Hier geht es bald los mit unseren Weg durch Spanien.

Ist dann vielleicht etwas übersichtlicher, als immer das endlose scrollen.

Allerdings kann ich hier, ohne Rechner keine Nachrichten Funktion erstellen.

Sorry.

Also, wenn ihr etwas zu sagen habt müsst ihr auf die Startseite schreiben oder auf "von-aubrac-24" oder direkt an mich.

Ihr schafft das schon!!

Tag27 Saint-Jean-Pied-de-Port - Burguete

Was soll ich sagen oder besser gesagt schreiben.

Es war ein wunderbare Tag, ein unfassbar wunderbarer Tag.

Sandra war endlich wieder mit auffem Weg.

Um 7.30  Uhr gab es das letzte Frühstück in Frankreich.

Um 8.00 Uhr ging es auf die "Königsetappe".

Über die Pyrenäen.

Der Tag startet mit leichten Nebel, den die Sonne aber zügig vertrieb.

Der Rest ist mit Worten kaum zu beschreiben.

Also, werde ich das auch weitestgehend lassen und euch nur mit Daten und unfassbaren Fotos unterhalten.

Obwohl ich glaube das die Bilder nicht im entferntesten das wieder spiegelt was wir gesehen haben.

Kurz vor dem Ziel, im Kloster Roncesvalles haben wir die vier Australier wieder getroffen.

Die haben wir ja hin und wieder unterwegs getroffen und einer hat Sandra ja sogar seinen speziellen super Socken geliehen.

Heute haben wir die Jungs das letzte mal getroffen.

Sie fahren morgen mit dem Taxi nach San Sebastian und wandern noch zwei Wochen über den Camino de Norte.

Hier ist es ihnen zu voll.

Die Begrüßung war herzlich und Verabschiedung fast schon schmerzlich.

Wir kennen uns kaum, aber trotzdem waren die paar Stunden die wir uns gesehen haben immer sehr lustig und unterhaltsam.

Wir wollten eigentlich auch hier im Kloster schlafen, aber die 190 Betten waren am Sonntag schon ausgebucht.

Ja, es wird voller.

Nun zu den Daten des Tages


28,5 Kilometer Wegstrecke

230 hm war unser Startpunkt

1480 hm war der Höchstepunkt 

1340 m rauf

620 m runter

21 Kilometer rauf gewandert

7,40 € für zwei 0,4 Bier am Kloster


Nun zu den Fotos



Tag28 Burguete - Zubiri

Spanien erwartet uns wie man es erwarten kann.

Dauer Nieselregen bei so 6 Grad, aber es wurde wärmer.

10 Grad

Nein, das ist gar nicht schön!!


Wir verlassen den kleinen Ort über eine Brücke und gehen über einen Schotterweg raus, durch Felder und Wiesen.

Hier und da stehen Pferde rum, die sind im Moment noch nasser als wir.

Aber nicht mehr lange.

Auch ohne die Pferde sind wir nicht alleine.

Zahlreiche Pilger begleiten uns den ganzen Tag.

Ich glaube die einsamen Zeiten sind vorbei.

Die Wolken sind dunkel und hängen tief, die Landschaft bleibt trotzdem schön.

Über kleine Asphaltpisten oder Betonwege geht es weiter.

Wiesen, Felder, Äcker.

Kleine Passagen durch Wald, mal leicht ansteigenden, mal höhehaltend.

Es regnet zum Glück nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Wir erreichen ein kleines Dorf und werden am Ortseingang von einem Typen begrüßt der uns und alle anderen darauf aufmerksam macht wo es den besten Kaffee im Ort giebt.

Er mag recht haben, wir wählen trotzdem den Automaten und einen großen Sonnenschirm für die erste Rast.

Kaffee ist gut, Sonnenschirm taugt auch als Regenschirm.


Kurz über die Hauptstraße, dann links raus und rauf.

Über Betonplatten geht es recht steil einen Hang rauf und über eine Art moderne Römerstraße weiter.

Steinplattenmosaik mäßig in Form gelegt begleitet uns einen ganze Weile.

Mal rauf, mal runter.

Obwohl alles klätsche Nass ist, kommt man nie ins Rutschen.


Dann geht es steil rauf in ein schönes Waldstücke und leicht abfallend wieder runter und wir kommen in den nächsten Ort.

Direkt am Anfang eine kleine Bar.

Voll mit nassen Pilgernvund trockenen Einheimischen.

