die Dorfkneipe macht erst in 20min auf.
Wir warten.
Pünktlich um 17 Uhr öffnet die Wirtschaft und es werden zwei Bierchen bestellt.
Eine Frau kommt aus dem Laden und geht zu ihrem Auto, dreht sich um und Fragt nach unserem Ziel und ob sie uns nicht mitnehmen soll.
Wir lehnen Dankend ab!
Dann verlassen wir den Ort und laufen auf direktem Weg nach Niederehe.
Bedeutet über die nagelneue Landstraße.
Ist sogar fast schön, denn die führt durch Wald und Autos fahren auch kaum welche.
Und da ist auch schon unser Ziel.
Aber zuerst einmal gehen wir zum "Schröder", ein echt leckeres Restaurant im Ortskern.
Hirschgulasch mit Rotkohl und Spätzle für Sandra und Holzfällersteak für mich.
Gestärkt schaffen wir die 700 m zur Unterkunft ohne Probleme.
Ein riesiges Einfamilienhaus mit einer wundervollen älteren Dame (81 Jahre) die uns freundlich empfängt.
Wir haben die obere Etage fast für uns, nur ein indischer Priester wohnt im Moment noch hier.
Der vertritt den kranken Ortspfarrer und wohnt so lange hier.
Wir quatschen noch ein wenig und erfahren eine ganze Menge über unsere Gastgeberin und fallen dann müde ins Bett.
Nach einer erholsamen Nacht in einem sehr guterhaltenen Schlafzimmer von 1960 und einen weiteren unterhaltsamen Gespräch mit unser Gast-Oma, sowie einem leckeren Frühstück ging es erstmal wieder zurück.
Da wir mit unserer Abkürzung diesen sehr schönen Wasserfall nicht gesehen haben, sind wir die knapp 3 km zurück gewandert.
Ohne Gepäck, das durften wir in unseren Unterkunft lassen.
Nach diesem wunderschönen Ort ging es zurück nach Niederehe, holten die Rucksäcke und bedankten uns für die netten Gespräche und den erholsamen Aufenthalt.
Direkt im Pfarramt wurde noch gestempelt und weiter gings nach Kerpen.
An Steinbrüchen vorbei, über Wiesen und Feldwege gelangten wir in diese kleine, schnuckelige Stadt mit Burg.
Am Ortsausgang gab es dieses Bistro mit Biergarten und Kunst.
Dazu Flammkuchen und hopfenhaltiges Kaltgetränk.
Nach einem Blick zurück weiter über blumige Wiesen und schattenlose Felder.
Dann dieser riesige Felsen.
Oder besser gesagt ein uraltes Korallenriff.
Weiter zur Wehrkirche in Berndorf.
So tausend Jahre hat die schon auf den Buckel.
Eine gut besuchte Kuhweide kurz hinter Berndorf.
Dann über leichtes, aber stetiges auf und ab durch viele Felder, über einige Wiesen und auch mal ein kurzes Stück durch kühlenden Wald erreichen wir Hillesheim.
Insgesamt wurden gut 20 km erwandert und wir gönnen uns ein Bierchen im "Kriminalhaus".
Ein Mischung aus Kneipe/Café und Krimi-Museum.
Danach geht es zur Ferienwohnung etwas außerhalb der Innenstadt.
Dann wieder zurück in die Stadt, Getränke kaufen und Abendessen.
Plötzlich laufen uns Verena & Sebastian über den Weg.
Sie haben echt den Zettel bekommen, waren völlig überrascht und erfreut.
Wir quatschen ein wenig und verabreden ist in der Jugendherberge in Gerolstein.
Da wir alle dort nächtigen könnte es ein feucht - fröhlicher Abend werden!?
Er wird es!!
Nach einem selbst erstellten Frühstück in der riesigen Ferienwohnung geht es heute über 20 km nach Gerolstein.
Wie verlassen die Behausung und gehen erstmal Richtung Innenstadt.
Aber nach ein paar hundert Metern knicken wir scharf links ab und kommen über eine kleine Straße in das Naherholungsgebiet der Gemeinde.
Ein Bachlauf mündet in einem kleinen See der umgeben von allerlei Pflanzen und ein paar Bäumen und Büschen zum Spazierengehen einlädt.
Wir umrunden das Gewässer halb und landen auf einen betonierten Weg der uns weg von Hillesheim bringt.
Die angegebenen Umleitung des Eifelsteig ignorieren wir und wandern einfach auf den nicht wirklich abgesperrten Teilstück weiter.
Eine schöne Strecke die uns an einen nicht so schöne breite Straße bringt, ohne Hinweise wo es jetzt lang geht.
Ein schneller Blick auf die Karten, im Handy und eine "echte" zeigt uns klar, hier ist falsch.
Also, quer durch das nicht gemähte Feld, das in eine nicht gemähte Wiese führt, einen kleinen Hang hinunter gestolpert und schon hat uns der Eifelsteig wieder.
Wir gelangen in einen morgentlich frischen Wald und an einen kleinen Bach.
Immer den Bachlauf folgend erreichen wir die sehr kleinen Gemeinde Bolsdorf und hier ist schon richtig was los!
Eine große Schar von fleißigen Händen bauen ein Festzelt auf.
Mitten auf dem Wanderweg.
Hinter dem Zelt ist ein schnell gezimmerter Holzsteg endstanden.
Beim überqueren der Brücke, werden unsere Jakobsmuscheln am Rucksack erblickt und wir werden angesprochen.
Woher? Wohin? Warum?
Die Männer der freiwilligen Feuerwehr die hier kräftig am schuften sind, waren (oder sind immer noch) auch auf dem Weg nach Santiago de Compostela.
Also erzählen wir von unseren Plänen und sie von ihren.
Ein sehr Informatives Gespräch entwickelt sich.
Also, vor allen für uns.
Die Jungs sind nämlich schon weit bis nach Frankreich vor gedrungen und können uns einiges über den Streckenverlauf, die Unterbringungsmöglichkeiten und den einen oder anderen "das-müsst-ihr-auf-jeden-fall-sehen" Ort erzählen.
DANKE DAFÜR!
Nach der Brücke geht es schnell bergauf und über eine Schotterstraße die uns an weitere Feldern vorbei führt nach Dohm.
Dort setzen wir uns erstmal in den "Müllisch´s Hof" und genehmigen uns eine kleine Erfrischung.
Nun ein ganz kleines Stück an einer breiten Straße lang und dann in einen Wald hinein.
Der schattige Pfad führt uns ca. 2 km einen recht steilen Berg rauf um dann bei erreichen der Anhöhe (531m) mit einer herrlichen Aussicht zu gänzen.
An dem schönen Platz mit einigen Hütten, einem Grillplatz und sogar einem Toilettenhäuschen hat sich eine Gruppe Hippies niedergelassen.
Nein, nicht für immer.
Sondern für eine viertägige Geburtstags-Sause.
Wir bekommen ein frisch gezapftes Bier und viele Infos über diesen wunderbaren Platz.
Hier müsste man mal feiern!*g*
Wir verabschieden uns von der gut Gelauten Runde und wandern weiter.
Zu nächst einmal geht es fast schon kletternd einen schmalen, steilen Hang rauf, dann ein Stück durch Wald um dann über große Felder weiter nach Roth zukommen.
Am Sportplatz und einem riesigen Güllehaufen vorbei in den nächsten Wald, Richtung "Rother Kopf".
Ein Gebiet voller großer und kleiner Höhlen.
Mal gesperrt, mal frei zugänglich.
Also, Kopflampe an und ein wenig Unter Tage.
Leider sind die Batterien sehr schwach und nach ein paar Metern wird es plötzlich dunkel.
Dann also mit kleinen Schritten wieder raus.
Achtung! Niedrige Deckenhöhe!
AUA!
Mein Kopf!
Über einen wurzeligen Pfad umrunden wir den Berg und gelangen nach ein paar Kilometern zur "Rother Hecke"
Eine schöne große Bank (auf der man bequem liegen kann) wird zur Pause mit Aussicht genutzt.
Auf einmal werden wir von einem holländischen Ehepaar angesprochen, die hinter uns auf dem Aussichtspunkt stehen.
"Ja, wir sind auf dem Eifelsteig unterwegs und das schon seit mehreren Tagen"
Sie freuen sich und erzählen das sie das von langer Zeit auch schonmal gemacht hätten, seid ein paar Jahren hier in einem kleinen, sehr kleinem Dorf wohnen würden und jetzt nur noch Tagestouren in der schönen Eifel machen.
Wir erzählen auch noch mehr von uns und als raus kommt das wir aus Witten kommen würden, fällt die Frau fast in Ohnmacht.
Ihr Enkel wohnt dort auch und sie hätte ihn aber noch nie Besucht.
Nun erzählen wir vom schönen Witten.
Fast eine halbe Stunde geht es so weiter.
Dann wird sich fröhlich Verabschiedet und jeder geht seine Wege.
