Eigentlich wollen wir eine Woche auf den Moselsteig, aber dann ist es doch anders gekommen.
Mein Vater, 83 Jahre ist nach einem erfüllten Leben gegangen.
Sein letzter Wunsch war es in seiner Heimat beerdigt zu werden, auf Sizilien.
Dort ist er jetzt und Sandra, mein Zwillingsbruder und ich fliegen nun für eine Woche hinterher.
Es wird bestimmt kein reiner Wanderurlaub, aber die eine oder andere Tour wird es wohl geben.
Eventuell geht es auf den Ätna, aber eine Buchung ist kurzfristig schwierig, schauen wir mal.
Also, wenn ich Bock zu schreiben habe, gibt es hier in den nächsten Tagen was zu lesen.
Lasst euch Überraschen!
So, wir sind angekommen.
Um 8 Uhr ging der Flug, um 4 Uhr unser Wecker.
Da alle Parkhäuser am Flughafen voll waren haben wir etwas weiter weg geparkt und wurden mit einem kleinen Bus zum Flughafen gebracht.
Um 5.45 Uhr betraten wir die Halle und lange Schlagen begrüßten uns.
Wir suchen den Eurowings Schalter, das ist der mit den Menschenmassen die einmal quer durch die ganze Halle stehen und dann im ZickZackKurs vor den recht vielen geöffnet Schalter endet.
Naja, erstmal vorbei geschlendert, Leute abgecheckt und im richtigen Moment eingefädelt.
Vielleicht nicht die feine, englische Art, aber ich komme ja auch nicht von der Insel*g*
Koffer abgegeben und auf zur nächsten Schlange.
Das durchleuchten geht aber echt zügig und wir gönnen uns unser obligatorische Abflugbier.
Der Flieger startet und landet pünktlich, die Koffer lassen gewohnt auf sich warten und um 11.50 stehen wir bei strahlend, blauen Himmel und muckelige 35 Grad auf Sizilien.
Und jetzt wird es spannend.
Am Flughafen von Catania gibt es eine "Hütte" wo alle Autovermietungen untergebracht sind.
So 8 bis 10 Anbieter würde ich sagen.
Es gibt zwei Eingänge.
Vor einem stehen so 70 Leute, vor dem anderen niemand.
Ich stelle Sandra und Claudio in die Schlange und schaue mich mal um.
Richtig, wir stehen in der richtigen Schlange.
Drin ist es schön kühl und recht leer.
Die meisten Anbieter haben wenig bis gar nix zutun.
Nur den,den wir uns ausgesucht haben, haben sich fast die ganzen anderen auch ausgesucht.
Direkt vor dem Schalter steht ein Aufsteller mit einem QR-Code zum anmelden.
Schnell gescannt und zurück in die Schlage.
Ob alle die hier draußen stehen, den Code gescannt haben weiß ich nicht.
Weil von hier aus kann man den schönen Aufsteller nicht sehen und ein Hinweis gibt es auch nicht.
Auf meinem Code steht die Zahl 57 und die Wartezeit auf 2,5h.
Es gibt noch eine FastCheckInnButton, der geht aber nicht.
Der Typ vor mir hat die Zahl 65.
Wir warten. In der Sonne.
Warten.
Warten.
Zum Glück keine 2,5h
Nur 1,5h.
Dann haben wir unseren Citrön und düsen los.
Also, langsames düsen.
Weil bis zur Autobahn ist es recht voll und recht unübersichtlich was die Verkehrsführung angeht.
Kreisverkehre, zweispurig, ohne Markierung und wenig Schilder.
Nach 5 Minuten schalte ich auf sizilianischen Fahrmodus um und wir kommen zügig aus der Stadt.
Unser Ziel ist 138 km Entfernt und liegt an der Nordküste von Sizilien, zwischen Cefalu und Messina.
Es geht zunächst über die Autobahn Richtung Palermo und dann Querfeldein über Straßen und Sträßchen.
Wir brauchen 150 Minuten.
Mandelbäume, Zitronen, große Kakteen mit dicken, roten Früchten dran, viel brauen, ausgetrockneter Äcker und abgemähte Weizenfelder.
