Nach 206 km erreichen wir Bacharach.
Diverse Autobahnen wurden genutzt um von Bad Mergentheim an der Tauber hier her zu gelangen.
Wer wissen möchte, wie es uns in den ersten vier Tagen unserer Reise ergangen ist sollte zunächst den Bericht "Im Taubertal" lesen.
Für alle anderen, rauf in die Burg!!
Burg Stahleck liegt oberhalb von Bacharach, was wiederum so 18 km von Bingen entfernt ist.
Die Burg stammt aus dem 12. Jahrhundert und wurde 1689 durch Sprengungen stark beschädigt.
Ab 1925 wurde sie wieder aufgebaut und als Jugendherberge hergerichtet. Ab 1933 folgten dann dunklere Zeiten....
1967 wurde der Bergfried wiederhergestellt und somit die Rekonstruktion abgeschlossen.
Wir schlafen auf einer "alten" Burg!
2-Bett Zimmer mit eigenem Bad und Frühstück haben wir gebucht.
Da es heute aber schon recht spät ist, wird das Abendessen in der Kantine der Jugendherberge eingenommen.
Schnitzel, Bratkartoffeln mit Erbsen & Möhrchen, danach Rote Grütze.
Willkommen in den 80ern!! *gg*
Ein Salatbuffet, ein heißes Süppchen und eine kleine Auswahl an Käse & Wurst gibt es auch noch.
All-you-can-eat für 9,90€ pro Nase.
Da gibt es nix zu meckern!
Das Auto parkt gut 200m oberhalb der Burg, auf den Parkstreifen einer kurvigen Straße.
Eine Baustelle an und auf der Straße machen die wenigen Parkplätze die zur Jugendherberge gehören, noch rarer.
Wir beschließen unser Gefährt die ganze Zeit dort zu parken und uns nur noch per Fuß, Bahn oder Schiff zubewegen.
Darum bemerken wir den Platten erst bei der Abreise.
Auf der Terrasse im Burghof, mit herrlichen Blick auf den Rhein gönnen wir uns noch ein Weinchen aus dem Ort und dann geht es ab ins Etagenbett.
Nach einer guten Nacht und einem guten Frühstück geht es auf die erste Etappe des RheinBurgenWeg.
Der führt vom Rolandsbogen bei Remagen bis zum Mäuseturm in Biegen ca.200 km den Rhein runter oder rauf.
Linksrheinisch
Danach könnte man dann den Rheinsteig (320 km) rechtsrheinisch wieder zurückgehen.
Schauen wir mal, haben ja sonst nix zu tun.*gg*
Die heutige Wanderung beschert uns gut 23 km mit 670 hm rauf und 750 hm runter.
Genau unterhalb der Burg beginnt die Tour und führt uns erstmal über eine schmalen Pfad im Hang Richtung Neurath.
Dann geht es rauf und bei Medenscheid wieder runter, um dann wieder rauf zu gehen.
Schöne Aussichten, schmale Pfade und auch mal über kleine Straßen.
Immer wieder durch Wald oder an Feldern vorbei.
Die Sonne lacht und die Temperaturen sind hoch.
Nach sechs Kilometern erblicken wir die erste Burg, bzw. die Burgruine Fürstenberg.
Jetzt geht es etwas weg vom Rhein und wir laufen durch Weinhänge tief in ein Tal.
Laut Beschilderung gibt es in Oberdiebach Einkehrmöglichkeiten.
Also verlassen wir kurz den Weg und gehen über die kleine Straße in den kleinen Ort.
Leider hat ihr alles zu.
Alles heißt in diesem Fall, zwei Gasthäuser.
Wobei Gasthaus Nummer Eins nach der Staubschicht im Fenster das schon länger tut.
Gasthaus Nummer Zwei macht erst um 17 Uhr auf und das auch nur ca. 3 mal die Woche.
Also, wieder zurück zum Weg.
Der führt uns jetzt wieder rauf und Richtung Rhein zurück.
Über einen kühlen Waldweg und später an Obstbäumen und weiteren Wiesen und Feldern vorbei kommen wir bei Kilometer 12 nach Niederheimbach.
Liegt direkt auf Flussniveau und hat leider außer einen Märchen-Steig auch nicht viel zu bieten.
Dann geht es wieder rauf.
An Märchenfiguren, die auch schon mal bessere Zeiten erlebt haben kommen wir an die Heimburg.
Ist aber wegen Corona geschlossen.
Auf zur nächsten Burg!
Über teils staubige Wege und auch immer wieder kurze Abschnitte auf schmalen Straßen geht es hanghaltend, immer mit schönen Blick auf den Rhein weiter Richtung Süden.
Ein kleines Stück runter, zum Erschbach und dann immer weiter rauf Richtung Sooneck.
Wirtschaftswege, kleine Dorfstraßen und Waldabschnitte.
Hier wird alles geboten.
Kurz vor dem letzten Aufstieg und fast in Sichtweite der Burg erreichen wir den Parkplatz von Sooneck.
Hier dürfen wir ein Schild bewundern, was darauf hinweist das Corona bedingt die Burg und so mit auch der Biergarten zu hat.
So langsam reicht es uns echt!!
Wir hatten drei Liter Wasser dabei, die neigen sich so langsam dem Ende zu und wir haben erst 16 km geschafft.
Beim Anblick der schönen Anlage verfliegt die kurz aufkeimende schlechte Laune aber schnell und wir machen uns wieder auf den Weg.
Ein erst breiter, dann schmaler Waldweg führt uns oberhalb der Burg in einem Bogen zu einem Steinbruch.
Landschaftlich nicht der schönste Fleck, aber auf jeden Fall auch sehr interessant.
Weiter geht es durch den Wald und immer weiter rauf.
Bei Kilometer 18,5 erreichen wir eine Weggabelung.
Der offizielle RheinBurgenWeg biegt hier nach links, Richtung Gerhardshof ab.
Wir nehmen aber die alte Route abwärts nach Trechtingshausen.
Durch eine tiefe Schlucht geht es über einen steinigen Pfad runter.
Barranco Feeling kommt auf.
Hier und da muss man über abgestorbene oder gefällte Bäume klettern.
Ab und zu rutsch man auf den recht holprigen Weg mit losem Schiefer aus.
Ein bisschen Abenteuer am Ende der Tour.
Auf dem Weg zum Bahnhof sehen wir ein Hinweisschild des örtlichen Campingplatzes.
Es gibt einen Biergarten und er ist offen!!