Unser führt uns nun über eine staubig, rote Piste abwärts.
Der nächste Hügel wird umrundet.
An oder fast durch eine schöne, lange verwilderte Hecke vorbei runter zu einem Angelteich.
Dort gab es mal eine kleine Gastronomie, die ist aber inzwischen vom MC "The Rats" als Clubhaus umgebaut worden.
Egal.
Die schenken auch ein kühles Radler aus.
Zumindest an uns.
Ein weiterer steiler Pfad wird genommen, um dann auf einem Campingplatz zu stehen.
Der Eifelsteig geht einfach mitten durch und wir erblicken den Auberg.
Ein 465 m hoher, bewaldeter Steinklotz.
Über eine große Wiese und rauf auf den Klotz, einmal rum und schon ist man eigentlich in Gerolstein.
Eigentlich, den wir umrunden die echt nicht so schöne Stadt in einem 5 km langen Halbkreis.
Dieser führt uns über einen erst flach ansteigenden Waldpfad, dann steiler werden auf die Dolomiten.
Ein ehemaliges Kalksteinriff, das mit schönen Aussichten, schmalen Wegen und einen Menge spektakulären Gesteinsformationen begeistern kann.
So richtig begeistern können wir uns aber nicht, das wir echt so langsam müde werden.
Die Füße wollen nicht mehr und die Beine haben auch so langsam genug.
Kurz vor dem Ziel fängt es auch an zu regnen.
Das hebt die Laune jetzt auch nicht wirklich.
Wir gehen erstmal direkt zum Bahnhof, denn dort ist auch die Touristen-Info wo es den Stempel gibt.
Die hat aber schon seit Stunden zu.
Der Regen hört auch nicht auf und zur Jugendherberge geht es nochmal 1,6 km die Straße rauf, also mitten durch die "schöne" Stadt.
Die Diskussion ist kurz und ein Taxi steht direkt vor uns.
Nach einer kurzen, aber unterhaltsamen Fahrt kommen wir an der Jugendherberge an.
Nach der erfrischenden und erholsamen Dusche setzten wir uns draußen zu Verena und Sebastian.
Ein Elternteil von den beiden ist auch hier und so werden diverse Biere getrunken und zahlreiche aktuelle und vor allen Dingen zurückliegende Reise-Wander-Urlaubs-und Auslandjahre Geschichten erzählt.
Ein langer, feuchter und super Unterhaltsamer Abend beginnt und endet (für Frühaufsteher) spät.
Eine kleine Kurzgeschichte inspiriert durch wahre Ereignisse an existierenden Orten und Landschaften mit fiktiven Personen und Erlebnisse.
Oder vielleicht doch nicht....
Ich schrecke hoch und stoße mir den Kopf am Etagenbett.
Etagenbett?
Wo bin ich?
Ich liege in einem schmalen, in die Jahre gekommenen Bett.
Durch den nicht ganz geschlossenen Vorhang fällt etwas defuses Licht in den kleinen Raum.
Ein Tisch, zwei Stühle und gegenüber noch ein Bett.
Dort schläft Sandra.
Jetzt fällt es mir wieder ein.
Gerolstein, Jugendherberge und einige Biere.
Doch einen Kopf habe ich höchstens von der etwas schmerzlichen Berührung mit dem Bett über mir.
Ich schaue auf die Uhr.
Es ist 5.
Viel zu früh um wach zu sein.
Sandra schläft noch tief und fest und ich bin hellwach.
Vielleicht gibt es schon Kaffee? Um 5 Uhr morgens!?
Naja, eine Rauchen will ich so wie so und ein Kaffee dazu wären schön.
Ich stehe auf, zieh mich an und verlasse das Zimmer.
Kein Mensch zu sehen oder zu hören.
Ich gehe zum Frühstücksraum und hoffe immer noch auf Kaffee.
Das Büfett ist schon aufgebaut, zu sehen ist niemand.
Nicht schlecht, für eine Jugendherberge. Alles was man braucht.
Und das beste, auf jedem Tisch steht eine frisch gebrühte Kanne Kaffee.
Man muss auch mal Glück haben.
Ich gieße mir eine Tasse ein, trinke ein Schluck und drehe mich um, um noch einmal das Frühstücks Angebot zu bewundern.
Doch das steht nichts mehr!
Da kann auch nichts mehr stehen, weil da nichts ist wo etwas stehen kann.
Außer Bäume!!
Ich lasse vor Schreck die Tasse fallen und der Wanderstock fällt mir aus der Hand.
Was ist hier bloß los?!
Wo ist die Tasse hin, wo ist das Büfett hin, wo ist die Jugendherberge hin??
***
Wanderschuhe an den Füssen, eine kurze Hose an, einen großen Rucksack auf und eine Regenjacke.
Es regnet Bindfäden.
In der linken Hand einen Stock, der andere liegt auf dem nassen Waldboden.
Wie in Trance hebe ich den Stock auf und sehe mich um.
Ich stehe mitten auf einer Wegkreuzung, um mich rum gibt es nur Wald.
Dunkler, feuchter, alter Wald.
Vier Pfade gehen von hier weg, jeder scheint so eine Art Markierung zu haben.
Ein Zeichen oder eine Zahl.
Das kann doch nur ein böser Traum sein!
Ich kneife mich in den Arm und stehe immer noch im Wald.
Warten? Auf was?
Gehen? Wo hin?
Nach ein paar Minuten entscheide ich mich für gehen und wähle den direkt vor mir liegenden Pfad.
Der scheint etwas freundlicher zu sein und auch etwas heller als die anderen.
Also los.
Nach der ersten Kurve geht es immer steiler rauf, es wird schmaler und rutschiger.
Eine tolle Wahl!
Ich habe das Gefühl die Bäume kommen näher und wollen mich mir ihren knorrigen, dünnen Ästen festhalten oder gar ins dichte Unterholz ziehen.
Plötzlich raschelt es links von mir.
Ein Geräusch als ob etwas auf mich zu gekrochen kommt.
Es wird lauten und dann starren mich zwei rote Augen an.
Meine Brille beschlägt, durch die Feuchtigkeit und den immer schneller werdenden Atem.
Ich nehme sie ab und putze sie.
Die Augen sind weg.
Oder habe ich mir das nur eingebildet?
Dieser scheiß Wald, der feuchte, modrige Geruch, der Regen der nicht aufhören will.
Ich warte noch einen Augenblick.
Nichts, kein Geräusch , keine roten Augen die mich anstarren.
Also weiter.
Der Weg wird immer schmaler und auch steiler.
Der Boden ist von Wurzeln übersät und durch den Regen glitschig geworden.
Dann stehe ich plötzlich auf einem breiten Weg.
Es geht nach links oder rechts.
Wo hin soll ich jetzt bloß gehen?
***
Links. Ich entscheide mich für links.
Immer weiter geht es durch den Wald. Mal etwas rauf dann wieder runter.
Es scheint zumindest das der Regen aufhört.
Ein weiteres Geräusch hinter mir, lässt mich erstarren.
Wie mehrere Füße, die sich schnell auf mich zu bewegen.
Endlich Menschen, denke ich und drehe mich um.
Nichts zu sehen.
Plötzlich tauchen wie aus dem nichts hinter mir zwei Schemenhafte Gestallten auf.
Noch sind sie fast 50m weit weg.
Fast wie Geister und sie joggen direkt auf mich zu
Sie kommen näher.
Wie im Nebelschleier Gehüllt.
Dann kann ich endlich ihre Gesichter erkennen, grausame Fratzen starren mich an.
Riesige, dunkle und leere Augenhöhlen und ein offenes Maul, wie zu einem stummen Schrei geformt, erblicke ich.
Und dann laufen sie direkt durch mich durch.
Ein Eiskalter Schauer fährt mir durch den ganzen Körper.
Vor Angst und Schrecken stürze ich über die eigenen Beine und falle auf den maschigen Boden.
Ich versuche aufzustehen, doch wie nasse, feuchte, kalte Klauen krallt sich der Untergrund an mich fest.
Dann gelingt es mir mich los zu reißen und mit wackeligen Knieen stehe ich wieder ganz alleine im Wald.
***
Nachdem ich den meisten Dreck abgewischt habe, setzte ich meine Höllentrip fort.
Der Wald scheint kein Ende zu nehmen und ich bin kurz davor einfach stehen zu bleiben und auf was auch immer zu warten.
Da erblicke ich rechts von mir eine alte Steinmauer.
Kaputte Glasflaschen und Stacheldraht zieren die obere Steinreihe.
Nicht gerade einladend, aber immer hin ein Zeichen von Leben.
Also weiter.
Nach ein paar hundert Metern kann ich ein Tor erkennen und ein Stück in das Grundstück steht ein altes Haus.
Die Fenster sind mit windschiefen, alten Holzläden verschlossen.
Die Veranda hat auch schon bessere Zeiten erlebt.