Hügelig, kurvig, enge und teils schlechte Straßen, alte und ältere Dörfer, wenig Menschen, wenig Autos, wenig Tiere.
Es ist sehr schön.
Dann erreichen wir endlich unser Hotel.
Es liegt unterhalb von Santo Stefano di Camastra, direkt am Meer.
Wie eine Burg oder ein großes Herrenhaus sieht es aus.
Ein Pool mit Meerblick und unser Zimmer hat eine kleine Terrasse mit Olivenbaum und Limettengewächs.
Das Meer kann man auch sehen.
Von außen richtig geil, von innen schon an vielen Stellen leider schon in die Jahre gekommen.
Aber das Zimmer ist groß, hat einen richtigen Kühlschrank und aus der Dusche kommt heißes Wasser und sauber ist es auch.
Viel machen wir heute nicht mehr.
Auf ein kühles Bier, ein kleiner Snack und ein paar Meter durch das Dorf wird das Auto genommen.
Dann zurück an die Poolbar und Abendessen gibt es im Hotel.
Drei Gänge Menü.
Bruchetta
Pasta mit Fisch
Gegrillte Makrele
Bruchetta war Steinhart
Nudeln 5 Minuten vor al dente, bekommen neue
Makrele sehr geil,
Sandra füttert die Hotelkatze mit den Köpfen.
Aber morgen wird Auswärts gespeist, haben ja sowieso nur mit Frühstück gebucht.
Jetzt noch ein lecker Wein auf der Terrasse, das Meer rauscht, die Luft ist herrlich und im TV läuft das letzte Viertelfinale der Rubby WM.
Gute Nacht
Heute ging es zunächst nach Agira.
Eine kleine Stadt in einen imposanten Hügel geklatscht.
Über diverse große und kleine, meist kurvige Straßen erreichen wir unser Ziel.
Oft mit Blick auf den Ätna oder einfach nur schöne Landschaften begleiten uns die etwas über zwei stündige Fahrt.
Parkplätze gibt es hier wenige und alle Straßen sind meist genau so breit wie zwei oder weniger Autos.
Da, ich sehe ein Parkplatzschild und biege zügig nach rechts ab.
Es geht steil bergab und es wird eng, so richtig eng.
Man fährt quasi direkt zwischen Haustür links und Haustür rechts, aber es passt und wenn die Bewohner hier lang fahren, kann ich das auch.
Nun geht es zu Fuß weiter, immer rauf, mal links durch eine schmale Gasse, mal rechts über Treppen, dann wieder über kleine, steile Straßen.
Immer höher mit herrlichen Blick über den Dächern des schönen Ortes.
An imposanten, alten, sehr alten Kirchen vorbei schlendern wir weiter rauf.
Eine Schotterpiste bringt uns noch ein Stück hoch und wir haben einen hammergeilen Fernblick auf den Ätna.
Dann sind wir fast oben, noch ein paar Holzstege rauf und wir stehen in der mittelalterlichen Burganlage von Agira.
Viel steht nicht mehr, aber das wenige kann überzeugen.
Aber am tollsten ist der Blick runter in den Ort und die hügelige-bergige Landschaft ringsherum.
Hammer!
Über andere, nicht minder abenteuerlich Wege geht es zurück in den Ort.
An einer kleine Bar gönnen wir uns einen sehr leckeren Espresso.
Der kostet 1€
Ja, wohl 1€
!!!.
Wieder im Auto probiere ich einen anderen Weg um aus der Stadt raus zu kommen.
Die sowieso nicht breiten Straßen werden enger und noch enger und dann ist Schluß.
Ab hier geht es nur noch mit einem Roller weiter.
Aber nur wenn der keine Seitentaschen hat.
Also zurück, rückwärts, die enge, nicht wirklich gerade Straße mit den parkenden Autos.
Ja, hier parken Autos.
An einigen Stellen passt echt keine Briefmarke mehr zwischen Auto und Auto oder Auto und Haus.
Aber wir kommen raus.
Nach diesem schönen Ort geht es weiter nach Radussa um das Grab meiner Eltern zu Besuchen.