Uns doch egal wann der Zug fährt.
Leider kann man nicht mit Karte zahlen und so reicht das Geld nur für ein Radler.
Das haben wir uns aber auch verdient.
Danach geht es mit dem Zug zurück nach Bacharach und durch abendlicher Stimmung rauf zur Jugendherberge.
Vorher muss aber noch etwas gegessen werden.
Die schönen Restaurants sind alle voll und so geht es an ein optisch nicht so schönes direkt an der Straße.
Es ist kurz nach 18 Uhr und wir werden darauf hingewiesen das wir uns beeilen müssten weil die Küche gleich schließt!
Ja, hier wird zeitig gespeist!
Schnell wird ein Schweinefleisch mit Zwiebelsoße und Pommes bestellt.
Heute geht es in die andere Richtung.
Vier Liter Getränkte werden gepackt, man kann ja nie wissen was uns heute so erwartet.
Von der Jugendherberge geht es runter in den Ort und auf der anderen Seite wieder rauf.
In Serpentinen schlängelt sich der Weg die Weinberge rauf.
Aus einem alten Wachturm bekommen wir einen tollen Blick auf die Stadt und den Rhein.
Danach geht es noch ein Stück weiter in die Höhe, um dann auf einem schönen Hangpfad mit Blick auf Wein und Rhein Richtung Norden zuwandern.
Zunächst bleiben wir am Hang und genießen die Aussicht.
Dann knickt der Weg ab und wir laufen über eine Hochebene weiter.
Immer mitten oder am Rand von großen Feldern.
Ein komplett anders Bild als gestern, wo der Wald dominierte.
Nun geht es noch ein kleines Stück weiter ins Hinterland, um nach überqueren einer breiten Straße wieder zurück zur Felskante zukommen.
Hier bleiben wir mehr oder weniger die nächsten 7 km.
Meist auf Feldwegen, hier und da auf kleinen asphaltierten Wegen.
Links Felder und Wiesen, rechts Blick auf den Rhein.
Es ist ein sehr entspanntes gehen.
Bei Kilometer 10 verlassen wir die Klippe und müssen direkt an einer Straße runter ins Tal.
Die Hauptstraße macht eine langgezogene 90zig Grad Kurve, aber wir gehen weiter gerade aus und gelangen über einen Wirtschaftsweg noch etwas weiter ins Hinterland.
Hier geht es auch schon wieder rauf.
Nach ein paar Metern dürfen wir den heißen Asphalt zum Glück verlassen und wandern über einen Schotterpfad wieder aus dem Tal raus.
Es geht wieder zum Rhein.
Bald schon können wir eine Burg erblicken.
Die Schönburg.
Eine imposante Anlage mit einem ****Hotel.
Unterhalb der Burg liegt unser Ziel, Oberwesel.
Über einen schmalen, sich windenden Weg, mit Treppen und steinigen Untergrund geht es runter.
Wir gehen bis zur Stadtmitte und gönnen uns erstmal einen Scheibe Brot im Bistro.
Die Scheibe ist größer als der nicht wirklich kleine Teller und mit reichlich Speck, Zwiebeln und Käse gratiniert.
Frisch gestärkt geht es zum Bahnhof und zurück nach Bacharach.
15 Kilometer waren es und die vier Liter haben heute völlig gereicht.
Heute heißt es erstmal aus checken.
Da die Jugendherberge über das Wochenende völlig ausgebucht ist, müssen wir noch einmal umziehen.
Eine neue Bleibe zu finden, die auch bezahlbar ist war gar nicht so einfach.
Auf der gestrichen Wanderung haben wir nach längerer Suche und mit Unterstützung der Touristeninformation in Oberwesel etwas gefunden.
Eine Ferienwohnung im Ortskern des kleinen Dorfes.
Beim Auto angekommen müssen wir leider feststellen, das ein Hinterrad die Puste ausgegangen ist.
Zum Glück ist er nicht völlig platt und so fahren wir langsam den Berg runter und direkt zur Tankstelle.
Dann geht es weiter nach Oberwesel wo wir am Bahnhof parken können und das sogar fast umsonst.
Das Ticket kostet 3 € und übers Wochenende ist der Parkplatz kostenlos.
Zunächst gehen wir ein paar der Treppen rauf die wir gestern runtergestiegen sind.
Dann erklimmen wir über eine Straße einen Hügel um danach oberhalb von Oberwesel einen schönen Pfad zu folgen.
Es geht an der alten Stadtmauer vorbei, an einer schönen, großen Kirche samt gepflegten Friedhof und weiter rauf zum Heinrich Heine Aussichtspunkt, dann wieder runter ins Dorf.
Über eine kleine Nebenstraße kommen wir aus den Ort und direkt in einem Weinberg.
Dann stehen wir vor einem Schild, das uns mitteilt das die Route über den Oelsberg wegen Steinschlag gesperrt ist.
Schade.
Hier verläuft der Wanderweg nämlich direkt im Fels mit steilen Treppen und sogar kleinen Kletterpassagen.
Wir folgen der gut ausgeschilderten Umleitung, die mitten durch den Weinberg schnell an höhe Gewinnt.
Oben angekommen geht es über einen schönen Pfad weiter.
Zunächst durch Wiesen, dann ein kurzes Stück durch Wald um oberhalb des Weinberges zu einem Aussichtspukt zu kommen.
Von hier hat man einen schönen Blick über Oberwesel und den Rhein.
Hier endet auch die Umleitung und wir machen uns auf dem RheinBurgenWeg weiter gen Norden auf.
Der Weg bleibt nun wieder an der Klippe und wir gehen an großen Felder vorbei.
Es gibt immer wieder schöne Ausblicke zum Rhein, aber auch das Hinterland hat seine Reize.
Bei Kilometer 7,5 erreichen wir Maria Ruh mit Blick auf die Loreley.
Hier ist echt mal was los, was bestimmt auch an den Parkplätzen liegt.
Wir ergattern aber noch einen freien Tisch auf der Terrasse und obwohl heute nur eine kleine Tour auf dem Plan steht muss man das doch ausnutzen.
Eine deftige Brotzeit wird bestellt.
Nach der kleinen oder doch eher großen Stärkung machen wir uns wieder auf den Weg.
Es geht durch Wald und langsam bergab.
In einem kleinen Tal queren wir den Seelenbach um danach über einem schmalen Pfad direkt wieder aufzusteigen.