Gabeln und Messer hängen an Fäden vom Vordach und erzeugen schaurige Töne beim schaukeln im Wind.
Hier und da gesellen sich auch Kochen und kleine Stoffpuppen dazu.
Eine nicht gerade einladende Behausung.
Am Tor hängt eine alte Clownspuppe und glotzt mich an und als ich näher komme scheint sie mich mit ihren wild-aggressiven Blick zu verfolgen.
Aber vielleicht bilde ich mir das nur ein und es ist ja auch nur eine alte Stoffpuppe.
Kein Mensch ist zu sehen und ich rufe über das Tor.
Nichts passiert.
Vielleicht ist es offen und drin gibt es eine Lösung für diesen Alptraum?
Oder ein völlig verrückter Serienkiller zerstückelt mich mit einer Kettensäge oder frisst mich zum Mittag?
Als ich das Tor öffnen will, fängt plötzlich die Clownspuppe an nach mir zu greifen.
Dazu ertönt hämisches Gelächter aus dem Schädel der immer wilder werdenden Kreatur.
Ich reiße mich los und torkele ein zwei Schritte zurück.
Alles ist wieder ruhig.
Der Clown hängt schlaff am Tor, die Augen geschlossen.
Nur das Geräusch der Besteck-Mobiles ist geblieben.
Hier werde ich wohl keine Hilfe finden.
***
Der Regen hat jetzt zum Glück aufgehört und mir scheint das es auch etwas heller geworden ist.
Da es nur diesen Weg gibt, bleibt mir wohl nichts anderes über als weiter zu gehen.
Immer weiter geht es durch Wald, aber so langsam wird er lichter.
An einem gerodeten Stück wirken die nur teilweise gefällten Bäume aber dennoch sehr bedrohlich.
Wie abgeschlagene Armstümpfe ragen sie empor.
Aber so lange ich hier auf dem Weg bleibe wird mir wohl nichts passieren.
Hoffe ich.
Ich erklimme die nächste Steigung und kann in der ferne ein paar Häuser sehen.
Vielleicht habe ich dort mehr Glück.
Beim Abstieg ins Tal, schwindet meine Hoffnung aber schnell.
Der Wald wird wieder dichter, der Weg wird zum Pfad und ein dunkler, schmaler Bach gesellt sich dazu.
Das glucksen und schmatzen der schwarzen Brühe kann die Laune auch nicht verbessern.
Dann stehe ich vor einer Brücke, die das unheimliche Gewässer kreuzt.
Obwohl alter, wackeliger, glitschig-nasser Steg wäre wohl die bessere Bezeichnung.
Aber das es nur diese Möglichkeit gibt, bleibt mir nicht anderes übrig.
Ich mache zwei Schritte und stehe auf den brüchigen Holzbalken.
Es quitsch und äschtze unter meinen Füssen.
Im Bach unter mir, kann ich plötzlich schemenhafte Gesichter erblicken.
Die Jogger!
Sind sie darin ertrunken?
Das kann nicht sein, der Bach sind kaum 50 cm tief!
Aber dennoch schauen sie mich mit ihren tiefen, leeren Augenhöhlen an.
Aus den offenen Mündern kommen stumme Schreie, so als ob sie mich warnen wollten,
Ich mach noch ein paar Schritte und dann gibt das Holz unter mir nach!
Ein Bein baumelt knapp über das Wasseroberfläche und ich stecke fest.
***
Dann beginnt es unter mir an zu brodeln.
Ich versuche das Bein raus zubekommen, ohne Erfolg.
Der Bach schwillt an und bedeckt schon den ganzen Fuß.
Es brennt höllisch und ich reiße wie wild an meinen Bein.
Es bewegt sich ein Stück.
Der Schmerz wird größer und wie Säure frisst sich das Wasser durch den Schuh.
Noch einmal reiße ich das Bein hoch und bekomme es frei.
Der Schmerz wird unerträglich und ich schaue auf meinen Fuß.
Der Schuh hat sich aufgelöst und auch der Fuß besteht nur noch aus einem blutigen Kluppen.
Blanke, weiße Knochen schauen hervor.
Noch ein letzte Schrei und ich verliere das Bewusstsein.
***
Ich schrecke hoch und stoße mir den Kopf am Etagenbett.
***
Naja, ganz so war es dann doch nicht!
Wir sind aufgewacht und haben ein echt super Frühstück bekommen.
Geregnet hat es aber schon und wir haben zum ersten mal die Regenjacken angezogen.
Es ging ewig durch Wald und die Wege waren stellenweise echt glitschig.
Die Joggerinnen haben wir auch getroffen.
Zwei nette Frauen, die uns auf unsere Jakobsmuscheln ansprachen.
Die beiden sind nämlich auf den gleichen Weg wie wir und kommen ihren Ziel jedes Jahr ein Stückchen näher.
Also sind wir wohl nicht die einzigen die so eine "verrückte" Idee haben.
Hätte mich auch gewundert!
Nach knapp 15 km kamen wir zum "Nerother Kopf", einen 647 m hohen Berg.
Nach einem anstrengenden und steilen Aufstieg konnte man eine alte Burgruine bestaunen.
Danach ging es weiter Richtung Daun.
Schöne Wege, den Wald ließen wir hinter uns um an und durch vielen Feldern unser Ziel zu erreichen.
Da wir in Daun keinen Unterkunft finden konnten, ging es noch ein Stück weiter.
Nach Gemünden.
Ein sehr schön gelegener Ort, der eigentlich nur aus zwei, drei Straßen besteht.
Aber die haben zwei Hotel und unsere schöne Pension.
"Auszeit am Eifelsteig"
Gibt es erst seid letztem Jahr und ist ein umgebautes, recht großes Einfamilienhaus.
Zum Abendessen gönnen wir uns ein drei Gänge Menü mit einer Flasche Wein, Espresso und einen leckeren Schnaps aus der Region.
Schließlich haben wir ja schon über 200 km geschafft!
0700 Der Wecker klingelt
0811 Das Frühstück eingenommen. Es ist lecker
0915 Wir starten die Etappe
1007 Erreichen des Mäusebergs (561m)
1009 Der Mäuseturm wird bestiegen
1036 Weinfelder Kapelle
1045 Begegnung mit Ziege
1053 Umrundung der Weinfelder Maar abgeschlossen
1059 Holländisches Ehepaar bietet Unterhaltung an, unterhalten, Respekt für die Tour bekommen, freundlich, dankend abgelehnt
1101 am Ufer der Schalkenmehrener Maar
1112 Schalkenmehren erreicht
1113 Kalt und heiß Getränke bestellt
1116 Getränke erhalten
1218 Bank mit Blick auf trocknende Maar, Schafe Blöcken im Hintergrund
1232 Abzweig zum Observatorium Hoher List erreicht
1326 nach 3,8 km Üdersdorfermühle erreicht, Restaurant geschlossen, Pause
1401 Wasserbüffel auf Weide
1440 Hase mitten auf Weg, guckt, läuft weg
1506 Überquerung der Lieser
1544 erneute Querung der Lieser, schöner Platz, Pause auf Liege-Bank
1644 Blick auf Burg Manderscheid, abenteuerliche Wegstrecke
1703 Erreichen Manderscheid
1705 Ankunfts Bier
1735 betreten Zimmer
1753 1 km zum Penny, Getränke und Snacks
1825 duschen und rasieren
1845 Briefkasten und Sparkasse
1850 alle einheimischen Lokale für immer geschlossen
1919 betreten italienisches Restaurant
2057 verlassen Restaurant
2100 Burg Manderscheid von weiten angeschaut
2126 Cidre auf Zimmer getrunken
2201 Zapfenstreich
Guten Tag Meine Damen und Herren
Heute Berichten wir Live vom Eifelsteig, genauer gesagt von "Wandern gegen die Uhr 2019"
Der Start ist in Manderscheid, eine knapp 400m hoch gelegene Gemeinde mitten in der schönen Südeifel.
Das Ziel, 20 km entfernt ist das Kloster Himmerod.
Da die Tore des Kloster sich um 17Uhr schließen, müssen alle Teams bis zu diesem Zeitpunkt da sein!
Warum das so ist? Das weiß wohl nur der liebe Gott allein!!
Die Regeln sind schnell erklärt.
Jedes Team darf ab 9Uhr starten, der Weg ist vorgegeben und außer Wanderschuhe und Stöcke sind keine weiteren Hilfsmittel erlaubt.
Wer nach 17 Uhr ankommt, hat verloren.
Die genaue Zeit die jedes Team braucht errechnen sich nach dem Zeitpunkt an dem man seinen Stempel am Start bzw. am Ziel bekommt.
Dank modernster Drohnentechnik können wir erste mal ein Team auf der ganzen Strecke begleiten.
Wir haben uns für das "Draussenraus-Team" aus dem Ruhrpott entschieden.
Zwei aufstrebende Wanderer die den kompletten Eifelsteig laufen werden und dieses Jahr das erste mal bei diesen Außergewöhnlichen Wettbewerb dabei sind.