Es ist noch im Rohzustand und wird noch mit Marmor verkleidet.
Diesen haben wir nun ausgesucht und alles weitere in die Wege geleitet.
Und wer noch nie einen sizilianischen Friedhof gesehen hat, kann es jetzt nachholen.
Schön war das natürlich alles nicht, aber der Tod gehört auch zum Leben.
Und die beiden hatten ein schönes!
Nach dem Frühstück ging es heute nach Cefalu.
Frühstück ist etwas mehr als der Italiener an sich morgens zu sich nimmt, Kaffee und ein Croissant oder ein ähnliches und viel weniger als man sonst so gewohnt ist.
Es gibt nur Toast, Croissant, etwas Wurst und Käse, Butter, Marmelade.
Ein paar Stücke Obst liegen auch noch rum.
Aber was es gibt ist ein recht großes Blätterteigteil mit Käse/Schinken Füllung, was eigentlich schon eine ganze Mahlzeit ist.
Das beste ist allerdings Kaffee & Co.
Alles frisch zubereitet in einer anständigen Maschine.
Was beschwere ich mich eigentlich?*gg*
Über eine schöne kurvige Küstenstraße gelangen wir nach Cefalu.
Die ca.25 Kilometer sind oft direkt am Meer, also DIREKT.
Straße, Leitplanke, Meer.
Ab und zu liegt die Bahnstrecke Messina-Palermo dazwischen, was für die Zugreisenden bestimmt auch sehr schön ist.
Auf der anderen Seite der Straße sind grüne Berge und bewaldete Hügel zu bewundern.
Zwischen den einzelnen Bergen, hoch über uns gibt es vielleicht nicht die schönsten Autobahnbrücken zu sehen, aber imposant ist es alle Mal.
In Cefalu wird es dann wuselig.
Autos, Roller, Einheimische, Touristen und alles quetscht sich durch die schmalen Straßen und engen Gassen.
Wir parken auf einem recht großen und überraschend leeren Parkplatz, der direkt am Meer liegt. Nur durch die Promenade getrennt.
Dann schlendern wir zunächst Richtung Altstadt, an hunderten Souvenirladen vorbei.
Durch die Gassen, über kleine Plätze, noch ein Blick aufs Meer geworfen und dann zum Hauptplatz des Ortes, direkt unterhalb einer großen Kirche.
Diese steht wunderschön vor dem Stadtberg von Cefalu.
Ein imposanter Blick.
Hier gönnen wir uns ein Kaltgetränkt und laufen zurück, über andere Gassen zum Parkplatz.
Claudio schnappt sich seine Strandsachen und wir unsere Wanderschuhe.
Es geht auf den Hausberg, das ist nicht das richtige für mein Bruder.
Über einige steile Treppen gelangen wir zu Eingang der Anlage.
Ja, es kostet Eintritt.
5 € pro Nase.
Über noch mehr Treppen geht es weiter hoch, dann über glatte Steine und holprig Pfade.
Immer weiter rauf, mit super Blicken runter in die Stadt, entfernte Küstenlinien und hohe Berge im Hinterland.
Oben angekommen gibt es ne Menge alte Steine zu bewundern und natürlich noch coolere Blicke nach unten.
Über einen anderen Pfad geht es wieder runter und man kommt zu einer kleine Ansiedlung von alten Häusern, einer Kappele und tiefe Eingänge zu unterirdisch Gängen.
Die man leider nicht besichtigen kann.
Und dann steht man quasi über der Kirche die am Hauptplatz von Cefalu liegt.
Man schaut über die Dächer der ganzen Altstadt.
Ein unfassbarer Ausblick.
Nun geht es wieder runter und auch an den Strand.
Der Sprung ins angenehme Wasser des Mittelmeers ist herrlich.
Noch ein bißchen am Strand rum liegen und ins nächstbeste Restaurant gehüpft und lecker Gespeist.
Das Vier-Gänge-Fisch-Menü für 30 € schmeckt mit Blick aufs Meer fast noch besser, als es so schon schmeckt.
Heute ging es nach Catania.
Die Fahrt hat so knapp 3h gedauert.