Kaffee und ne kurze Rast.

Weiter durch das Dorf und steil wieder raus.

Dann beginnt der schönste Teil des Tages.

Zunächst lässt der Regen nach und hört kurze Zeit später sogar auf, die Temperaturen werden zweistellig und wir wandern von nun an durch einen wunderbaren Wald.

Kiefern, Ginster, Moos.

Der Pfad ist meist matschig und steinig, stellenweise über Fels.

Man hat oft das Gefühl über versteinerte Drachenhaut oder Schuppen zu laufe.

Schwer zu beschrieben, aber echt wunderschön.

Mal kurz steil rauf, dann wieder lange Abschnitte höhehaltend und seicht bergab.

Kurz durch eine breite Landstraße unterbrochen duch Waldpfade geht es weiter.

Aber hier steht ein Imbisswagen und der hat Bier.

Jetzt hat er zwei weniger.

Dann wieder dieser tolle Wald und sogar ein Hauch von Sonne.


Dann steil und steiler runter, dazu sehr matschig aber zum Glück nicht rutschig. 

Aber auch das schaffen wir.

Über eine alte Brücke und wir sind am Ziel.

Die Unterkunft liegt direkt an der "Hauptstraße".

Schlafen und Wäsche waschen 17€ pro Nase.

Natürlich kein Zweibettzimmer.

Vier Etagenbetten, alle belegt.

Gegenüber ist ein Cafe-Bar-Restaurant.

Menü, Dreigänge, ein Glas Wein und Wasser.

17,50 €.

Willkommen in Spanien!!

Morgen darf dann das Wetter auch etwas spanischer werden!

Tag29 Zubiri - Pamplona

Richtig warm ist wohl immer noch nicht, aber zumindest zweistellig und kein Regen.

Frühstück gibt es im Café um die Ecke.

Tortilla und Kaffee.

Über die Brücke wieder raus, nach links, über Betonplatte leicht rauf und weiter über eine kleine Straße.

Über einen holprigen Wiesenpfad an einer großen Fabrik vorbei.

Keine Ahnung was die machen, passt aber optisch natürlich nicht in das sehr schöne grüne Tal.

Dann über eine Asphaltstraße rauf und oberhalb der Industrieanlage weiter.

Die Sonne kommt immer weiter raus und die meisten Wolken verschwinden auch.

Immer wieder rauf und runter, über einen Pfad geht es mal an Wiesen mal durch Wald.

Mitunter auch mal steiler, aber nie extrem.

Heute sind Sandras Füsse gut dabei, aber das Bein spinnt rum

Ob vom Liegen im recht unbequem Bett oder einfach nur weil es kein Bock hat diese herrliche Landschaft zu genießen, wer weiß das schon.

In Larrasoaña bricht sie lieber ab.

Der Weg ist noch weit, also lieber kein Risiko eingehen.

Bus fährt hier keiner und das sechste Taxiunternehmen hat auch endlich ein Taxi für uns.

Sie fährt nach Pamplona und laufe dort hin.


Weiter durch schönen Wald mit Flussblick.

Rauf, runter, höhehaltend, runter, rauf, höhehaltend.

Dann geht es ein Stück an der Bundesstraße entlang und wieder zurück in die Natur.

Wiesen, Wald, Fluss, Sonne, grüne Hügel links und rechts von mir.

Wunderschön!

Eine Unterführung bringt mich auf die andere Seite der Bundesstraße und ein steinig, steiler Pfad den Hügel rauf.

Über einen höhehaltenden Waldpfad geht es weiter.

Nochmal rauf, über eine blühenden Wiese und unter einer breiten, viel genutzten Straße drunterher.

Eine Schotterpiste bringt mich kurz und steil rauf und flach wieder runter.

Ich erreiche Villava.

Eine schöne, alte Steinbrücke bringt mich über die Ulzama.

Direkt da hinter steht ein Kloster, mit einer kleinen, schönen Kappele.

Hier gibt es sogar einen Stempel zum selber stempeln.

Dann geht es durch die Stadt.

Immer gerade aus, zunächst durch ruhige Gassen, dann über eine vierspurige Hauptstraße.

Schicke Häuser und viel Verkehr.

An jeder Kreuzung gibt es riesige Hinweisschilder wo der Pilger pilgern soll.

Auf dem Boden wird der Weg auch angezeigt.

Gelbe Muschel mit gelben Richtungspfeil auf blauen Grund.