So, Ich schaue auf die Uhr.
Es ist kurz vor Neun hier auf dem Vorplatz der Touristen-Info und einige Teams stehen schon bereit.
Und da sehe ich auch Sandra & Mario.
Trotz der über 225 km die sie schon hinter sich haben, machen sie einen frischen Eindruck und ich kann mir vorstellen das sie unter den ersten 5 ins Ziel gehen.
Aber es kann auch so viel passieren, auf der nicht zu unterschätzenden Strecke.
Wir haben 416 m im Aufstieg und 497 m im Abstieg.
Die Strecke ist sehr abwechslungsreich und lockt mit vielen schönen Ecken und Aussichten.
Da kann man schon mal die Zeit aus den Augen verlieren.
Jetzt ist es genau 9 und die Info öffnet ihre Tore.
Ganz entspannt betritt Mario den Raum, holt sich den Stempel und steht nach wenigen Minuten schon wieder bei seiner Partnerin.
Die beiden schultern die Rucksäcke und marschieren los.
Unsere Drohne ist auch bereit und startet zeitgleich.
Es kann los gehen!
Die ersten Bilder unserer Drohe zeigen einen schönen Blick auf die Niederburg, die um 1140 erste mal urkundlich Erwähnt wird.
Der Pfad den die beiden Ruhrpöttler hier nehmen müssen ist schmal und holprig.
Doch wir ich sehe, setzten sie geschickt ihre Wanderstöcke ein und legen schon mal ein recht zügiges Tempo vor.
Aber es ist noch früh, nicht so warm und mal sollte sich seine Kräfte gut einteilen.
Hier ein schöner Blich auf die Anspruchsvolle Strecke.
Zum Glück war es die letzten Tage fast immer trocken und so ist der Boden nicht so rutschig wie in anderen Jahren.
Die beiden kommen gut mit dem Gelände zurecht und haben schon einen ordentlichen Vorsprung zu den anderen Teams erarbeitet.
Allerdings kann man sehen das sie nicht einfach losrasen, sondern geschickt mit dem Gelände umgehen.
Sobald es etwas raufgeht, drosseln sie das Tempo um Kraft zu sparen.
Eine sehr professionelle Vorgehensweise.
Hier kam man gut erkennen, über welche Schwierigkeiten dieser Pfad verfügt.
Mehrere diese Brücken, stellenweise schon sehr alt, überspannen kleine und größere Abbruchkanten.
Wie schon gesagt, es ist heute sehr trocken, was das überqueren der schmalen Stege sehr vereinfacht.
Hier und da wurden sogar Seile oder Ketten gespannt um den Weg sicherer zu machen.
Ein sehr schönes, aber nicht immer einfaches Terrain.
Nach gut 4 km haben die beiden der wunderschönen, meist hanghaltenden Pfad hinter sich gelassen.
Das letzte Stück ging dann steil bergab.
Leider hatte unsere Drohe Schwierigkeiten im recht dichten Wald zu fliegen.
Hier geht es gerade über ein kleines Feld.
Dann über eine Brücke über die Lieser.
Danach kommt es zur ersten richtigen Steigen der heutigen Etappe.
Ein schmaler, mit Wurzeln übersäter Weg, der sich in Serpentinen den Waldhang raufschlängelt.
Die Serpentinen wurden elegant gemeistert.
Es ist eine wahre Freude zu sehen, wie die beiden ihre Stöcke einsetzten um sicher voran zu kommen.
Gleichzeitig wird mit dem Tempo gespielt.
Es sieht alles so spielerisch aus.
Ein großartiges Team, das wir hier begleiten dürfen!
Hier noch mal ein paar schöne Ausblicke der Umgebung.
Der Pfad ist mittlerweile wieder steiler geworden und schlängelt sich am Ufer der Lieser vorbei.
Hier und da müssen wieder Brücken gemeistert werden.
Die heute recht angenehmen Temperaturen scheinen den beiden gut zu tuen.
Sie liegen super in der Zeit.
Doch wie ich gerade auf meinem Streckenprofil sehen, geht es gleich raus aus dem kühlen Wald und über weite Felder weg vom Fluss.
Und da ist es ja auch schon.
Staubige Ackerwege, mit kleinen und größeren Steinen über jetzt doch schon recht warmes Gelände ohne viel Schatten.
Ich habe das Gefühl, das die beiden auch schon etwas langsamer werden.
Ob es Taktik oder schon dem schnellen Anfangstempo geschuldet ist, kann ich nicht genau erkennen.
Die Ebene haben sie aber zum Glück bald hinter sich.
Da vorne kann ich schon erkennen, das der Weg wieder durch Wald geht.
Kühle des Waldes? Ja!
Aber dafür wird das Gelände hier auch wieder schwieriger.
Schmal und steil geht es den nächsten Hügel rauf.
Wir haben inzwischen schon fast 12 Uhr und ich denke das unser Team wohl bald eine Pause einlegen wird.
Aber noch geht es weiter den Berg rauf und oben endlich mal ein Stück flach durch den nun wieder lichter werdenden Wald.
Eine kleine Wanderhütte mit herrlicher Aussicht könnte das Ziel sein.
Ja, genau.
Sandra & Mario biegen vom Hauptweg ab und gönnen sich eine Mittagspause.
10 km sind jetzt auch schon geschafft.
Wir gehen so lange in die Werbung.
Aber bleiben sie dran, um das bestimmt spannende Finale nicht zu verpassen.
MONSCHAU
Gästehaus Luise Oberer Mühlenberg 10
Uriges Haus mitten im Ortskern
Super nette Gastgeberin und das schönste Frühstücks-Büfett was wir jemals hatten!!
EINRUHR
Café und Restaurant zur Post Rurstr.1
Sehr leckeres Essen und selbstgemachte Kuchen
KLOSTER STEINFELD
Einfache und Luxus Zimmer
Gutes Abendbrot und Frühstück mit Kontakt zu anderen Gästen und Schwestern/Brüdern
Ein schön angelegter Klostergarten lädt zum verweilen ein (und schöne Fotos kann man hier auch machen!)
BLANKENHEIM
Schnuckelige, kleine Altstadt und sehr leckeren Burger im Beros Grillhouse und Pizzeria
BURG RAMSTEIN
Kurz nach Kordel
Einfache Zimmer und leckere Gutbürgerliche Küche im urigen Ambiente
GASTHAUS CRAMES
Biewererstr.70 Trier
Nicht wirklich schön, aber sehr authentisch
Es gab ein Mittagsbüfett für knapp 10€ was nicht schlecht aus sah
Wir endschieden uns aber für dicke Scheiben Blutwurst und Leberwurst mit Brot.
Endlich mal "Eifelküche"!*g*
Dazu gab es Viez (Apfelwein)
Leider gab es technische Probleme mit unsere Drohne.
Wir bitten um Entschuldigung!
Unsere Wanderer sind schon ein ganzes Stück weiter voran gekommen und nun fast vor dem Ziel.
Laut meines Streckenplanes, gab es keine großen Änderungen im Gelände.
Auch mussten keine nennenswerten Steigungen bewältigt werden.
Kurz bevor wir dieses Bild unsere Drohe bekommen haben, ging es ein gutes Stück durch ein mit vielen Grässer, Blumen und Büschen fast schon zugewachsenes Tal.
Die Sonne brennt jetzt wieder heiß, aus einem nahezu wolkenlosen Himmel.
Die beiden überquerten eine Landstraße und befindet sich nun ca. 3 km vor Himmerod.
Nachdem sie wieder durch einen kleine Wald gelaufen sind, geht es nun wieder mitten durch die Felder.
Der Weg ist staubig, aber gut zu laufen.
Nach Durchquerung der landwirtschaftlichen Anbauflächen, wird eine letzte Straße passiert um auf eine Asphaltpiste zu gelangen.
Diese geht leicht bergauf, direkt auf einen Wald zu.
Eine wirklich sehr schöne Gegend, die sie hier durchwandern.
Ob sie allerdings so kurz vor dem Ziel noch Blicke dafür haben, kann ich nicht sagen.
Der erste Blick auf das Kloster, wird den beiden bestimmt ewig in Erinnerung bleiben.
(Wir recht er hat, leider nicht wirklich positiv)
Da unser Team noch so gut in der Zeit ist, gehen sie direkt in das Restaurant direkt auf dem Gelände.
Hier wird ein wirklich leckeres Starkbier, gebraut nach belgischem Vorbild serviert.
Dieses süffige Getränk haben sie sich aber auch verdient.
Nun der Gang zum Klosterladen, wo man schon mit dem Stempel wartet.
Es ist gestempelt und wir haben erst 15.30Uhr.
Eine Wahnsinns Zeit!!
6,5h für die ca.20km lange Strecke.
Man könnte schon von "Rother-Zeit" sprechen!!