Wieder durch schöne Landschafen und kleine Orte.
Natürlich wieder sehr kurvig, aber wenn man einmal drin ist im sizilianischen Fahrstiel läuft es relativ unproblematisch.
Geschwindigkeitsbegrenzungen, Überholverbote und durchgezogen Linien sind hier mehr Vorschläge als Gesetze.
Das ändert sich aber alles, wenn man das Stadtgebiet von Catania erreicht.
Hier hat der Vorfahrt, der sie sich nimmt.
Ich kam, nahm und siegte!*gg*
Parken ist, wie wohl in jeder Großstadt, schwierig.
In Catania aber noch schwieriger.
Parkhäuser sind rar gesät und meist voll und teuer.
Parkplätze an den Straßen sehr gut besucht.
Oft auch doppelt belegt.
Es gibt einen Parkstreifen, der voll ist und davor stehen auch noch mal Autos.
Keine Ahnung wie das funktioniert.
Wir fuhren einfach Richtung Innenstadt, sahen einen freien Parkplatz und parken.
Dann wurde der funktionierde Parkscheinautomat gefüttert.
1 Euro pro Stunde.
Durch Städte laufen wir meist ohne großen Plan, sondern einfach drauf los.
Klar, Komoot ist an und man kann natürlich sehen wo man ist und wo es eventuell etwas interessantes zu sehen gibt.
Aber hier ist irgendwie alles alt, allerdings auch oft schlecht gealtert.
Die eine kleine Straße rauf, die andere große wieder runter, mal durch eine schmuddelige Gasse, dann wieder über eine schöne Promenade.
Überall sind Autos, Menschen, Roller und Menschen.
Alles ist in Bewegung.
Wir sehen bestimmt Ecken wo sich kein Touristen hintraut, bzw nicht hin will.
Aber auch das gehört zu solch einer Stadt.
Hinterhöfe, Wäscheleinen, kaputte Häuser und schmutzige Gassen.
Natürlich kriegen wir auch imposante Kirchen und Denkmäler zu Gesicht und an solch einem Hotspot steigen wir in die TouriBimmelbahn und zockeln 40 Minuten durch die City.
Auch mal ne schöne Erfahrung und für 5 € gar nicht teuer.
Danach geht es weiter und mit kleinen Schlenkern zurück zum Auto.
Es steht noch da und wurde auch nicht aufgebrochen.*g*
Nun gebe ich ins Navi, also GoogleMaps im Handy unser nächstes Ziel ein.
Nur hat wohl niemand Google etwas von Einbahnstraße erzählt.
Meine Fresse, das Navi kann(zumindest hier & heute) nix.
Also, nach Gefühl weiter und irgendwie raus aus der Stadt.
Es ist Feierabendverkehr, aber ich höre auf 50 % von meinem Blut und wir kommen zügig und ohne Schaden hier raus.
Heute übernachten wir "Auswärst", haben für eine Nacht in einem Hotel direkt am Meer und in Blickweite vom Ätna eingecheckt.
84€ für drei mit Frühstück.
Weil morgen um 8.50 Uhr müssen wir an der Seilbahn sein und dann starten wir rauf zum Gipfel.
Von hier ist das so ne Stunde Fahrt, von unserem Hauptquartier so knappe 4.
Aber bevor es ins Bett geht, gönnen wir uns lecker Meeresfrüchte mit Meerblick.
Im Hotel Wave, in Acireale klingel der Wecker um 6 Uhr.
Wir sind wohl nur knapp 40 km von Etna entfernt und brauchen laut GoogleMap 55 Minuten, aber was heißt das schon.
Um 7 Uhr ist das Auto gepackt und wir betreten den Frühstücksaal des Hotels.
Um 7.30 wollen wir los, aber wie sollen wir das bloß schaffen!!
Brötchen, Eier, 3 Sorten Müsli, 3 Sorten Wurst, Käse,3 verschiedene Kuchen und 4 Sorten Blätterteigteilchen und diverse Kekse die in Folie verschweißt sind.
