Morgen geht's los!

Rucksäcke sind gepackt, spanische Einreise App runter geladen und QR-Code erhalten und vor 10 Minuten haben wir auch das Ergebnis des PCR Test bekommen.

NEGATIV!!

Morgen geht es dann mit dem Auto zum Düsseldorfer Flughafen.

Von dort nach Teneriffa und dann mit der Fähre weiter nach La Gomera.

Mietwagen am Hafen abholen und gut 7km weiter nach Los Chejelipes.

Dort hausen wir dann drei Wochen in einer Finca.

Oder zumindest in einem kleinen Haus in einem Weinberg.

So zumindest die Beschreibung im Netz.*g*

Genaue Wanderung haben wir nicht geplant, aber der GR132 der in ca.130 Kilometer um die Insel führt wurde schon mal kurz in Augenschein genommen.

 

Das hier schreibe ich gerade mit der App auf dem Smartphone.

Wenn mir das kleine Tastenfeld nicht auf die Nerven geht, gibt es vielleicht alle paar Tage hier etwas neues zulesen.

Mit einem Glas Rotwein, auf der Terrasse, mit Blick auf das Dorf, das Meer, dem Weinberg, Hügel oder auch die Hauptstraße.

Wir werden sehen!

 

Die Anfahrt

Jetzt sitze ich hier auf der Terrasse, ein Glas Roten neben mir und fange mal an.

Wir schauen auf jeden Fall in eine Obstplantage, auf Berge, auf Palmen und auf die kleine, sehr kleine Straße des Ortes Chejelipes.

Ort ist hier auf La Gomera und wohl auch auf allen Kanarischen Inseln ein großes Wort. 

Ich glaube es sind so 20 oder 30 Häuser die sind an die Berghänge schmiegen.

 

Aber erstmal zurück zur Anfahrt.

Die Schlange am TUI-Schalter war lang, sehr lang. 

Waren zum Glück im vorderen Drittel.

Es gab nur einen Schalter für unseren Flug und als wir dann dran waren und ich nach fragte sagte die immer noch nette und entspannte Ein-Check-Dame

"Man hatte nicht mit soviel Passagiern gerechnet"

???

Naja, wie auch immer, der Flug ist dann mit gut 40 Minuten Verspätung gestartet. 

Einige der Fluggäste hatte auch keine spanische Einreise App, was ich überhaupt nicht nachvollziehen kann. 

Auch wenn man sich um nichts kümmert und einfach mal auf Doof einen Urlaub im Ausland in der Pandemie Zeit bucht sollte man doch wenigstens so schlau sein einmal nach zu schauen was es eventuell im Urlaubsziel so für Regeln gibt!! 

Bevor ich mich noch weiter aufrege, nehme ich schnell noch ein schlückchen Wein und guckt kurz auf die Berge, die Palmen und den Obstgarten*gg*

 

Der Flug war, trotz Maskenpflicht gut. 

Die Crew zu Späßen aufgelegt und da die einzigen freien Plätze im Flieger die nicht Belegt waren neben Sandra waren hatten wir echt viel Platz! 

 

In Teneriffa gelandet wurde kurz die oben erwähnte App vorgezeigt werden, die Rucksäcke kamen auch zügig vom Gepäckband und dann ging es zum Schauinsland Schalter wo uns ein netter Alt-Hippi freudig Empfang nahm. 

Der informierte uns tiefenentspannt über alles wichtige und da war klar

Wir sind im Urlaub! 

Mit dem Bus zur Fähre und immer noch Zeit für ein kühles Dorada Especial. 

 

Die Schnell-Fähre brauch 50 Minuten bis La Gomera und immer mit tollen Blick auf Teneriffa. 

 

Den Mietwagen hatten wir vor drei Tagen im Netz gebucht, die Übergabe war super schnell und völlig unkompliziert. 

Nach ca. 5 Minuten sitzen wir im gebuchten Fita 500 mit Panoramadach. 

 

Noch kurz in den Supermarkt gehüpft und dann ab auf die Straße. 

 

Nach knapp 6km erreichen wir den kleinen Ort und fahren nach der Weg Beschreibung zum Casa del Lomo. 

Und stehen vor einem verschlossen Tor! 

Sandra greift zum Smartphone und wählt eine der drei Nummern, bei der dritten geht einer ran.

Auf spanische erklärt sie das wir vor einem grünen, abgeschlossen Tor stehen.

Die Frau am anderen der Leitung sagt man kann es öffnen, einfach durch greifen und die Einfahrt runter gehen, dort sei ihr Mann und der zeige uns das Haus.