Verlaufen kann man sich hier nicht.

Der gelbe Pfeil ist hier in Spanien auf jeden Fall das Zeichen für uns.

Auf Häuser oder Bäumen gemalt, immer den gelben Pfeil nach.


Dann geht es über kleine Straßen weiter, schon durch die ersten Vororte von Pamplona.

Schön ist anders, aber was will man machen.

Nochmal über eine alte Steinbrücke, kurz durch einen kleinen Park, über eine riesige Kreuzung, an der alten Stadtmauer vorbei, durch ein hundertjahre altes Tor und ich bin in der Altstadt von Pamplona.

Schmale Gassen, hohe, sehr schmale Häuser, viele Menschen, viele kleine Geschäfte.

Willkommen in der Großstadt.

Wir haben ein kleines Hotel mitten in der Altstadt gebucht und bleiben einen Tag.

Das Hotel oder besser gesagt das Hostel, ist alt und hat seine besten Tage hinter sich.

Also, lange hinter sich.

Aber ich will es ja nicht kaufen.

Betten sind gut, Wasser ist heiß, alles sauber und einen Balkon haben wir auch.

Mit Blick in eine wusselige Altstadtgasse.

120€ für zwei Nächte mitten in der Stadt.

Da will man ja nicht meckern.

Ziellos Durch Pamplona

Sandra pflegt  ihr Bein und ich laufe einfach mal los.

Kathedrale, Altstadt, Zitadelle, Einkaufsmeile, Altstadt.

Viele kleine Läden, wenig Müll, viele Busse, noch mehr schmale Häuser, viele Kirchen, so wirklich voll finde ich es meist nicht, nur in den schmalen Gassen wird es manchmal etwas eng, zum Teil sehr grün, Bausünden gibt es natürlich auch, unendlich viele Restaurants, Bars und andere Möglichkeiten nicht abzunehmen.



Tag30 Pamplona- Puente la Reina

Frühstück gab es in der Bäckerei um die Ecke und dann ging aus raus aus Pamplona.

Fast 3 Kilometer raus.

Große Straßen, kleine Straßen, riesige Straßen.

Dazu einen schönen Park, noch ein Blick auf die Zitadelle und ein ganzes Stück durch das Unigelände.

Dann waren wir draußen.


Nun ging es zunächst an einer breiten Straße entlang, einen Hügel rauf und durch ein kleines Dorf.

Dann gab es nur noch eine Richtung.

Rauf!

Mal sanft, mal hart.

Meist über Feldwege oder Schotterweg, auch kleine Straßen wurden genutzt.

Das ganze durch Felder, Felder und Felder.

Bis rauf nach Zariquiegui.

Ein kleines, schönes Dorf mit einer Bar und einen Mini-Markt.

Wir entscheiden uns für Dosenbier.

Aus dem Dorf raus und jetzt aber richtig rauf.

Kleine Pfade durch blühende Wiesen brachten uns schlussendlich auf 810 hm.

Pamplona liegt auf 440 hm.


Oben auf dem Hügel gab es viele Windräder und ein Denkmal eines Pilgerzuges.

Einige Stahl Skulpturen, Menschen, Hunde, Pferd und Esel.

Habt ihr bestimmt schon mal im Fernsehen gesehen, wenn ihr mal was über den Camino Francès gesehen habt.

Wenn nicht schaut euch doch mal "The way" an.

Ein echt guter Film, in dem ein Vater die Asche seines auf dem Jakobsweg verstorben Sohnes nach Compostela bringt.


Ab hier gab es natürlich auch nur noch eine Richtung.

Runter!

Über einen steinigen, stellenweise steilen Pfad ging es runter vom Hügel.

Dann wurde es flacher und der Pfad besser.

Hier auf dieser Seite gesellen sich noch viele Bäume und kleine Waldstücke zu den Feldern.

Aber auch bunt blühende Hecken und kleine Büsche flankierten oft den Pfad.


Dann wieder Schotterpiste.

Heute ist echt alles dabei.

Erwähnt ich schon die tollen Aussichten und Fernblicke??

Runter heißt in der hügeligen Landschaft natürlich auch immer wieder kurz rauf um wieder runter zukommen.


Nach 23,5 Kilometer haben wir endlich unser Ziel erreicht.

Puente la Reina, was auf so knapp 400 hm liegt.

Unser gebuchtes Quartier liegt direkt auf dem Weg.