Ich strenge misch echt an, aber ich schaffe nicht alles zuprobieren.Dazu Cappuccino und andere Köstlichkeiten auf Zuruf!
Dafür ist der Pool nicht gefüllt und einen richtigen Strand gibt es in den Miniort auch nicht.
Der Plan war Claudio einen Pool & Strand Tag zu gönnen uns ihn auf dem Rückweg wieder mit zunehmen.
Um kurz nach halb 8 sitzen wir alle im Auto und fahren los.
Ohne Probleme landen wir um 8.40 auf dem Parkplatz von EtnaSüd.
Um 8.50 ist treffen an der Seilbahnstation.
Einige Leute sind schon da und der Tourguide begrüßt uns auf deutsch.
Dann warten wir noch auf ein paar Leute, die es nicht pünktlich geschafft haben und trinken erstmal einen Espresso und einen Cappuccino.
Dann geht es los.
Zunächst mit der Seilbahn, die im Preis von 120€ pro Nase inbegriffen ist.
Mit so 20 Personen machen wir uns nun auf den Weg zum Gipfel oder zumindest so hoch wie man darf.
Über Schotter und loses Lavagestein geht es hoch, meist steil und auch noch steiler.
Der Wind bläst hier oben heftig, aber kalt ist es nicht.
Wir gehen durch einen fast geschlossenen Lavatunnel und kommen zu einer Stelle von der noch heißer Dampf austritt.
Sandra hat echt zu kämpfen mit dem wenigen Sauerstoff in der Luft, aber sie gibt nicht auf und geht immer weiter.
RESPEKT!!
So alle 20 Minuten machen wir kurz Pause und der Guide erzählte etwas zum Vulkanismus.
Dann sind wir oben, was bedeutet wir stehen in einem Lavafeld auf 2980m.
Der eigentliche Gipfel, aus dem immer wieder Dampf austritt liegt auf so 3200m.
Aber da dürfen wir natürlich nicht hin.
Was ich auch akzeptieren kann.
Was aber gar nicht geht und mich kurzfristig echt angekotzt hat, ist das man mit Offroad Bussen bis kurz vor unserem Ziel hoch fahren kann.
Auf allen Seiten im Netzt steht geschrieben das man hier oben nur mit einem Guide hochdarf und dann muss ich Menschen mit Turnschuhen und kurzen Hosen und kleine Kinder in Tragekörben sehen, die hier oben rum turnen.
Klar, hat der Vater mit dem Tragekorb völlig ein an der Waffel hier rum zulaufen.
Kein Sauerstoff und tierischer Wind ist bestimmt toll für ein Kleinkind.
Aber wenn die "normale" Touristen hier so weit hoch lassen und die hier rum laufen und sogar ein kleines Stück weiter hoch latschen als wir und der Guide mir nach zweimalige Nachfragen bestätigt das man nicht höher darf als an dem Punkt wo wir jetzt sind, frage ich mich doch was das alles soll.
Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, das solche Menschen auch hier oben gerettet werden, wenn sie sich mit ihren FlipFlops in einem Lavafeld verhaken oder beim coolen Seelfy machen in ein Geröllfeld stürzen.
Unsere Tour war echt toll, die Gruppe hat funktioniert, keiner hat gemeckert,dass er auf Sandra und eine weitere Frau mit Luftproblemen warten musste! Im Gegenteil es wurde Wasser und Tic Tacs angeboten und der Guide war informativ und super nett.
ABER, nächstes Mal gehen wir alleine, so hoch wie es geht(nein, nicht auf den Gipfel) und passen auf und haben natürlich anständigen Ausrüstung dabei und wenn wir abstürzt...
...lasst uns liegen.
Nach dem Gipfel ging es über riesige Lavafelder wieder zurück, an einem großen 7000 Jahre alten Tal vorbei in dem die Lava der Jahrhunderte rumhängen, an alten Kratern vorbei zurück zur Seilbahn und wieder runter.
Nach einem GipfelBier ging es über diverse Straßen und Sträßchen zurück zum Haupthotel.
3h fahrt durch diverse Landschaften.
Mal grün, mal braun, Obstplantagen, Olivenhaine, Ackerflächen, verdörrte Weiden und und und.