Weiter über einen staubigen Feldweg, der in einem großen Bogen zurück zur Kante führt um dann wieder leicht ins Landesinnere.
Das Ziel ist fast erreicht.
Nochmal ein schöner Blick zum Rhein und auf Sankt Goar um dann über etliche Stufen die Hügel zu verlassen.
Als wir unten angekommen sind gönnen wir uns erstmal ein kühles Radler.
Heute waren es nur knapp 11 km.
Zurück nehmen wir die Rheinfähre.
Gehört ja auch dazu.
Wieder sind alle Lokale besetzt und wir entscheiden uns für die Trattoria Sicilia in Oberwesel.
Eine Gute Wahl.
Das Restaurant ist komplett leer und wir setzen uns nach draußen in den Hinterhof-Biergarten.
Nicht der schönste Platz der Welt, aber zumindest ist am an der frischen Luft.
Der Koch und Besitzer nimmt die Bestellung persönlich auf und preist seine heute frisch gemachten Nudeln an.
Wir haben uns aber schon für die Fischplatte für zwei entschieden.
Als die üppige Leckerei aufgetischt wird, ist auch ein großer Berg Tagliatelle mit Meeresfrüchte drauf.
"Die müsst ihr unbedingt probieren!" spricht Franco (wir sind schon per Du)
Und wie recht er hat!
Alles ist super lecker und reichlich.
Da Franco heute nicht wirklich viel zu tun hat, wird sich ausgiebig unterhalten.
Als dann noch ein ehemaliger holländischer Frachtschiffkapitän vorbei kommt, der hier wohl Stammgast ist, werden die Gespräche noch interessanter.
Der nette Seebär erzählt von früher und wie es damals so auf den Kanälen und Häfen zuging.
Ein wirklich toller Abend krönt den schöne Tag.
So muss Urlaub sein!!
Heute geht es nochmal in die andere Richtung.
Da der RheinBurgenWeg ja in Bingen endet, entschließen wir uns die letzte Etappe zulaufen.
Mit dem Auto fahren wir nach Trechtingshausen und parken direkt unterhalb von Burg Reichenstein an der Bundesstraße.
Zunächst geht es rauf zur Burg, die richtig schön ist aber leider ein Hotel beherbergt und den Rest kann man auch nur nach Eintritt im Museum besichtigen.
Also wieder runter.
Da wir uns ja nicht auf dem aktuellen RheinBurgenWeg befinden, der ja oben rum über den Gerhardshof verläuft schauen wir mal wo es weiter geht.
Ein kurzes Stück an der Bundesstraße entlang sichten wir aber schon das erste Hinweisschild.
Es ist stark verblichen, aber direkt drunter ist deutlich die Jakobsmuschel zu erkennen.
Der linksrheinische Jakobsweg verläuft direkt auf den RheinBurgenWeg und so scheinen wir richtig zu sein.
Wir verlassen die Bundesstraße und gehen am Rande vom Morgenbach in ein Tal.
Über kleine Treppen und schmale, stellenweise steile Pfade wird das Tal schnell hinter sich gelassen und wir schrauben uns an schöne Felsen vorbei immer höher.
Nach einem kleinen Gespräch mit einem jungen Wanderer übers Zelten und biwakieren im Wald geht es weiter.
Noch etwas höher und dann im leichten rauf und runter bleibt der schmale Waldpfad im Hang und bringt uns zur Burg Rheinstein.
Um ins Restaurant zu kommen muss man hier wohl Eintritt bezahlen, dafür gibt es aber eine schöne Tour durch die kleine Burg.
Dann ein kühles Weizen mit Blick ins Tal und weiter geht es.
Noch ein kleines Stück an der Klippe und dann weg vom Rhein.
An einer bewirtschaften Waldhütte geht es nun rauf.
Der Waldweg ist breit und und verläuft ohne Kurven der Hang hinauf um dann runter ins Tal des Morgenbach zu führen.
Ein breiter Schotterweg führt gut 2 km immer am Bach entlang.
Nun geht es in die Steckeschlääferklamm.
Über viele hölzerner Stege führt ein schön gestalteter Weg durch die Klamm.
Viele Schnitzereien sind zu enddecken.
Der Pfad endet an einer breiten Straße mit Parkplatz, was wohl auch die vielen Menschen hier erklärt.
Über die Straße gehuscht und wieder in den Wald.
Die Wege werden breiter und voller.
Es ist Samstag, die Sonne scheint und der Wald wimmelt vor Menschen.
Natürlich soll das auch so sein, aber die Einsamkeit zu zweit gefällt uns doch besser.
Wir wandern über einen Waldlehrpfad über perfekte Spazierwege.
Bingen rückt näher.
Bald geht es stätig bergab und am Prinzenkopf erwartet uns ein letzte Blick von oben auf dem Rhein.
Noch einmal beschert uns diese Etappe etwas Abenteurer und es geht über eine steinige Piste in Serpentinen den Hang runter.
Dann stehen wir auf der B9, vor den Toren von Bingen.
Das Ende der Tour ist der Mäuseturm und da sind wir ja noch nicht.
Über die B9 und nach links um über die Brücke die Bahnschienen zu überqueren.
Die ist aber mit dicker Kette samt Vorhängeschloss gesichert.
Warum auch immer??
Also geht es an der Bundesstraße Richtung Stadt, über die Brücke im Bahnhof über die Schienen und dann im Park zum Turm.
Aber alle Pfade runter zum Rhein mit freier Sicht auf den Mäuseturm sind mit Zäune abgesperrt.
Schade das eine schöne Tour so enden muss.
14 Kilometer waren wir heute unterwegs und ich weiß ja nicht wie die ausgeschilderte, aktuelle Etappe so aussieht, aber unsere war super schön und ohne Schwierigkeiten zu laufen.
Das ist übrigens die Nahe die hier in Bingen in den Rhein fließt.
Nach einem kleinen Stadtrundgang durch die Fußgängerzone auf der Suche nach einem netten Restaurant ( was mal wieder schwierig war)
ging es zurück zum Bahnhof.
Es ist schon spät und der Zug fährt nur einmal die Stunde.
Da die Stunde erst in 48 Minuten vorbei ist gönnen wir uns eine Taxifahrt zurück zum Auto.
Das Auto ist gepackt und heute geht es wieder zurück ins Ruhrgebiet.
Da wir aber erfahren haben, das der gesperrte Oelsberg ohne Probleme zulaufen ist machen wir noch eine kleine Abschieds Runde.