Der führt quasi durch den kleinen Biergarten des Hotels.

Alle anderen Unterkünfte sind ausgebucht, also ab in den *** Kasten.

Allerdings ins 2-Bett-Pilgerzimmer.

mit eigenem Bad.

Zusammen mit dem Dreigänge Menü und dem Frühstücksbuffet zahlen wir 118€.


Das Abendessen ist gut und mäßig zugleich.

Vorspeise gibt es als Buffet.

Salat, Suppe, Paella, alles echt gut.

Beim Hauptgang hat man die Wahl zwischen Fisch und Fleisch.

Wir nehmen beides.

Fleisch ok, Pommes schlecht.

Fisch ok, Kartoffeln schlecht.

Nachtisch wieder in Buffetform.

Also, besser gesagt Kuchen oder Milchreis.

Kuchen lecker, Milchreis gewöhnungsbedürftig.

Dazu gibt es 3/4 l Wein.


Das Frühstück bietet Rührei, Speck, Brötchen, Wurst, Käse und vier Sorten Kuchen.

Kaffee aus einer anständigen Maschine.

Alles lecker.


Tag31 Puente la Reina-Ayegui

Da wir gerade lecker Essen waren, eine super leckere Paella mit Kaninchen, Muscheln und Gambas, dazu ein guten Glas Roten für 12.50€ pro Person und wir danach noch mit Franzosen, Amerikanern, Holländer und Deutschen vor der Kommunalen Unterkunft in allen Sprachen die es so gibt uns recht lange Unterhalten haben, habe ich keine Lust mehr zu schreiben.

Aber Fotos könnt ihr schon mal gucken!

Tag32 Ayegui - Los Arcos

Frühstück gab es wieder in einer Bäckerei auf dem Weg.

Dann bin ich alleine los, Sandras Füsse haben leider wieder gestreikt.

Hier fahren zum Glück regelmäßig Bus, die auch Orte auf unseren Weg anfahren.


Über die Hauptstraße raus aus der recht hässlichen Stadt.

Irgendwie wirkt das wie so eine "Planstadt".

Alle Straßen sind rechtwinklig, dazwischen die oft gleiche aussehenden zweistöckigen Häuser.

Viele Bänke stehen wohl überall rum, aber schön zu sitzen ist es nicht.


Dann geht es über einen Schotterweg einen kleinen Hügel rauf und in die Weinhügel..

Am berühmten Weinbrunnen direkt auf dem Jakobsweg ist natürlich viel los.

Alle müssen alles fotografieren.

Handys werden weiter gereicht, damit auch jeder später beweisen kann das er hier war.

Ich schummel mich etwas durch, machen ein schnelles Foto, fülle meinen Becher halb voll und verschwinden wieder.

Mann soll sich hier auch keine Flaschen abfüllen, was auch völlig unfair gegenüber den später kommenden Pilgern ist.

Aber das scheinen ein, zwei Personen wohl nicht zu wissen.

Steht ja auch nur auf 5 Sprachen direkt neben dem Brunnen.

Ja, auch unter Pilgern gibt es schlechte Menschen.

Wo wir gerade beim Thema sind.

Mit vier Mann nebeneinander auf dem Weg zu gehen ist Scheiße.

Wenn man Wanderstöcke nicht nutzt, muss man Sie nicht über den Asphalt schleifen lassen.

Man muss sich nicht immer lautstark unterhalten.

Man muss nicht auf schmalen Wegen jede Scheiße fotografieren.

Und vor allem muss man nicht Musik auf seinem Handy hören, ohne Kopfhörer.


Obwohl ich heute sehr zügig unterwegs war, sind mir heute einige dieser Dinge auf den Sack gegangen.


Nach dem Trinkbrunnen ging es noch kurz bergauf und dann höhehaltend weiter auf einer Asphaltpiste mit schönen Blick auf Weinreben, Wiesen und Berge unter sehr dunklen Wolken.

Dann an einem großen Campingplatz vorbei und ab in den Wald.


Eine schöner Pfad ging mal rauf, mal runter durch das üppige Grün der Bäume, dann kurz steil rauf und an einem großen Weizenfeld entlang.

Wieder runter und über eine steile Straße in einen kleinen Ort, den ich zügig durchschritt.


Kurz wieder runter und dann lang und mitunter steil rauf.

Immer mit Blick auf einen hohen Hügel mit einer Burg oder Kirchen Ruine.