Also, Tor auf und rein. 

Ein Mann erscheint und spricht sehr schnell.

Nach ein paar Minuten wird klar das trotz grünem Tor, der Einfahrt und dem Mann wir uns auf Privatbesitz befinden und hier völlig falsch seien.

Freundlich bittet er uns zu gehen und gestekuliert das wir den Hügel wieder runter sollen um dort unser Haus zu finden.

 

Langsam wird es dunkel und wir rollen die Straße wieder runter.

Die ist übrigens so breit, daß zwei Matchbox Autos Schwierigkeiten beim vorbeifahren bekommen. 

Plötzlich nähert sich ein Auto von hinten und Hupt und gibt Lichtzeichen.

Ich bleibe mitten auf der Straße stehen, er überholt!!

Ein Mann verlässt das Auto und gibt zu verstehen das er uns Suche und uns zum Haus geleiten will. 

Wir folgen und gelangen nach der übernächsten Kurve an ein grünes, verschlossens Tor, halten, steigen aus, gehen die Einfahrt hoch und stehen an einer Finca mitten in einer Obstplantage.

Endlich angekommen! 

Runde von La Laja

So, auf zur ersten Tour.

Laut dem Rother Wanderführer ist es eine schwarze Tour, was bedeutet nur für geübte Wanderer, schmale Pfade, teils ausgesetzte, eventuell leichtes klettern von Nöten, anstrengend und einen guten Orientierungssinn sollte man auch haben.

Naja, wird schon klappen.*g*

 

Mit unseren Mietwagen fahren wir die schmale Bergstraße weiter rauf.

Kurve an Kurve und immer schmaler wird der sehr gute Asphaltstreifen.

Die Schlucht wird immer enger und nach ein paar Kilometer erreichen wir die im Talende verstreute Siedlung. 

Nach einem weiteren, sehr steilen Straßenabschnitt endet der Asphalt und geht in holprigen Schotter über.

In einem etwas breiten Stelle parken wir das Auto und machen uns auf den Weg. 

Zunächst geht es ein Stück über die Schotterpiste und dann direkt in die Felsen.

Der schmale Pfad steigt schnell an und windet sich in die Höhe. 

Oft über den blanken, aber gut zu wanderen Fels.

Kurvig immer weiter rauf, mit tollen Blick ins Tal oder auf die imposanten Felsen vor, neben und über uns. 

Was für eine Landschaft!

Kleine Steinmännchen weisen uns den Weg, den der ist nicht immer gut zu sehen. 

Dann über natürliche Steintreppe oder auch mal über riesige Felsen weiter. 

Rauf, rauf, rauf

Irgendwann erreichen wir die ersten Kiefern und wandern im Schatten der Bäume hanghaltend weiter.

Dann spuckt uns der Wald wieder aus und über einen schmalen, leicht verwachsenden Pfad schlängel wir uns noch höher. 

Die Ausblicke runter ins Tal sind Atemberaubend und auf den Fotos kaum wiederzuerkennen.

Dann geht es durch Buschwald und Kurze Zeit später nochmal über blanken Fels. 

Ein paar Stufen rauf und wir erreichen den Mirador de El Bailadero.

Der liegt auf 1031m, gestartet sind wir auf 550!

Dann geht's ein ganz kleines Stück an der Straße entlang und sofort wieder über einen schmalen Pfad durch den Nebelwald.

Es ist feucht, grün und mystische. 

Ein weicher Boden erfreut die Füße, der Waldpfade läuft etwas ansteigen und schlängelt sich durch den wunderschönen, mit Moos bewachsenen Bäumen und Farnen übersäten Wald.

Ein völlig anders Bild wie noch gerade eben auf dem felsigen Terrain. 

Nach ein paar hundert Meter führt der Pfad steil auf einen Parkplatz und über ein paar Stufen steiler wieder weg. 

Nun geht es hanghaltend oder leicht bergauf weiter.

Der schattige Wald ist mal sehr dicht oder lässt Ausblicke links in einen waldiges Tal oder auf die Felsformationen des Aufstiegs zu. 

Mal ist der Boden feucht oder nass, dann wieder Knochen trocken.

Mal mit vielen Blätter bedeckt oder voller Wurzeln. 

Es riecht nach nasser Erde oder feuchtem Nebel, dann brennt wieder die Sonne durch das wilde Blätterdach und die Gerüche sind völlig anders.

Mal nah an der Bergstraße vorbei und dann wieder so im Dickicht verschluckt das man meinen könnte man ist völlig von allem Abgeschnitten.