Etwas mehr als 5 Kilometer sind es und die Sperrung wegen eines Steinschlages ist völlig unbegründet.
Oder nach den Aufräumarbeiten wurde vergessen die Schilder zu entfernen.
Zunächst geht es sanft in den Weinberg und dann über Stufen oder senkrechte Leiter höher rauf.
Danach folgen ein, zwei Kletterabschnitte mit Stahlstufen die in den Fels geschlagen sind.
Nun geht es über einen schmalen, oft schief zum Hang verlaufenen Pfad weiter um dann an einem Aussichtspunkt die Felsen zu verlassen.
Zurück gehen wir oben rum und kommen wieder am Auto an.
Dann fahren wir noch den Rhein rauf und bei Koblenz auf die Autobahn.
Eine ganze Woche super, tolles Wetter, gute Unterkünfte, lecker Essen und schmackige Weine.
Schöne Wanderungen gemacht und nette Leute getroffen.
Ich denke das wir den Rest des RheinBurgenWeg auch noch machen werden, aber jetzt ist erstmal Schluss mit Urlaub.
Ich hoffe es hat Spaß gemacht alles zu lesen und viele Bilder zuschauen.
Bis dann, weil "Der Weg ist das Ziel" und auf hören "draussenraus" zu sein werden wir bestimmt nicht!!
Alle Touren zum nachlaufen oder fahren, auch die es nicht oder nicht auf die Seite geschafft haben gibt es bei Komoot "Mario aus Witten"
Fast genau ein Jahr ist es nun her, das wir hier am schönen Rhein waren.
Wird doch echt Zeit den RheinBurgenWeg weiter zu wandern!
Dann mal los!
Aber das war gar nicht so einfach.
Der Urlaub ist schon länger gebucht, aber dann will unser Auto nicht mehr mitspielen.
Seid einer Woche in der Werkstatt, ein Ersatzteil muss bestellt werden, die Lieferung verzögert sich und ob unser Gefährt bis Freitag (Tag der Abreise) fertig wird kann keiner sagen.
Am Donnerstag storniere ich dann erstmal die Übernachtung für Freitag.
Ab Samstag sind wir für eine Woche in einem anderen Hotel und das wird nicht storniert.
Schon mal die Zugverbindungen abgecheckt und warten was der Freitag so bringt.
Um 15 Uhr sitze ich in unserem Auto.
Es fährt!!
Um 16 Uhr haben wir ein Zimmer für eine Nacht zu einem tollen Preis gebucht.
Um 16.45 Uhr sitzen wir im Auto und fahren zum Rhein.
Wie schnell man packen kann, wenn man muss! *gg*
In Boppard angekommen wird eingecheckt, dann geht es direkt wieder raus.
Das Hotel liegt mitten in der netten Altstadt und schnell ist ein Restaurant gefunden.
Spießbraten für mich, krosse Schweineleber für Sandra.
Dazu ein lecker Riesling vom Weinberg direkt am Ort.
So muss das sein.
Der Urlaub kann los gehen.
Nach einem echt super Frühstück fahren wir mit dem Auto nach St.Goar.
Eigentlich wollten wir wohl mit dem Zug fahren, der war aber gerade weg und der nächste kommt erst in einer Stunde.
Direkt am Ortseingang des kleinen und schönen Ort kann man umsonst parken.
Den ganzen Tag!!
Wanderschuhe an, Rucksack geschultert und los geht's.
Natürlich geht es sofort rauf.
Nachdem fast der halben Aufstieg zur Burg Rheinfels geschafft ist, fällt uns auf das unsere Corona-Masken noch im Auto liegen.
Also renne ich nochmal schnell zurück und wieder rauf.
Irgendwas ist ja immer!
Dann sind wir oben und genießen erstmal die tolle Aussicht und die noch tollere Burganlage.
Allerdings nur recht kurz, den der Weg zum Ziel ist recht weit und das Höhenprofil auch nicht ohne.
Da wir vor ein paar Jahren schon mal hier waren, ist das aber nicht so schlimm.
Von der Burg aus geht es dann erstmal ein kurzes Stück an der Straße lang.
Von der biegen wir dann rechts ab und gelangen über Stufen und kleine Serpentinen in eine Schlucht.
An ein paar wenigen Häusern kreuzen wir die Talstraße und wandern den ersten Weinberg hoch.
Immer schön in kurzen Kurven auf einen Schotterpfad geht es den Hang hoch.
Auf der Hälfte kommt uns ein junger Mann entgegen und meint das wir das schlimmste gleich hinter uns haben.
Er hat recht.
Also sind wir oben.
Fast.
Noch ein paar Kurven über eine weitere Wiese.
Ein schöner Blick zurück auf das geschaffte und auf den Rhein und auf die Burg gibt es zur Belohnung.
Nun geht es direkt an den Weinreben weiter mäßig bergauf, eine enge rechts Kurve bringt uns noch ein Stück höher und dann geht es über einen Schotterweg zur Kante des Hochplateau.
Bis zum Werlauer Pils bleiben wir an der Kante und genießen das tolle Wetter und den Blick auf Vatta Rhein.
Der Hauptweg ist ab hier gesperrt.
Hornissen haben sich dort breit gemacht und wir nehmen die Umleitung.
Die ist aber auch sehr schön und führt an und durch Feldern direkt von Büschen & Bäumen getrennt neben dem Hauptweg.
An Stelle von Rheinblicken gibt es hier auf dem Plateau Felder, Wiesen und schöne Blicke ins Hinterland.
Oberhalb von St.Goar Fellen kommen wir wieder zurück zum Hauptweg.
Die nächsten gut 3 Kilometer geht es immer den Berg rauf und das auf schönen Wegen durch weitere Felder.
In Holzfeld, einem kleinen Ort hier oben haben wir den höchsten Punkt der Etappe erreicht.
Auf 330m sind wir nun.
Ein schmaler Pfad bringt uns im saften Abstieg wieder runter, fast auf Rhein Niveau.
Dann geht es wieder rauf, diesmal über einen sehr schmalen, steinigen Trail.
Der bringt uns zu einer weiteren Talstraße und natürlich gleich wieder rauf.
So ist das hier.
Rauf und runter, runter und rauf.
Der Pfad bleibt schmal und führt uns weiter Richtung Norden.
Mal durch Wald, mal über Felder.
Menschen sehen wir fast kaum.
Immer wieder gibt es tolle Blicke runter zum Fluss oder über die saftig, grünen Felder und das hügelige Hinterland.