Und damit verabschieden wir uns vom Team "Draussenraus" und wünschen ihnen allen noch einen schönen Tag und geben zurück ins Funkhaus.
Ja, das Kloster Himmerod.
Eine wirklich sehr schöne Anlage mit einem sehr guten Restaurant und die schlimmste Übernachtung der ganzen Tour!
Das erste Zimmer was wir bekommen hatten, war muffig und schimmelig.
Der PVC-Belag teilweise völlig kaputt und auch das Bad nicht in Top-Form.
Nach unser Beschwerde, mussten wir gut eine Stunde warten bis der zuständige Mensch uns ein neues anbot.
Der machte nämlich eine Domführung.
Das zweite Zimmer war etwas besser, also ETWAS besser und das letzte was zur Verfügung stand.
Zur gleichen Zeit kam es noch zu drei anderen Beschwerden!
Das Frühstück war dann auch noch mäßig und so haken wir diese Unterkunft mal schnell ab.
Aber die Gegend rund um das Kloster ist wunderbar.
Zuerst ging es an diesen Bach ein gutes Stück durch morgentlich, kühlen Wald.
Danach über eine kleine Brücke und am anderen Ufer einen kleinen Hang rauf und immer weiter mit Sicht auf die Salm.
Kurz an einer breiten Straße vorbei und über einen schmalen Pfad einen steilen Hügel erklommen, um dann wieder zum Bach zu kommen.
An einer kleinen Pferdewiese machen wir kurz Rast und werden von Verena & Sebastian überholt.
Wir bleiben nah am Bach und wandern durch herrlichen lichten Laubwald.
Mal rauf, mal runter und immer in Schatten der Bäume.
Eigentlich ist nun keine Pause nötig, aber auf der nächsten Bank treffen wir die Überhohler wieder und gesellen uns dazu.
Es wird über beidseitiger Erfahrung der schlechter Zimmer geplaudert, aber auch über das leckere Essen im Restaurant.
Nach ein paar Minuten kommen zwei weitere Kloster-Schläfer dazu (Vater&Tochter) und die Themen werden vertieft.
Ab hier laufen wir dann in einer Sechser Gruppe weiter, reden viel, fotografieren wenig.
Einen steilen Waldweg rauf und schon steht man unter der Autobahn.
Ich glaube das ist seid gut 250km das erste Bauwerk was hier irgend wie so gar nicht reinpasst.
Gleichzeitig aber auch schön. Irgendwie.
Danach ist erstmal Schluss mit Wald und es geht über staubige Pisten und an Felder vorbei.
Zusammen erreichen wir Landscheid und gönnen uns beim Döner-Mann einen Mittags-Snacks.
Nach der Stärkung verlassen wir über eine kleine Dorfstraße den Ort und laufen durch drückende Hitze über staubige Pisten.
Langsam finden jeder wieder sein eigenes Tempo und unser Wandergemeinschaft löst sich einfach so auf.
Zunächst an Feldern vorbei, die aber schnell in Wald übergehen.
Dann gelangen wir nach einem etwas steileren Stück bergauf wieder runter an die Salm.
Der Bach, der jetzt ein Fluss ist.
Durch ein blumenübersätes Tal, dann durch luftigen Laubwald.
Mal etwas steiler rauf, um in saften Kurven wieder zurück zum Fluss zu kommen.
Eine herrliche Gegend.
Das Wasser gurgelt, die Schmetterlinge fliegen, der Wald spendet Schatten.
Dann ging es durch ein weiteres Tal und es wurde noch schöner.
Danach erreichten wir Bruch, was mit dieses schönen Wasserburg und einen, nicht ganz so schönen (aber sehr praktischen) Getränkeladen überzeugen konnte.
Nach auffüllen der Wasservorräte und einem kühlen Bier ging es direkt weiter nach Gladbach.
Vorher treffen wir noch Vater&Tochter die auf ihren Rücktransfer zum Kloster warten.
Mit Verena&Sebastian hatten wir uns schon für einen Abend in Trier verabredet.
Wir verließen den Eifelsteig und nahmen den direkten Weg zu unser Übernachtungsstätte.
Das sparte uns so 4 km und diverse Höhenmeter.
Nicht das es nun flach weiter gehen würde.*g*
Direkt nach verlassen des Ortes, wurden aber erstmal diese beeindruckenden Burschen gesichtet.
Nun ging es über einen schmalen Pfad, der immer schmaler und verwachsener wurde mitten durch den Wald.
Einen recht steiler Hügel rauf und über dann breite Forstweg weiter zum Ziel.
Nach dem wir durch den Wald waren noch ein kleines Stück an Wiesen vorbei und schon waren wir in Gladbach.
Das Gasthaus Kronauer war schnell gefunden.
Da man hier aber nur bar bezahlen konnte und wir nicht mehr genug davon hatten, fuhr mich die Wirtin erstmal zum nächsten Geldautomaten.
Dabei erfuhr ich, das wir den alten Schulweg der Dorfkinder genommen hatten.
Den kürzesten Weg zwischen Bruch und Gladbach.
Auch das viele der Landwirte und Waldbesitzer nicht beim planen des Eifelsteig gefragt worden sind erzählte sie.
Nach Fertigstellung und Eröffnung kam es dann zu Klagen und Streit zwischen den Parteien und einige Teilstücke des Weges mussten geändert werden.
Wir bekommen eine sehr große Ferienwohnung zwei Häuser neben dem Wirtshaus und bestellen Jäger und Zigeuner Schnitzel zum Abendrot.
Ja das heißt hier noch so!
Leckere Wirtshausküche.
Nach einer angenehmen Nacht und einem guten Frühstück, geht es auf die Vorletzte Etappe.
Es ist ein nasser Morgen, denn es regnet ohne Ende und das sollte auch noch eine ganze Weile nicht aufhören.
Dazu kommt meist dunkler, dichter Nadelwald und als Ziel Burg Ramstein.
Das beflügelt doch Fantasien und inspiriert so zu der nächsten Geschichte im nächsten Kapitel....
Ich sitze an meinem Schreibpult, die kleine Öllampe spendet etwas gedämpftes Licht.
Der Kamin ist fast schon aus.
Nur noch wenige Holzscheite brennen und gebe nur noch etwas Wärme ab.
Aber es ist nicht kalt.
Draußen ist leichter Nebel aufgezogen und lässt den kleinen Ort, eigentlich nur ein paar Häuser in einem kleinen Tal noch unwirklicher erscheinen als er schon ist.
Aber so wollte ich es Ja.
Weg von der großen Stadt.
Da wo das holpern der Kutschenräder auf dem Kopfsteinpflaster, das Brüllen der Marktschreier und das wuselige Leben mich nicht mehr Atem lassen konnte.
Raus.
Weg.
Nun versuche ich das Erlebte so langsam niederzuschreiben.
Fast zwei Wochen bin ich jetzt schon unterwegs, habe viel gesehen und einiges erlebt.
Es klopft an der Tür.
Wer stört so spät noch?
Niemand weiß, dass ich hier bin.
Bin einfach los, habe der Stadt den Rücken gekehrt.
Noch nicht mal meinen engsten Freunde gab ich Bescheid.
Sie hätten wohl gelacht.
So eine Reise, zu Fuß, durch die immer noch wilde Eifel.
Schauermärchen von Juffeen, vom Vennegeist und auch die Sage vom „Honk mot glönigen Ooge“ sind immer noch in den Köpfen der Bevölkerung.
Obwohl wir das Jahr 1899 schreiben, sind Aberglaube und Mythen hier immer noch stark verwurzelt.
Aber so etwas hat mich immer schon gereizt.
Mythen, Sagen, das Ungewöhnliche.
Ich hatte mir einen kleinen Namen gemacht, den einen oder anderen Vortrag gehalten, den einer oder anderen Gleichgesinnten getroffen.
Meine Freunde waren alle gute Menschen, aber mit solchen Sachen konnten sie nicht viel anfangen.
Es klopfte erneut.
Langsam ging ich zu Tür.
„Wer da?!“
Ein grunzen als Antwort.
„Wer ist da und was will er von mir, zu so später Stunde!?“ wiederholte ich meine Frage
„Eine Nachricht!Dringend!“ grunzte es
„Von wem?“
„Balduin von Luxemburg“
Balduin von Luxemburg?
Ich versuchte mich zu erinnern. Den Namen hatte ich schon mal gehört.
Aber wo und wann?
Plötzlich erinnert ich mich.
Vor ein, zwei Jahren war ich Balduin begegnet oder besser gesagt er hat sich mir vorgestellt.
Ich hielt einen Vortag an der Königlich Rheinisch - Westphälische Schule und nach dem Vortag über „Die Wiedergänger in der Moldau und der Walachei“ sprach er mich an.
Er käme aus der nähe von Trier, lebe auf Burg Ramstein und würde sich gern mit mir über die düsteren Legenden der Eifel unterhalten.
Ich willigte ein, obwohl ich kein Experte dieser Thematik war.