Nach ein paar Kilometer lichtet sich das Grün und man steht auf einem kleinen Felsvorsprung mit grandioser Aussicht. 

Wieder zurück in den Wald, noch etwas weiter rauf und dann durch Buschwerk zum Mirador de Los Roques an der Hauptstraße GM-2.

Hier gönnen wir uns eine längere Pause, essen unsere Bocadillos und genießen die unfassbar Fernsicht.

10 Minuten später wird alles durch Wolken verhangen. 

So ist das auf den Kanaren auf 1000m wenn der Wind die Wolken über die Höhen ins Tal schiebt. 

Nach der Pause geht es über Treppen runter, dann über einen schönen hanghaltend Pfad durch trockenes Grün.

Dann wieder rauf und an der Hauptstraße entlang. 

Hinter der Leitplanke geht ein sehr schmaler völlig zugewachsener Pfad ein paar hundert Meter weiter.

Nun geht es runter. 

Zunächst über einen schönen, breiten Weg durch üppiges Grün.

Schmetterlinge umschwirren uns, die Sonne lacht und Allerlei bunte Pflanzen wachsen am Wegesrand. 

Dann wird der Weg schmaler und die bunten Pflanzen werden weniger und machen Platz für stattliche Bäume. 

Der Kiefernwald, mal dicht, mal luftig duftet herrlich.

Der Pfad windet sich von rechts nach links und stätig Bergab. 

Mal wandern wir über trockene Kiefernnadel, dann wieder über Steiner jeder größe und Bauart.

Mal in der prallen Sonne, dann wieder im kühlen Schatten. 

Über einige Brücken( alte, ausgedöhrte Bohlen) überwinden wir ein paar kleine Schluchten.

Nun ist das Ziel schon in Sicht, was natürlich nicht heißt das wir schon da sind. 

Der Weg geht hanghaltend ein schönes Stück weg vom Ziel, dann knickt er scharf links ab und geht an ein paar kleinen Häuser wieder Richtung Ziel.

Doch vorher geht es noch einmal richtig runter und wird durchqueren einen mit üppigen Grün zugewucherten Barranco. 

Ein paar Treppen rauf und wir stehen an der Straße auf der  wir heute morgen hochgefahren sind.

Die letzten Meter, es sind einige geht es steil über die dampfende Asphaltpiste. 

Dann erreichen wir unser Auto

8,7 Kilometer, 620 rauf und 670 runter.

Unterwegs waren wir fast 6 Stunden. 

Da sieht man mal wieder das es etwas total anderes ist bei uns zu Hause zu wandern oder hier.

Es war eine wunderschöne erste Tour, total abwechslungsreich und mit soviel Eindrücken

die erstmal verarbeitet werden müssen.

Oder besser gesagt "müssten", weil morgen geht es direkt weiter. 

Runde von Chipude

Mit dem Auto geht es erstmal raus aus unserem Tal, nach San Sebastian und dann über die GM-1 Richtung Hermigua.

Bei El Rejo biegen wir auf eine kleine Bergstraße ab und fahren rüber zum Roque de Ojila. 

Dann auf die GM-2 Richtung Valle Gran Rey um wiederum über eine kleine Bergstraße zum Startpunkt der Tour zu gelangen.

Das Auto wird im Dorfzentrum geparkt und es geht los. 

Ein kleines Stück über die Hauptstraße und dann weiter über Pflasterwege rauf und runter bis Apartadero.

Hier gibt es eine Bar, Corona bedingt geschlossen und sogar eine Tankstelle. 

Da wir aber natürlich mit allem versorgt sind geht es ohne zwischenhalt weiter. 

Wir befinden uns übrigens auf dem GR131, der einmal durch die ganze Insel führt.

Auf dem bleiben wir auch fast die halbe Strecke. 

Weiter auf schmale Teerstraßen oder Pflasterwege geht es rauf.

Schönen Fernblinke bis runter zum Meer werden geboten.

Nun wird der Weg schmaler und wir erreichen den Abzweig zum Fortaleza. 

Der Tafelberg ist 1243 m hoch und der großartigste Aussichtplatz der Insel.

Laut Rother ne schwarze Tour, mit Klettereinlagen. 

Schauen wir mal!

Schnell geht es in die Höhe.

Der Pfad ist schmal und Kurvig.

Dann geht es aber erst richtig los. 

Über steile Treppen oder den blanken Fels geht es in schmalen Kurven und engen Serpentinen rauf.

Immer enger wird es und wer nicht schwindelfrei ist sollte besser umdrehen. 