Mal kurz und knackig rauf, dann wieder steil runter.
Die Sonne lacht, die Luft ist angenehm Warm.
Wir passieren die Weilerbach Mühle, umrunden Weiler, queren den Ziehbach und kommen unserem Ziel immer näher.
Ich habe so viele Fotos gemacht und weiß nicht welche ich hier präsentieren soll.
Nehmen wir einfach diese hier
Oberhalb von Bad Salzig verlassen wir den RheinBurgenWeg und kommen über eine sehr steile Straße runter in den Ort.
20 Kilometer haben wir heute zurückgelegt und das bei 600 hm rauf wie runter.
Etwas über 4 Stunden waren wir in Bewegung und 7 Stunden Unterwegs.
Mit dem RB26 geht es zurück zum Auto und dann zum Hotel das wir für die ganze Woche gebucht haben.
"Das Ebertor" liegt zentral in Boppard, es gibt Zimmer mit Rheinblick und bezahlbare ohne.*g*
Unser hat Blick auf den Parkplatz und ist ebenerdig, so wie ein Motel die man aus vielen amerikanischen Filmen kennt.
Hatten wir auch noch nie, ist aber eigentlich sehr praktisch und wir haben keine Probleme wenn mal ein Auto vorbei fährt oder ein paar Gäste vor der Tür rumlaufen.
Dafür gibt es ja dicke Vorhänge.
Das Hotel hat auch einen Biergarten und es war Weinfest im Ort.
Bedeutet Tralafitti mit Bier, Wein, Grillhaxe, Andrea Berg & Helene Fischer vom Band und einen Alleinunterhalter bis 22 Uhr.
Im Biergarten ist es Ohrenbetäubend laut und das sagen wir, die lauten Klängen der härteren Machart gewohnt sind.
Im Zimmer hört man aber nix davon, also
Gute Nacht.
8.30 Uhr klingelt der Wecker.
Nach dem Frühstück geht es zum Bahnhof, der genau gegenüber dem Hotel liegt und für unseren Wanderurlaub perfekt ist.
Der RB26 bringt uns zurück nach Bad Salzig.
Dieser Zug fährt jede Stunde einmal und hält an jedem Bahnhof zwischen Bonn und Bingen.
Mit unser Gästekarte fahren wir die ganze Woche umsonst!!
Oder besser gesagt für die Kurtaxe die man ja sowie bezahlen muss.
Der Zugweg (gelbe Schilder) des RheinBurgenWeg (weiße Schilder mit rotem R) bringt uns wieder rauf.
Durch einen fast gruseligen Wald geht es zunächst leicht bergan und dann steil und schräg im Hang weiter rauf.
Also der Wald ist natürlich nicht gruselig, aber der Baumschmuck.
Alte schwarz/weiß Fotos, Postkarten, Puppen und allerhand Zeug wurden hier (von wem auch immer) an und in die Bäume gehängt.
Man stelle sich mal vor, es ist schon dämmrig oder dunkel, vielleicht etwas windig, die Stirnlampe flackert weil die Batterien so langsam den Geist auf geben, vielleicht knackt gerade ein Ast oder ein Vogel flattert davon, ein kleines (oder großes Tier) huscht durchs Unterholz oder jemand (oder etwas) schmeißt die Kettensäge an um noch etwas Holz (oder etwas anders) klein zu sägen, weil er friert oder Hunger hat??!!
Unbeschadet verlassen wir den Wald.
Nun geht es über einen breiten Schotterweg über ein weiteres Hochplateau.
Alte Obstbäume stehen auf weiten Wiesenflächen, man schaut auf Boppard-Buchenau und die dort hinter liegenden waldigen Hügel.
Über einen schmalen hanghaltenden Trampelpfad geht es weiter, über viele enge, steile kleine Kurven runter und durch einen kleinen Park mit imposanten Bäumen, einen kleinen See sowie einen Wasserlauf nach Boppard.
Über schmale Gassen, an alten Häusern vorbei kommen wir auf die Rheinpromenade.
Boppard liegt so 110m hoch.
Die Fesserhöhe, oberhalb der Stadt auf 360m.
Man könnte die Seilbahn nehmen die vor den Toren der Stadt liegt.
Man könnte aber auch den sehr steilen, sehr steinigen und quasi ohne Kurven verlaufenden Pfad nehmen.
Na dann, rauf mit uns!
Oben angekommen geht es durch Wald immer leicht abschüssig weiter.
Der Rhein macht hier eine große Kurve, wir wandern geradeaus auf Rhens zu.
Ein kleines Stück über eine kleine Straße oberhalb von Brey, ein schmaler Pfad oberhalb von Rhens, dann über Stufen runter in den Ort und wir stehen am Bahnhof.
17 Kilometer, 470hm rauf, 470hm runter und gut 5,5 Stunden waren es heute.
Da wir gestern recht zügig durch Rhens gerannt sind, damit wir den Zug noch bekommen geht es heute erstmal gemütlich schlendernd durch den kleinen, schönen Ort.
Fachwerkhäuser, Kopfsteinpflaster, Stadtmauer und ein schön gestalteter Platz im Zentrum.
Dann geht es wieder raus und rauf, zum Kaiserstuhl.
Schmale Pfade, breite Weg führen uns weiter.
Über Wiesen und durch Felder, mal durch lichten Wald oder kurze Abschnitte an Landstraßen entlang.
Wir schlagen uns durch Dickicht oder Blicken runter auf den Rhein, mal rauf, mal runter, mal höhehaltend, mal steil bergab.
Der Samberg (252m) wird passiert, der Maulbeerkopf (398) erscheint links von uns und die Augustahöhe (350m) wird umrundet.
Burg Stolzenfels lassen wir rechts liegen, heute ist Ruhetag, der Hasenberg (273) wird erklommen und der Siechhausbach überquert
Bei Kilometer 14,4 stehen wir oberhalb von Koblenz.
Hier geht es in gut 3km runter zum Bahnhof und zum eigentlichen Etappenziel des Tages.
Drei Kilometer runter höchstwahrscheinlich an und über breite Straßen mit vielen Autos, durch unschöne Gebiete mit KFZ-Werkstätten, grauen Häuserfronten und Supermarkt Parkplätzen.
Und morgen das ganze in umgekehrter Reihenfolge.
Wir werden es nie erfahren.
Wir entscheiden uns anders.
Zunächst bleiben wir auf den RheinBurgenWeg und wandern weiter durch den Wald.