Balduin allerdings schon.
Er erzählte mir von der ledernen Brücke von Burg Bilstein, den Neuenburger Hexenprozess und die vielen Geschichten rund um das Totenmaar.
Dies war alles neu für mich,fasziniert hörte ich zu und beschloss mich mehr mit den Legenden und Mythen meiner Heimat zu beschäftigen.
Der Abend wurde lang und länger und wir wollten uns bald wieder sehen.
Doch wie das immer so ist, verloren wir uns aus den Augen.
Und jetzt klopft es mitten in der Nacht an meine Tür und jemand behauptet eine Nachricht von Balduin von Luxemburg für mich zu haben.
Obwohl doch keiner weiß das ich überhaupt hier bin?
Zögerlich schliesse ich auf und öffne die schwere Holztür einen kleinen Spalt.
Es ist dunkel und nur schemenhaft kann ich eine große, hagere Gestalt erkennen.
Als plötzlich das Mondlicht sich seinen Weg durch den immer dichter werdenden Nebel bahnt, kann ich etwas mehr erkennen.
Der Bote war in einen langen, dunklen Mantel gehüllt.
An den Füßen trug er schwere, klobige Stiefel, die mit Matsch verdreckt waren.
Einen langen Stock in der einen Hand und einen Kuvert in der anderen.
Auf dem Rücken hatte er einen Rucksack geschnürt.
Sein Gesicht war Kalkweiß, seine Augen schwarz wie die Nacht.
Ohne eine Regung streckt er mir den Umschlug entgegen.
Ich nehme ihn und schlisse die Tür.
Unhöflich? Vielleicht!
Aber diese Person war mir nicht geheuer.
Mit dem Brief in der Hand gehe ich zu meinem Schreibpult und drehe die Öllampe etwas weiter auf.
Nun kann ich das rote Siegel erkennen.
Das Zeichen der Luxemburger.
War es wirklich eine Nachricht von Balduin?
Ich breche das Siegel, ziehe das gefaltete Papier raus und fang an zu lesen.
Mein Lieber Freund
Lange haben wir uns nicht mehr gesehen
Aber ich erinnere mich noch gut an unsere Unterhaltung damals in Aachen
Ich war überrascht das Sie sich in der Welt der Mythen und Legenden so gut auskennen, aber die Geschehnisse direkt vor Ihrer Haustür nicht kannten
Ich hoffe das hat sich in Zwischen geändert, den ich brauche Ihre Hilfe!
Seit ein paar Monaten scheint es hier auf der Burg Ramstein nicht mit rechten Dingen zuzugehen und ich möchte ihren Rat dazu einholen
Wenn Sie Einwilligen wird mein Bote Sie zu mir bringen.
Er spricht nicht viel, kennt aber die beste Route zur Burg.
Mit freundlichen Grüßen
Balduin von Luxemburger
Aber wie konnte er mich hier finden?
Ich überlege kurz, ob ich den Brief nicht einfach ins Feuer werfen soll und dann zu Bett gehe.
Doch ich bin zu neugierig, stecke ihn wieder in den Kuvert und gehe zurück zur Tür.
Der schweigsame Bote erwartet mich.
„Wann geht es los?“
„Morgen. Früh. Ich klopfe“ murmelt er, dreht sich um und verschwindet im Nebel.
Es klopft und ich bin bereit.
Das Erste mal in den letzten zwei Wochen habe ich mir das Regencape übergezogen, den draußen regnet es schon.
Dunkle Wolken bedecken den Himmel und es scheint auch den ganzen Tag so zu bleiben.
Vor der Tür erwartet mich der Mann von Balduin.
Er trägt die gleichen Sachen wie gestern.
Er nickt mir kurz zu und wir verlassen das Dorf.
Nach ein paar Metern durch die nassen und verlassenden Straßen des Ortes wendet sich mein Führer nach links und stapft einen kleinen Hügel rauf.
Es ist glitschig und steil, doch ihm scheint das nichts aus zumachen.
Zügig geht es weiter durch den nassen Wald.
Der Weg ist mit Wurzeln übersät und schlängelt sich leicht bergauf.
Zum Glück landen wir kurze Zeit später auf einen breiten Waldweg und ich erblicke etwas merkwürdiges.
Auf einem nahegelegenen freien Feld am Waldrand hat man viele, rechteckige Gebilde „geplatzt“.
Ich bitte den Boten zu warten und schaue mir die Sache genauer an.
Es sieht aus wie hunderte Spiegel die zur im Moment nicht vorhandenen Sonne gerichtet sind.
Ich gehe näher um mir diese Sonderbarkeit an zuschauen.
Die einzelnen „Spiegel“ waren durch Kabeln verbunden.
Am Ende einer Reihe verschwand ein dickeres Kabel vom letzten „Spiegel“ in den Boden.
Jetzt wo ich direkt davor stand, viel mir auf, das ich mich gar nicht richtig spiegelte.
Kaleidoskop artig wurde mein Angesicht in hundert kleine Fragmente geteilt.
Aber was sollte das?
„Energie fangen“ knurrt mein Begleiter
Energie fangen? Was für Energie und wo für überhaupt?
Eine wahre Teufelei!
Nach ein paar Kilometern verlassen wir den Wald und gelangen in eine kleinen Ort.
Greverath liegt nass und leer vor unseren Füßen.
Viele, alte Häuser mit Steingärten liegen am Wegesrand.
An einem Haus werden große Wurzeln zum Kauf angeboten, vor einem anderen hat man alte Amphoren gelegt.
Der Regen ist etwas stärker geworden und macht die ganze Umgebung unwirklich und düster.
Den Ort lassen wir aber schnell hinter uns und gehen erneut durch dichten Nadelwald.
Mal links, mal rechts.
Mir erscheint alles gleich aus zusehen, aber mein Begleiter scheint genau zu wissen wo es lang geht.
Die nasse, feuchte Landschaft und der Gefühlt immer gleiche Weg bringen mich zum Grübeln über die Geschehnisse der langen Reise.
Das Kloster Steinfeld mit seinem verwunschenen Garten.
Nach dem Abendbrot mit Mönchen und Nonnen ging ich noch etwas spazieren.
Durch einen alten Steinbogen gelangt man auf eine großzügige Rasenfläche, in deren Mitte man einen kleinen Irrgarten errichtet hat.
Eine kreisförmige Hecke umschließt ein einfaches Steinkreuz in der Mitte.
Sackgassen und die Meterhohe Hecke versperren die Sicht und das weiter kommen.
Der Weg zu Gott scheint nicht einfach zu Sein.
Nachdem ich das christliche Labyrinth gemeistert hatte ging ich in den älteren Teil der Gartenanlage.
Über eine kleine, verwitterte Steintreppe kam ich in einen alten Park.
Große, alte Bäume standen hier.
Dazwischen schon lang nicht mehr gepflegte Rasenflächen.
Einige schmale Pfade, mit Kies bedeckt schlängelten sich durch den verwilderten Park.
Langsam wurde es dunkel und auch etwas kühler.
Die ganze Atmosphäre lief mich frösteln.
Es war totenstill, nur der Kies unter meinen Füßen knirscht und knackt bei jedem Schritt.
An den Bäumen hatte die Mönche kleine Bilder gehängt.
Manche waren schon alt und verblast, andere wirken wie erst gerade angebracht.
Sie zeigten den Leidensweg Jesus.
Hier und da wuchsen Hecken über uralte Mauerreste und das eine oder andere schief im Boden steckende Kreuz markiert alte Gräber.
Ein gespenstischer Ort.
Ein faszinierender Ort.
„Hier machen wir Pause“ knurrte mein Führer und reißt mich aus den Gedanken.
Wir stehen am Rande eines Waldes vor einer großen Scheune.
Es regnete immer noch.
Wie weit waren wir schon gegangen, wie lange unterwegs?
Ich war völlig in meinen Gedanken versunken und wie trunken hinter…
Hinter wem eigentlich?
Noch immer kannte ich den Namen meiner Begleitung nicht.
„Wie ist ihr Name,Sir?“
„Ich bin kein Sir und sie können mich Johansen nennen“ erwiderte er freundlicher als erwartet
„Wo sind wir jetzt, Johansen?“
„Kurz vor Zemmer und hier in der alten Postastion können wir uns kurz aufwärmen.
Der Regen scheint nicht auf zuhören und es ist noch ein weiter Weg“
Wir betreten die Scheune, in der sich ein gemütliches Gasthaus verbirgt.
Der Boden besteht aus einfachen, rötlichen Ziegelsteinen die wohl auch schon den Pferden oder Kühnen als Stellfläche gedient hat.
An den Wänden hängen fackelartige Lichter, die den großen Raum in ein schummrig, rotes Licht tauchen.
Mehrere grobe Tische und Stühle stehen herum und hinter der wuchtigen Theke steht eine Frau und putz Becher.
Sie schaut kurz hoch, nickt und geht weiter ihrer Arbeit nach.