Bevor wir runter zum Hotel fahren, geht es erstmal in den Ort um lecker Nahrung auf zu nehmen.
Wieder das "normale" Frühstück eingeworfen und zurück auf die Terrasse um den Tag zu planen.
Heute soll es sehr windig werden, aber sonnig und morgen wohl sogar regnen oder Gewitter.
Ein Plan ist schnell gemacht.
Morgen mit dem Zug nach Palermo und heute 1/3 am Pool und 2/3 in die Berge.
Da man ja alles mal ausprobieren sollte, haben wir uns für den Zug nach Palermo entschieden.
Ein Bahnhof ist hier im Ort und 3 Personen zahlen 27€ für eine Strecke.
Ich schätze mal die Entfernung so auf 140km und der Zug brauch so 1,5h.
Ein fairer Preis.
Wir fahren unser gewohnte Strecke raus aus dem Ort und Richtung Inneninsel, bis Mistretta.Dann biegen wir links ab und kommen über eine extra holprige Piste zum Lago Urio Quattrocchi.
Ein kleiner, schöner See umgeben von lauschigem Wald.
Sehr schön, also See und Wald, der Rest nicht.
Halbverfallende Hütten, durchbrochene Zäune und überall Müll.
Ja, so pflegen die Sizilianer ihre Naherholungsgebiete.
Dann geht es über eine Schotterpiste runter in einen schönen, frischen alten Wald.
Buchen, Eichen, Lorbeer um diverse andere Bäume spenden hier Schatten.
Aus der Schotterpiste wird eine Kopfsteinpflasterstraße die an die Römerzeit erinnert.
Wir gehen weiter durch den Wald, weichen ein paar Kühne aus, die momentan die Straße als Rastplatz nutzen und kommen weiter bergab.
Der Wald lichtet sich und wir bekommen herrliche Fernblicke auf die Berge um uns rum.
Viele sind bewaldet andere ocka-braun und nur mit Sträuchern bewachsen.
Dann geht es über eine steil ansteigende Straße rauf.
Die Endet vor einem Gatter das geschlossen ist, ist allerdings leicht zu öffnen und da nix von "privado" oder " Durchgang verboten" steht gehen wir weiter.
Das passiert uns noch 4,5 Mal.
Nun geht es über Kiesel-Schotter-Steine weiter.
Mal kleine Wälder, aber meist nur Büsche und Verdörre Wiesen und Felder.
Und immer wieder weite Blicke in alle Richtungen.
Immer weiter runter führt diese ehemalige Straße, gut zu erkennen weil hier und da ein verrostetes Verkehrschild auftaucht.
Gestartet sind wir knapp über 1000 hm und nach zahlreichen Kurven und Wendungen erreichen den Talgrund, der auf so 500 hm liegt.
Wir überqueren eine Brücke, unter uns ein schmaler Bachlauf und natürlich wieder alles zugemüllt.
Echt keine Ahnung warum die Menschen hier so mit ihrer Umwelt umgehen.
Ich rede nicht von einer Chipstüte die eventuell aus dem Autofester fliegt oder eine Dose die man aus dem Fester schmeißt.
Ich rede von großen Müllsacken die hier im Flussbett liegen.
Wahnsinn!!
Dann geht es wieder rauf und das so richtig.
10% Steigung hat die Betonpiste die uns wieder auf Höhe bringt und das ne echt lange Strecke.
Wir kommen durch eine kleine Ansiedlung, mit schönen, grünen Gärten und wandern weiter rauf.
Nun verlassen wir die Straße und gehen auf Schotter weiter.
Ohne Schatten ist es trotz dem heftigen Wind warm und so langsam neigen sich die Wasservorräte dem Ende entgegen.
Die Tour aber zum Glück auch.
Noch zwei Kilometer durch den bekannten Wald vom Hinweg und wir stehen wieder am Auto.
Fünf Stunden haben wir für die 14 km gebraucht.
550 hm runter und 570 hm wieder rauf.
War anstrengender als die Etna Tour!
Dann geht es wieder zurück zum Hotel, noch kurz neue Getränke gebunkert und gleich gehen wir irgendwo im Ort essen.