Dann macht der ausgeschilderte Weg eine große Schleife, einen weiten Bogen weiter durch besagten Wald oberhalb von Koblenz.
Wir kürzen ab und gehen direkt auf die Mosel zu, gelangen durch einen tiefe Schlucht, queren die breite, viel befahrende Hunsrückhöhenstraße , gelangen wieder in ein Waldgebiet und kurze Zeit später auf den RheinBurgenWeg.
Über einen Panorama-Pflasterweg direkt oberhalb der Mosel geht es an Einfamilienhäusern weiter.
Panorama gibt es hier wohl nicht wirklich, dafür müssten schon einige Büsche gestutzt, einige Bäume gefällt werden.
Für die abendlichen Spaziergänge und Gassi-Runden der Anwohner reicht das aber aus.
Wir Wanderen sehen ja den ganzen Tag weitaus schönere Ecken.
Steile Stufen und eine noch steilere, enge Straße bringen uns schließlich an eine Eisenbahnbrücke die über die Mosel führt.
Dann sind es nur noch ein paar hundert Meter durch Güls und wir stehen am kleinen Bahnhof.
6,5 Stunden haben wir für die 20,5 Kilometer gebraucht.
Der höchste Punkt lag auf 400m, der tiefste auf 120m.
Bestimmt nicht die allerschönste Etappe, aber der "Weg ist das Ziel" und es kann ja auch nicht jeden Tag die schönste Etappe der Welt dabei rumkommen.
Wenn man viel draussenraus ist, gibt es auch mal etwas langweilige Tage.
Aber dann freud man sich umso mehr auf den nächsten Tag, auf die nächste Etappe.....
....und die wird der Hammer!*gg*
Wecker
Frühstück
Zug fahren
Wandern
Das Leben kann so einfach sein!*g*
Vom Gülser Bahnhof geht es über weite Wiesenflächen Richtung Winningen.
Walnussbäume, Obstbäume stehen zahlreich am Wegesrand und dann die ersten Reben der Mosel.
Der Pfad steigt an und wir wandern mitten durch die Weinberge.
Dann geht es steil & steinig mitten durch den Wein wieder runter und weiter durch Winningen, einmal durchs Dorf und wieder steil rauf in die Weinhänge.
Herrlich!
Oberhalb des Winzerdorfes geht es nun über einen Schotterpfad zunächst wieder durch den Wein, dann durch einen dschungelartige Landschaft.
Bäume mit Efeu überwuchert, dichte Büsche, feuchte Umgebung, bunte Pflanzen und saftig, grüner Bewuchs.
Dann sind wir oben und laufen über Felder und Wiese quasi wieder zurück, schauen nochmal über Winningen und wenden uns dann ins Hinterland.
Pferdeweiden, Weinreben und Obstbäume.
Nun folgt ein kleines Stück durch Wald und wir erreichen das nächste Highlight.
Ist wohl Menschen gemacht und eigentlich nur aus Beton und Stahl, aber imposant auf jeden Fall.
Die A 61 Autobahnbrücke über das Moseltal.
Der Wanderweg geht direkt über den Rastplatz der Autobahn und dann direkt unterhalb der Brücke auf die andere Seite.
Weiter geht es über einen schmalen Waldpfad höhehaltend weiter.
Meist nah am Hang, unten die Mosel die hier und da durch das Geäst scheint.
Nun folgt ein sehr steiler, sehr steiniger, sehr schmaler, sehr kurviger Pfad runter ins Belltal.
Anstrengend und großartig.
Wer runter muss, muss auch wieder rauf.
Zumindest auf dem RheinBurgenWeg.
Ein zunächst recht breiter Pfad führt uns tiefer in die Schlucht.
Es ist feucht-warm, saftig grün und sehr schön.
Immer weiter zieht sich der nun immer schmaler werdende Weg die Schlucht rauf.
Hier und da ist es ziemlich zugewachsen und schlammig unter den Füßen.
Dann werden wir auf einer Wiese wieder ausgespuckt, umrunden die selbige und wandern oberhalb von Wolken weiter.
Feldwege, Waldwege, Felder und Wälder sind unsere Begleiter auf den nächsten Kilometer.
Unter einem schönen Viadukt hindurch und über einige, kleine Straßen geht es dann runter und durch Bassenheim.
Am schnuckeligen Kirchplatz erwartet uns nach kurzer Zeit der Bus der uns zurück nach Koblenz fährt.
Der fährt so alle halbe Stunde und hält direkt am Hauptbahnhof und noch immer fahren wir mit unsere Gästekarte umsonst.
20 Kilometer waren es heute wieder, mit 520hm im Aufstieg und 420 im Abstieg.
Das war wohl unsere Highlight Etappe in diesem Urlaub.
Von jedem etwas dabei.
Tiefe Schluchten, hohe Weinberge, grüne Wälder und tolle Ausblicke.
Das auf abwechslungsreichen Wegen und durch die unterschiedlichsten Landschaften.
Los!
Holt eure Schuhe raus, packt die Rucksäcke (kaum bis gar keine Einkehrmöglichkeiten auf fast allen Etappen), wandert 10, 15 oder 20 Kilometer. Egal.
Hier am Rhein kommt man von fast jedem Ort super mit dem Zug wieder zurück, das macht die Tourplanung einfach.
Mit dem Zug nach Koblenz, einmal kurz über den Bahnhofsvorplatz schon steht man auf dem Busbahnhof.
Nach ca.15 Minuten kommt der Bus und nach weiteren 30min steigen wir in Bassenheim-Kirche wieder aus.
Kurz an der Hauptstraße entlang, auf einer Nebenstraße weiter, am Friedhof vorbei und wird stehen in den Feldern.
Und das wird sich den ganzen Tag auch nicht mehr ändern.
Heute keine Burgen, keine Schluchten, kein Rheinblick, keine interessante Wegpassagen, keine Weinberge.
Nur Landwirtschaft.
Das ganze auf Schotterwegen oder Asphaltpisten.
Nach gut 5 Kilometern kommt der erste, kräftige Regenschauer mit ordentlich Wind.
Kein Baum zum Unterstellen. Nix. Außer Mais & Wiese.
Die Regenjacken geben alles, doch die Hosen sind schnell klatschenass.
Nach gut 20 Minuten hört es auf und Dank dem Wind sind wir auch schnell wieder trocken.
Bei Kilometer 12, kurz vor dem Abstieg nach Andernach, wird es wieder dunkel am Himmel.