An einem Tisch am Ende des Raumes sitzt ein älterer Mann, raucht Pfeife und trinkt ein Bier.
Seine Blicke sind in die Zeitung vertieft und er bemerkt uns gar nicht.
Johansen zieht den nassen Mantel aus und geht zur Wirten.
Ich tue im gleich und setzte mich an einen der Tisch.
Kurze Zeit später stellt uns die gute Frau zwei dampfend, heiße Becher Kaffee auf dem selbigen.
Wir trinken zu nächst schweigend, dann ergreife ich das Wort.
„Wie lange sind Sie schon in den Diensten von Balduin?“
„Seid ein paar Jahren und Sie können mich duzen“
„Ich kenne Balduin nicht gut.Wir hatten nur vor ein paar Jahren ein längeres Gespräch.Was ist er für ein Mann?“
„Mein Herr war ein guter, aufrichtiger Mann“
„War?“ setzte ich neugierig nach
Er nimmt einen Schluck aus der Tasse und starrt an die Decke, dann geht sein Blick durch den Gastraum. Als ob er nach ungebetenen Zuhörer sucht.
Er blickt mich wieder an und zögerlich beginnt er zu sprechen.
„Am Anfang meiner Dienste war ich für Botengänge und die Instandhaltung des Anwesen verantwortlich.Natürlich nicht allein. Ich hatte einige fleißige Helfer.
Letztes Jahr ist nach kurzer, schwer Krankheit die Frau des Hauses verstorben und es änderte sich alles.
Zuerst entließ er alle Leute, außer mir.
Er zog sich immer mehr zurück, war schnell gereizt und schloss sich oft tagelang im alten Turm der Burg ein.
Eines Tages kam er mit einer langen Liste zu mir und ich sollte alles schnellstmöglich heranschaffen.
Die Hälfte der Sachen waren mir fremd und ich hatte noch nie davon gehört.
Doch ich tat wie mir Aufgetragen.
Ich sollte alles in den Turm bringen, dann schloss er sich wieder ein und ich bekam den Herrn für Wochen nicht zu Gesicht.
Die ganzen Besorgungen hatten fast das ganze Vermögen verschlungen und es wurde immer schwieriger die Burg in Ordnung zu halten.
„Was waren das den für Dinge?“ ich wurde immer neugieriger
„Holzwinden mit dicken Seilen, Eisenhaken und breite Bänder, viele große und kleine Glaszylinder. Große Spulen mit Drähten und Kabeln, eiserne Stangen und Bolzen.
Viele schwere Kisten, die ich nicht öffnen durfte.
Er arbeitete Tag und Nacht. Oft rührte er das Essen was ich ihm an die Tür stellte gar nicht an.
Vor ein paar Tagen kam er dann aus dem Turm, gab mir einen Umschlag und schickte mich Sie zu holen.“
„Was ist bloß los mit meinem Herren und warum soll ich Sie zur Burg bringen?“ fragte er sichtlich verängstigt
„Ich weiß es nicht, Johansen. Aber umso schneller wir da sind, umso eher werden wir es wissen“ beruhigte ich Ihn.
„Es sind noch gut 20 km, also lassen Sie uns weiter gehen“ drängte er zum Aufbruch.
Wir ziehen unsere zum Glück getrockneten Mäntel an und verlassen den Gasthof und wenden uns nach links.
Hinter dem „Rothaus“ geht es über eine schmale Straße ein Stück geradeaus und dann scharf nach links.
Über einen Feldweg der uns durch nasse Felder führt ( es regnet immer noch) gelangen wir nach Zemmer.
Der Ort scheint recht groß zu sein, aber einen Menschen bekommen wir nicht zu Gesicht.
Wer geht auch bei diesem Wetter vor die Tür.
In der Mitte des Ortes wendet sich Johansen mit den Worten“Hier kürzen wir ab“ erneut nach links und wir verlassen den Ort über eine schmale Straße, die schnell zum Feldweg wird.
Die Wolken scheinen noch dichter und dunkler zu werden.
Wir stiefeln zielstrebig den Feldweg hoch.
Als wir direkt vor einem Feld stehen und ich mich schon Frage wo es nun her geht, hat Johansen schon das halbe Feld überquert, steht fast vor dem Wald und winkt mich heran.
„Das ist die Abkürzung. Wir gehen mitten durch den Wald. Es wird bestimmt nass, aber dadurch sparen wir 2 km.“
Es geht durch tiefe Karrenspuren, hüfthohes Gras und an einigen kleinen Bäumen vorbei.
Einen wirklich Weg kann ich nicht erkennen, mein Führer anscheinend schon.
So langsam werden meine Füße nass, als wir eine breite Forstpiste erreichen.
Plötzlich raschelt es laut neben mir im Gehölz.
Abrupt bleibe ich stehen.
Es soll hier Wildschweine oder vielleicht auch Wölfe geben und ob es denen gefällt das wir hie rumlaufen?
Ein kleine Gruppe Rehe läuft ein paar Meter rechts von mir weg.
Dann also weiter.
Die Pfützen sind tief und der schlammige Boden saugt sich an den Schuhen fest.
Als meine Füße komplett durchnässt sind, erreichen wir einen richtigen Weg der uns nach Rodt bringt.
Langsam hört der Regen auf und wir gönnen uns eine weitere Pause in einem kleinen Geschäft mit Gastronomie direkt am Wegesrand.
Die klatschnassen Mäntel hängen wir auf und meine durchnässten Schuhe werden erst mal mit Papier ausgestopft.
Wir bestellen wieder Kaffee und eine kleine Mahlzeit zur Stärkung.
„Warum glaubt ihr das mein Herr unbedingt Sie treffen will, obwohl ihr euch kaum kennt?“ fragt mich Johansen
„Das frage mich auch schon seid gestern Abend und vor allen woher er weiß das ich überhaupt in der Nähe bin“ erwiderte ich und kaue meine herzhaft gewürzte Hackrolle
„Wo habt ihr meinen Herren eigentlich kennengelernt?“ erwidert Johansen
Ich erzähle ihm meine erste und einzige Begegnung mit Balduin, dann zeige ich Johansen die Nachricht die er mir gebracht hat.
Er grübelt
„Merkwürdig. Das passt nicht zu meiner Geschichte. Aber bitte, Ihr müsst mir glauben. Was ich euch erzählt habe entspricht der Wahrheit!“
„Ich glaube dir schon, obwohl es schwer für mich ist. Diese ganzen Apparate die du besorgen musstest. Was will er bloß damit??“
Draußen wird es nun wirklich heller und wir setzten unseren Weg fort.
Meine Schuhe sind wohl immer noch nicht wirklich trocken, aber das lässt sich auch nicht mehr ändern.
Nach Rodt selber gehen wir nicht rein, sondern gehen über nasse Feldwege um das Dorf herum.
Leicht bergab geht es einen kleinen Hang runter, der uns an einen Wald führt.
Ich schaue auf die nassen Schuhe, doch Johansen wendet sich nach links, immer am Waldrand lang.
Doch mein Glück wärt nur kurz.
Es geht über einen schmalen glitschig, matschigen Pfad einen langen Hang runter.
Hier und da gerate ich ins Rutschen, komme aber heil unten an.
Im Tal angekommen überqueren wir ein paar Zuggleise, dann eine Brücke und landen auf einen sehr gut ausgebauten Weg.
„Ab hier wird es einfacher“ prophezeit mein Begleiter
Er behält recht.
Die nächsten knapp 5 km laufen wir immer an den Gleisen lang.
Auf der rechten Seite des Wege begleiten uns schroffe Hänge, aus dem leichter Nebel steigt.
Selbst die Sonne lässt sich etwas blicken.
Meine Stimmung steigt und die trüben Gedanken um das Ziel der Reise verflüchtigen sich.
Wir erreichen Kordel und werden von vielen Augen beobachtet.
Das erste mal am heutigen Tag, das man wirklich Menschen sieht.
Leider verschlechtert sich das Wetter wieder und Johansen drängt zur Eile.
Wir bleiben auf dem guten Weg im Tal und nach knapp 2 km erblicke ich Burg Ramstein.
Dichte, dunkle Wolken rahmen die Burg ein, die auf einen Hügel am Rande des Tals steht.
Um sie herum wachsen recht hohe, dicht bewaldete Hügel aus der Landschaft.
Alles wirkt düster und nicht gerade einladend.
Der aufkommende Donner macht die Sache nicht freundlicher.
„Wir müssen nur noch ein kleines Stück durch das Tal und dann den kurzen, aber steiler Weg zur Burg rauf“ sagt Johansen und blickt zum Himmel.
„Aber trocken werden wir das wohl nicht mehr schaffen!“ spricht er in den immer lauter werdenden Donner.
Die ersten Blitze schießen durch die dunkeln Wolken.
Dann fängt es an zu Schütten!
Wie aus riesigen Eimern fällt der Regen auf uns, meine Schuhe sind sofort durchnässt.