Wie eigentlich nicht anders zu erwarten war das Essen wieder sehr gut.
Letzter Tag, morgen früh geht es wieder zurück.
Heute ging es mit dem Zug nach Palermo.
Bis Cefalu immer am Meer entlang, wunderschön.
Kleine Fischerhäfen, ein paar Ansiedlung und immer wieder Mini-Kiesstrände.
Danach etwas weiter ins Inland, obwohl das Meer meistens noch in Sichtweite war.
Viele Gärten und Felder, aber auch viele verfallene Gebäude, Höfe und vergammelte Industriehallen.
Mit 10 Minuen verfrühung endet die Zug Fahrt im Sackbahnhof von Palermo.
Wir laufen wieder ohne großen Plan einfach drauf los.
Natürlich mit Blick auf die Komootkarte.
Vom Prinzip ist es hier wie in Catania nur größer.
Größere Häuser, größere Kirchen, größere Plätze und größere Touristengruppen.
Wir kommen an unzähligen Kirchen, Palzzos vorbei.
Dann wieder Gassen die kleiner als unser Fiat 500 sind.
Es gibt zwei Sachen die wir unbedingt machen wollen.
Palermos Street Food Nr.1 Essen und Mumien sehen.
Wir finden beides.
Innereien sind eigentlich nicht so meins, aber das Pane con Milza müssen wir probieren.
Milz und Lunge Stunden lang in irgendeiner Brühe gekocht und zwischen zwei Brötchenhälften gestopft und Käse oben drauf.
Es ist echt lecker!!
Die 8000 Mumien werden im unterirdischen Friedhof eines Kapuziner Kloster ausgestellt.
Vielleicht makaber, aber richtig interessant.
Drin darf man nicht fotografieren, ein Bild habe ich trotzdem gemacht.
https://www.catacombefraticappuccini.com/it_it/
Um zum Kloster zu gelangen, nehmen wir natürlich nicht die direkte Route, sondern laufen durch ein paar Ecken wo man keinen Touristen mehr sieht.
Aber wie schon mal geschrieben, gehören dreckige Gassen, Hinterhöfe und schmuddelige Ecken genauso zu einer Stadt wie rausgeputze Prachtbauten und Flaniermeilen.
Wir wollen alles sehen.
Vor dem Kloster haben wir noch Zeit uns eine weitere sizilianische Spezialität zu gönnen.
Cornelli.
Ein frittirtes Hörnchen mit Riccotacreme.
Nach dem Besuch des unterirdischen Kapuzinerfriedhofs geht es auf dem nicht direkten Weg zurück zum Bahnhof.
Aber eine Sache fehlt noch.
EIS.
Wir finden in Bahnhofsnähe einen Laden den es schon seid den 30ger Jahren gibt.
Er hat so 80 Eissorten und für welche sollen wir uns jetzt Entscheiden?????
Jeder nimmt zwei Portionen.
Kugel machen die hier in Italien selten, die spachteln das Eis in die Schalen.
Wir nehmen kein Hörchen.
Wir nehmen keinen Becher.
Wir nehmen ein Brioche Brötchen, das aufgeschnitten und mit dem unfassbar geilen Eis gefüllt wird.
Zwei Spachtel Eis schätze ich so auf 3-4 Kugeln.
Für ein gefülltes Brioche bezahlen wir 3.30€.
Dann geht es mit dem Zug wieder zurück.
Der eigentliche Anlass der Sizilien Reise war bestimmt nicht der schönste, aber die Reise war schön.
Ich denke, dass wir wieder kommen.
Vielleicht nicht nächstes Jahr, aber wieder kommen wir bestimmt.
Es gibt hier nich so viel zu sehen, zu entdecken, zu erwandern.
Es gibt eine Wanderstrecke quer durchs Land.
500 Kilometer, aufgeteilt auf 28 Tage oder halt mehr.
Mal sehen.
Das Leben ist so kurz um alles zu sehen.
Aber lasst uns alle mehr Zeit verbringen um vieles zu sehen!!
Gute Nacht und bis nächstes Mal.