Kein Baum. Kein Strauch.
Der Schauer ist zum Glück nur kurz, dafür gesellt sich Hagel zum Regen.
Dann wieder strahlend, blauer Himmel und wir beschließen nicht nach Andernach runter zu gehen sondern weiter zu wandern.
Die kräftigen Schauer und schnell zu durchquerenden Landschaften haben sich positiv aufs Tempo ausgewirkt.
Also einfach weiter.
Die nächsten beiden Bilder sind zeitgleich entstanden.
Bild 1 der Weg vor uns. Bild 2 die Regen-Hagel-Wolke hinter uns.
Die nächsten 3 Kilometer geht es nur bergauf, dann durch den ersten Wald der Tour wieder runter und wir stehen nach knapp 21 Kilometer am "Bahnhof" von Namedy.
Zwei gerade Gleise.
Zwei Betonstege
Ein Fahrkarten Automat.
Reicht aber natürlich völlig aus.
An sich war das jetzt auch keine völlig Öde Tour.
Durch Felder und Wiese zu wandern ist ja auch schön und gehört auch zu einer Rhein Tour wie Weinberge und Burgen.
Aber nach der Hammer Etappe von gestern und die noch gut in Erinnerung haftenden Etappen vom letzten Jahr war dieser Tag halt nicht ganz so toll.
Aber schaut ruhig selber nach.
Ihr wisst ja Schuhe an, Rucksack gepackt,....*gg*
Da es heute ja nicht so wirklich viel tolles zu Photographien gab, gibt es mal ein paar Bilder von unserem Abendessen.
Vom Bahnhof Namedy gehen wir erstmal Richtung Schloss.
Liegt ein paar Meter neben dem RheinBurgenWeg, sollte man aber auf jeden Fall anschauen.
Nach der kleinen Runde um das schöne Gemäuer gehen wir nicht zurück zum Weg, sondern schlagen uns auf einen anderen Weg durch den Wald.
Weg ist ein schöner Name für die zum Ende hin steil, von Anfang an maschige Piste durch den Wald.
Normalerweise laufen hier wohl nur Wildschweine rum, heute leider nicht.
Nach knapp 2 Kilometern sind wir wieder auf dem RBW und steigen weiter bergan.
Bei Kilometer 5 haben wir den höchsten Punkt dieser Etappe erreicht.
Wir sind so auf 360m und wandern weiter durch schönen Wald und können hier und da auf den Rhein blicken.
Heute meint es das Wetter wieder gut mit uns.
Die Sonne ist zurück und tummelt sich mit mal mehr, mal weniger Wolken am Himmel.
Die Luft ist herrlich und so beginnen wir gut Gelaunt den Abstieg, der uns wieder fast auf Rheinhöhe bringt und direkt nach Brohl.
Der Abstieg zum Ort ist dann auch wieder spannend.
Steile Stufen oder über den blanken Fels geht es in Serpentinen immer weiter runter.
Dann etwas oberhalb von Brohl weiter und gleich wieder hoch.
Hier führt der RBW direkt durch das Burgtor und auf den Vorplatz der selbigen.
Dann immer weiter hoch, durch Wald.
Eine links Kurve gefolgt von einer rechts Kurve gefolgt von einer Links Kurve gefolgt....
Wir sind wieder oben, bleiben kurz dort und wandern direkt wieder runter um sofort wieder hoch zu gehen.
Wie man sieht haben es die Pfade heute in sich.
Oft schmal und steinig, mit Wurzeln durchsetzt oder mit feuchten Blätter bedeckt.
Schön!!
Kurz vor Bad Breisig erscheint wieder eine Burg durch den dichten Wald, die kann aber nicht mehr besichtigt werden.
Dann geht es über eine gepflasterte Straße mal wieder runter.
Nun schlagen wir uns wieder durch einen zugewachsenen Weg in den Wald und wandern höhehaltend Richtung Ortszentrum.
Das lassen wir aber rechts liegen, denn wir wollen noch weiter.
Wieder hoch.
Eine steile Waldpiste gewinnt schnell an Höhe.
Auf gut 250m geht es auf nun mehr oder weniger breiten Waldwegen 3,5 Kilometer ohne weiteren Anstieg weiter.
Nun noch mal wieder eine steile Straße runter und raus aus der Natur und nach fast 22 Kilometern sind wir am Bahnhof von Sinzig.
Heute gab es 670hm Rauf wie Runter, der höchste Punkt lag auf 370m, der tiefste auf 100m.
Fast 8 Stunden waren wir unterwegs.
Ein gelungener und anstrengender Tag.
Noch einmal rüber zum Bahnhof und mit dem RB26 am Rhein lang gefahren um in Sinzig die letzte Etappe des RBW zu wandern.
Einmal quer durch die Stadt und dann über kleine Straßen zur Ahr.
Im Fernsehen haben wir natürlich tagelang über das grausame Hochwasser gehört, aber in den letzten Tagen überhaupt nicht mehr dran gedacht.
Dann stehen wir plötzlich mitten drin und fühlen uns völlig fehl am Platz.
Vor jedem Haus stehen große Container mit Müll und Möbeln,
An einigen Gebäuden wurde der Putz fast 3m abgestemmt, die Vorgärten sind nicht mehr vorhanden und überall wird gearbeitet.
Vorbei ist die gutgelaunte Stimmung und wir gehen schweigend und zügig weiter.
Dann stehen wir direkt an der Ahr.
Unser Weg biegt hier nach links ab, aber es gibt kein Weg mehr und auch keine Brücke die uns über den nun wieder schmalen, ruhigen Fluss bringen könnte.
Wir gehen nach rechts und gut 300m an der Ahr entlang, bis zur nächsten Brücke.
Der Wander- und Radweg ist zu Teil noch vorhanden, zum Teil weggespült.
In den Bäumen direkt am Fluss liegen andere Bäume.
Auf der gegenüberliegende Seite steht ein großes Lagerhaus, dessen eine Seite völlig eingedrückt ist.
Es ist völlig bizarr und gruselig.
Ich glaube das waren die schlimmsten 600m unseres Wanderleben.
Fotos habe ich selbstverständlich keine gemacht, es war schon schlimm genug hier zu sein.
Wir gehen über die Brücke und dann auf der anderen Seite des Lagerhauses wieder Richtung des RBW.
Am Lagerhaus stehen tausende von Sprudelkästen, alle völlig verschlammt oder kaputt.