Die Mäntel tun ihr bestes, geben aber schon bald auf.
Wir erreichen ein paar Bäume, die den Aufstieg zur Burg markieren.
Den Regen halten sie aber nicht wirklich ab.
Die Tropfen werden dicker, der Regen stärker und wir beginnen mit dem Aufstieg.
Zum Glück ist es wirklich nicht weit und auch nicht so steil wie es von weitem ausgesehen hat.
Völlig durchnässt erreichen wir die Tore der Burg.
Es ist totenstill und dunkel. Alles wirkt verwaist.
Johansen kramt in seiner Manteltasche, holt einen großen Schlüssel raus und schließt auf.
Knarrend schiebt er die schwer Holztür auf und ein eiskalter Hauch weht mir ins Gesicht.
„Ich mache erst mal Feuer und sorge für Licht“ sagt er und ist verschwunden.
„Links ist die Stube“ ruft er mir aus der Dunkelheit entgegen.
Ich warte ein paar Sekunden um mich an die schwärze zu gewöhnen und ziehe erst mal den Mantel aus.
Meine völlig durchnässten Schuhe entledige ich mich auch und laufe barfuß in die langsam heller werdenden Dunkelheit.
Nach ein paar Schritten gehe ich nach links und stehe in der großen Wohnstube.
Viele Holztische samt Stühlen stehen ordentlich aufgereiht im Raum,
Sogar eine reich verzierte Theke findet sich hier.
Dahinter hängen Schränke und Regale mit hunderten von Krügen und Bechern.
Ein Wirtshaus?
Da betritt Johansen den Raum.
Er scheint aus der Küche zu kommen, hat zwei große Becher und eine Lampe dabei.
„Ich sehe das Sie sich wundern. Aber früher war das mal ein Wirtshaus. Die Burg liegt genau auf den Handelsweg nach Trier und hier war immer was los.
Aber seit es den Zug gibt, kamen immer weniger Menschen vorbei und mein Herr schloss diese Einnahmequelle schon vor Jahren“
„Aber, bitte setzten Sie sich doch. Wir wollen etwas ausruhen und einen kleinen Schluck zur Stärkung nehmen.“
Ich setzte mich und nehme den Becher und trinke.
Es schmeckt säuerlich, herb.
„Das ist Viez. Apfelwein.“
„Der Herr scheint wieder im Turm zu sein“ sagt Johansen leise.
„Es ist spät und vielleicht sollten wir ihn erst morgen stören“ fügt er hin zu
„Eigentlich bin ich viel zu Gespannt um zu warten, aber auch erschöpft und immer noch nass. Vielleicht hast du recht“ stimmte ich zu.
„Ich mache uns erst mal etwas zu Essen und Viez ist auch noch genug da“ sprach er und stand auf.
Schnell kam er wieder, stellte einen große Krug auf den Tisch und verschwand in der Küche.
Ich gieße mir nach.
Es schmeckt erfrischend,lecker.
Nach einiger Zeit kommt Johansen mit zwei gut gefüllten Teller und einen weiteren Krug aus der Küche.
„Wildbratwurst“ und stellt die Teller auf dem Tisch
„und wie ich sehe scheint dir das Getränk auch zu munden. Der Krug ist ja schon leer“
„Ja. Sehr lecker“ antworte ich schon leicht benommen.
„Das wird der Herrin gefallen“
„Der Herrin? Welcher Herrin“ murmel ich und dann fällt mein Kopf auf den Tisch.
Ich werde wach.
Mein Kopf dröhnt und ich kann mich kaum bewegen.
Was auch schwer ist, wenn man gefesselt auf einen Tisch liegt.
Mühsam versuche ich den schweren Kopf zu drehen.
Wie es scheint befinde ich mich im Turm der Burg.
Um mich rum blanker Fels, mit einigen Öffnungen durch die das fahle Mondlicht fällt.
Der Turm hat kein Dach und ich blicke in den wolkenverhangenen Nachthimmel.
Es Donnert immer noch und auch der eine oder andere Blitz schießt durch die Nacht.
Überall stehen große Glaszylinder und wundersame Apparate herum.
Am Tisch sind dicke Taue befestigt die zu einer großen Holzwinde über mir führen.
Bei den Besorgungen hat Johansen also nicht gelogen, bei allen anderen wohl doch.
Plötzlich wird eine Tür aufgestoßen und eine Frau betritt mein Gefängnis.
Gehüllt in einem wallendes, dunkelrotes fast durchsichtiges Gewand schreitet sie auf mich zu.
Ihr Haar ist lang und schwarz und betont die Blässe ihrer fast weißen Haut.
Hinter ihr schiebt Johansen einen verhüllten Tisch in den Turm und platziert ihn direkt neben mir.
„Nun seid ihr endlich hier“ spricht sie mich an.
Die schwarzen Augen funkeln irr.
„Mein Mann hat mir so viel von ihnen erzählt und ich konnte den Tag ihrer Ankunft nicht erwarten“
„Wo ist ihr Mann? Was soll das?“ schreie ich ihr ins Gesicht.
Sie geht um mich herum und reißt das Lacken vom Nebentisch
„Hier!“
Ich dreh den Kopf und mir wird übel.
Dort liegt Balduin von Luxemburg, aber nicht so wie ich ihn in Erinnerung habe
Er ist tot und das nicht erst seid ein paar Tagen.
Sein Körper ist dreckverschmiert und aufgedunsen.
Wie es scheint wurden seine Gliedmaßen gebrochen und stümperhaft wieder eingerenkt.
Aber das schlimmste ist sein Kopf.
Man hat seine Schädeldecke geöffnet und das Gehirn entfernt!
„Was soll dieser Wahnsinn bedeuten!“ brülle ich verzweifelt
„Wahnsinn? das ist kein Wahnsinn!“ keift mich die Eindeutig Irre Frau an
„Mein geliebter Mann ist gestorben. Bei einen seiner nächtlichen Wanderungen eine Klippe runtergestürzt. Den Körper konnte ich wohl retten, aber sein Gehirn nicht“
„Doch jetzt haben wir ja Sie und nach allen was Balduin mir erzählt hat, sind Sie der perfekte Ersatz!“
„Was haben Sie bloß vor“ wimmert ich
„Liegt das nicht auf der Hand?“ spricht sie ruhig und streichelt mir den Kopf.
„Ihr Gehirn scheint doch noch wunderbar zu funktionieren!“
„Das ist doch Wahnsinn. Das kann nur ein Alptraum sein“ stammel ich
„Kein Wahnsinn, Wissenschaft“ flüstert sie mir ins Ohr und greift zur Knochensäge.
Ja, so war das auf der Vorletzten Etappe unserer Wanderung.
Zumindest war das Wetter wie in der kleinen Geschichte.
Fotos haben ich darum auch keine gemacht, nur am Ende des Tages von der Burg Ramstein.
Da es gerade so viel zu lesen gab, wir es zur letzten Etappe nur ein paar Bilder geben.
Es waren so knapp 20 km mit nochmal allem was dazu gehört.
Eine mehr als großartige Schlucht direkt hinter der Burg, herrliche Waldwege, stätiges Rauf&Runter und kurz vor Trier einen schmalen Pfad direkt an der Klippe entlang mit Blick auf die Stadt.
Immer schön mit Zäunen geschützt.
Trier erwartete uns mit vielen Autos, vielen Menschen und nochmal einen kräftigen Schauer und kleinen Sturmböen.
Im InfoCenter direkt an der Porta Nigra holten wir uns den letzten Stempel.
Der Eifelsteig ist gemeistert.
Es waren zwei super schöne Wochen auf dem Steig.
Auch wenn es mitunter sehr anstrengend war, hatten wir nie das Gefühl das wir es nicht schaffen würden.
Nach ein paar Tagen ist man so drin, aufstehen, frühstücken, wandern, Abendbrot, schlafen, aufstehen...
Irgendwann am letzten Tag wurden wir langsamer, als ob wir gar nicht ankommen wollten.
Und beim ersten Blick auf Trier wurde uns erstmal so richtig klar was wir geschafft haben, was wir die letzten 14 Tage gemacht haben
Ein riesiges Gefühl!!
Beim Abendessen in einem Brauhaus, wo wir uns mit Verena&Sebastian verabredet hatten wurde natürlich über die hinter uns allen liegende Wanderung gesprochen, aber auch schon Pläne für die nächsten gemacht.
Jetzt sind wir unserem Ziel wieder etwas näher gekommen, so 320 km, aber noch lange nicht da.
Die kürzeste Strecke von Trier nach Santiago hat eine Länge von ca.2100 km.
Aber wer sagt das wir die kürzeste nehmen....
Grob geplant ist auf jeden Fall 2020 mit dem Rad von Trier an der Mosel weiter zufahren.
Bis nach Metz und dann eventuell weiter nach Vezelay.
Lassen wir uns alle mal Überraschen