Über weitere Steine klettern wir höher und bald schon werden wir für die Anstrengungen belohnt.

Wir stehen auf dem Hochplatau. 

Was für ein Ausblick!!

Nun wandern wir gemütlich etwas rum und kommen an den Südhang.

Hier geht es nur für ganz Mutige weiter. 

Zunächst über die Felsen gehüpft, die werden aber immer schmaler.

Also langsam weiter, bis zum Ende. 

Der Aufstieg lohnt sich auf den Fall!

Nun aber wieder runter.

Nach einer kleinen Verschnaufpause, denn runter ist anstrengender als rauf folgen wir dem schmalen Pfad über eine kleine, trockene Anhöhe. 

Dann geht es über eine Asphaltstraße runter um gleich wieder rauf zu wandern.

Über einen erst leicht, später stark zugewachsenen, schmalen Berpfad geht es hoch.

Dann hanghaltend weiter, mit tollen Blick auf Fortaleza und runter in die Barrancos. 


Der Weg bleibt schön, steigt aber jetzt stätig an.

Wir kommen durch ein vom Waldbrand 2012 zerstörtes Gebiet.

Ein paar Bäume haben es geschafft, Büsche überwiegen aber. 

Es wird noch sehr lange dauern, ein Schild sagt ca 100 Jahre bis der Wald sich wieder erholt hat.

Kurz vor Igualero steigt der Pfad merklich an und wir kommen durch verwilderte Terrassenfelder.  

Noch ein kleines Stück über die natürliche steile Dorfstraße weiter hoch.

Auf Stufen, im Schatten von Bäumen machen wir halt.

Essenszeit! 

Nach dem verdienten Mahl geht es weiter und weiter hoch

Der sehr schmale Pfad ist völlig zugewachsen. 

Die meist ausgedöhrte Vegetation zwickt und kratzt ordentlich an den Beinen und auch die Arme bekommen was ab.

Drum laufen die meisten Wanderer wohl auch im Sommer langärmlich bzw. langbeinig bekleidet rum. 

Wir nicht. *g*

Zum Glück ist der Abschnitt nur kurz und wir landen auf einer breiten Forststraße. 

Die Straße wird zum Weg und führt zunächst höhehaltend um den Garajonay rum. 

Wieder mit super Blicken ins Tal. 


Nun geht es über einen toll gepflastert Weg rauf zum höchsten Gipfel La Gomeras.

1487 m Hoch und mit super Rundblick.

El Hierro, La Palma, Teneriffa alle sind da. 

Dann kommen die Wolken und wir versinken im Nichts! 

Dann geht's wieder runter.

Über Forststraßen, die zu Forstwegen werden. 

Diese gehen dann in schmale Caminos über und führen in die Tiefe.

Erst durch Wald, dann durch Büsche, die in ausgedöhrte Felder übergehen. 

Die Pfade sind stellenweise wieder völlig zugewachsenen und so langsam denke ich an die abgetrennten Hosenbeide die in der Finca liege.


An diesem schönen Schild machen wir nochmal Pause und befreien Socken und Schuhe von allem was da nicht hin gehört.

Über Stufen in einen Barranco und über einen Pfad wieder raus. 

Dann höhehaltend weiter.

Der Weg wird wieder schmaler und steigt nun leicht an. 

Dann erblicken wir in der Ferne unser Ziel.

Über ein kleines, verwildertes Plateau, nochmal runter und an einem eingezäunten Feld wieder rauf. 

Nun erreichen wir die ersten kleinen Häuser und Sträßchen von Chipude.

Dann ist der Parkplatz erreicht. 

14 Kilometer waren es heute. 

620m rauf und 600m runter.

Irgendwann am späten Vormittag sind wir los und jetzt ist es bald dunkel. 

Die oft steinigen Pfade, die Sonne und auch das ewige rauf und runter sollte man nicht unterschätzen.

Wir hetzen natürlich auch nicht durch diese herrliche Landschaft und machen oft kleine Pausen und viele Fotos, aber ich denke, glaube, schätze das 5 km hier mindestens 10 km im Sauerland, Bergischen Land oder ähnlichen deutschen Wandergebieten sind.

 

Gegenüber vom Auto macht gerade der kleine Supermarkt zu, aber das Restaurant hat auf.

Hallo kaltes Cervesa

Hallo cabrito

Hallo conejo

Sieht wohl sehr ähnlich aus, schmeckt aber völlig unterschiedlich!

Auf fast völlig leeren Straßen und in absoluter Dunkelheit geht es wieder zurück.