Auf dem Feld daneben Müll, Unrat, kaputte Glasflaschen und was der Fluss sonst noch so mitgerissen und angespült hat.
Bei Bad Bodendorf kommen wir wieder auf die eigentliche Route, gehen über kleine Straßen hoch durch das Dorf und dann wieder in den Wald.
Ein paar Kilometer weiter hängen Schilder an Laternen und Bäumen, das der RheinBurgenWeg gesperrt sei und man auch der Opfer der schlimmen Katastrophe wegen hier nicht rumwandern sollte.
Die Schilder hätten wir aus der anderen Richtung gebraucht, dann wären wir mit Sicherheit nicht direkt durch das Wohngebiet gelatscht.
Gut haben wir uns auf jeden Fall nicht dabei Gefühlt.
Der Weg geht auf jeden Fall wieder nur rauf und kurz vor Remagen wieder steil runter.
In Remagen angekommen haben wir so 8 Kilometer hinter uns.
Nun geht es rauf auf den Apollinarisberg , auf dem eine imposante Kirche thront.
Dann weiter hoch, auf schönen Waldwegen.
Hier und da blitzt immer wieder der Rhein durch die Bäume.
Die Wege sind meist breit und führen immer weiter durch den Wald.
Ab und zu müssen wir riesige Pfützen und tiefe Schlammlöcher umkurven
Dann geht es mal wieder steil in ein Tal und auf der anderen Seite wieder rauf.
Bevor wir aus dem Tal wieder aufsteigen, kommen wir noch an einem Wildschweingehege vorbei.
Die meisten pennen in einem kleinen Holzverschlag, aus dem nur die Rüssel raus schauen.
Aber einer ist hell wach und maschiert direkt zum Zaun um uns zu begutachten.
Vielleicht hofft er auch nur auf eine Leckerei.
Der Weg wird zum Pfad und wir begegnen zum ersten Mal in den letzten Tagen einer Wandergruppe.
Bis zu dieser Stunde waren wir meist immer alleine unterwegs und außer ein paar Hundebesitzern waren kaum Leute unterwegs.
Hier und da mal eine oder zwei Personen, sonst niemand.
Am Bahnhof und natürlich auch im Zug waren immer Leute mit Rucksack und Wanderstöcken, aber auf unserer Tour nicht.
Soll bedeuten, hier gibt es so viel Möglichkeiten sich die Beide zu vertreten das man meist seine Ruhe hat.
Ob das auf der anderen Seite und dem Rhein Steig auch so ist, wage ich zu bezweifeln..
Nach dem Aufstieg, folgt selbstverständlich der Abstieg.
Sanft verlassen wir die Höhe und gehen durch Unkelbach, ein kleiner Ort Gefühlt im Nichts.
Dann auf einem in Arbeit befindlichen Wanderweg oberhalb der Unkel nach Bandorf.
Nach einem ca.45 Grad Anstieg auf 200m (vorletztes Bild, kann man aber bestimmt nicht erkennen*g*), stehen wir in Oberwinter und wandern hanghaltenden über einen schönen Weg mit Aussicht nach links und einigen schmucken Villen auf der rechten Seite weiter.
Dann geht es wieder rauf, durch Wald und wir erreichen den höchsten Punkt der Tour.
Sind wohl nur 250m, aber wenn man da hoch muss ist das nicht wenig.
Wald, Wald, Wald und nochmal Wald.
Aber heute macht das Spaß, vielleicht weil es der letzte Tag ist.
Vielleicht weil es einfach schön ist.
Bei Kilometer 20 kommt der Ab knick nach Rolandseck, aber das ist ja nicht das Ende (oder der Anfang der Tour).
Also weiter bis zum Rolandsbogen.
Nein!
Das ist noch nicht der Rolandsbogen.
Aber wir stehen kurz davor.
Noch schnell durch das Tor, über der Parkplatz, den Geländegesicherten leicht ansteigenden Weg rauf und wir sind oben.
Fast.
Noch ein paar Stufen und wir stehen mitten in ein Nobelrestaurant mit österreichischen-deutschen Küche.
Ja genau.
OK, der Rolandsbogen stehet hier auch rum und davor ein mit weißer Tischdecke bedeckten Tisch.
Da sitzen zum Glück keine Menschen und wir machen schnell ein Foto.
Kein Schild, kein Start oder Endpunkt vom Rheinburgenweg.
Nix.
Das finde ich schon richtig arm!!!!
Der ganze Weg ist super toll ausgeschildert, man kann sich eigentlich unmöglich verlaufen und hier ist rein garnix.
Der Bogen ist schön, die Aussicht auch, der Nobelschuppen teuer.
Naja, wir wissen das wir hier waren und das wir den ganzen Weg geschafft haben und Ihr wisst das jetzt auch.
Was will man mehr??
EIN TOLLES SCHILD ODER NE SCHMUCKE START/ZIEL SÄULE
23 Kilometer waren es heute insgesamt.
Wir verlassen den Hügel und gehen die letzten paar hundert Meter zum Bahnhof.
Unser Zug fährt uns vor der Nase weg.
Wir warten eine Stunde auf den nächsten.
Egal.
Es gibt ne Tankstelle direkt um die Ecke und wir gönnen uns eine lecker Hopfenkaltschalle.
Das haben wir uns verdient.
Der ganze Rheinburgenweg hat so 196 Kilometer und ist in 13 Etappen aufgeteilt.
Wir haben 205 Kilometer auf dem Wandertacho, sind 11 Tage gewandert und haben 5500 hm insgesamt gemeistert.
Ein toller Weg, Hammer Aussichten, schöne Burgen, kleine und größere Dörfer und Städte die aber meist erst zum Ende einer Tour mit reichlich Einkehrmöglichkeiten aufwarten können.
Es gibt reichlich spannende Wegpassagen, aber auch ein paar langweilige Kilometer durch Feld & Flur.
Herrliche Schluchten und saftige Anstiege kann man erleben.
Wald und Hügel durchwandern
Und einfach draussenraus sein!
Hier dir komplette Tour
RheinBurgenWeg 2020/2021 | Komoot
Mario Calcagno (Montag, 11 Oktober 2021 14:31)
Danke für die nette Worte und schön das es dir wieder gefallen hat!
Doris Böhnke (Montag, 11 Oktober 2021 08:18)
Wieder mit Freuden gelesen. Sehr lustig das Weinfest mit "Helene und Andrea"
Aber auch schlimm das Ahrtal .
Freue mich schon wieder auf was Neues.