Dann erreiche ich Villamayor de Monjardin und gönne mir eine kleine Rast.


Über einen holprigen Pfad, durch einen Weiberg geht es wieder runter auf einen breiten, stellenweise matschigen Weg.

Das Zeug klebt unter den Sohlen und man hat das Gefühl 20cm größer zu sein.

Zum Glück wird der Weg schnell wieder trocken und die Matsche fällt auch wieder ab.

Den jetzt beginnt die erste Rennstrecke des Jakobsweg.

Auf den nächsten knapp 12 Kilometer bis nach Los Arcos bleibt der Weg breit, die Anstieg überschaubar und meist flach.

Kurven gibt es auch nur Verhalten und so gebe ich Gas.

Landschaftlich eigentlich nur grüne Felder, mal ein paar Bäume und große Hügel in der Ferne.

In einer kleinen Senke steht ein gut besuchter Foodtruck.

Sandwich, Kuchen, Kaffee, Kalt Getränke.

Na gut.

Ein Bier und ein Käse-Schinken-Baguette wird geordert.

Also, kein ganzes Baguette, nur so ein Drittel.


Weiter auf dem Pilger Highway.

Ich komm zügig vorran, überhole etliche Leute und erreiche mein Ziel um kurz vor eins.

20 Kilometer in 5 Stunden ist schon OK denke ich.


Tag33 Los Arcos-Torres del Rio

Heute nur acht Kilometer.

Meist über Schotterwege und ein kurzes Stück an einer kaum genutzten Landstraße.

Landschaft wie gehabt grün, leicht hügelig, schön.

Aber vielleicht sollten wir auch nur die acht Kilometer gehen, damit wir genug dort landeten wo wir landeten.

Im Hostel Rual La Pata de Oca.

Ein echt tolles, altes Haus mit Mehrbettzimmer im hölzernen Dachgeschoss.

Schöne Außenanlage, mit Mini-Pool, einen rustikal, mittelalterlichen Keller mit viel Gedöhns und Vincent.

Der Gastgeber, ein Italiener.

Ein echt crazy Typ.

Spricht gefüllt alle Sprachen, meinst gleichzeitig.

Der Tag vergeht mit ausruhen, etwas Bier, etwas rumgucken, ein Glas Wein.

Abhängen halt.

Das Pilger-Menü wird um sieben serviert.

Salat, Nudel, Tiramisu, Wein.

Wein und Wein

"No vino, no camino" spricht er und schenkt nach.

Beim Essen wird quer über den Tisch gequatscht, meist englisch.

Aber selbst Ich verstehe mehr, als ich dachte zu verstehen.

Dann schreitet er zum Klavier, geht wieder und lässt seinen Sohn ran.

Der spielt zunächst "House of the rising sun" mit Gesang, sehr cool.

Amis, Schotten, Deutsche, Brasiliens, Schweden, Dänen, Italiener alle singen mit.

Achso, der Italiener freut sich fast Tot das neben Ihm ein Brasilianer sitzt, der sechs Jahre in Italien gelebt hat und italienisch spricht und Ich, der kein italienisch Sprich, aber zumindest Wurzel in Sizilien hat hier zusammen an einem Tisch sitzen.


Auf zu Ruf schnapp sich der Junge am Klavier die Klampfe und spielt noch "Stand by my".

Der fragt er ob einer noch was spielen will.

Der Schotte steht auf.

Lange graue Haare, weißen Vollbart, Wandersandalen und legt los.

Drei, Nein Vier Songs haut er raus.

Alle singt irgendwie mit, trinken Wein (No Vino, No Camino), haben Spaß.

Ein toller Abend.

Vielleicht sollten wir genau heute hier landen und diesen schönen Abend hier verbringen.


Tag34 Torres del Rio-Logroño

Frühstück gab es in der schönen Unterkunft keine, aber ein Café ist gleich um die Ecke.

Omelett mit Käse uns Schinken in einem kleinen Baguette, dazu Kaffee.

Zum zweiten Kaffee gönne ich mir noch einen Schoko-Muffin.


Aus dem echt schönen, kleinen Dorf geht es natürlich rauf und raus.

Zunächst über eine kleine Straße, die aber schnell zur Piste wird.

Die Sonne lacht und es wird ein schön warmer und anstrengender Tag.


Es geht immer wieder kurz steil rauf oder auch mal lang und steil, dann wieder höhehaltend und wieder runter in eine Senke oder ein kleines Tal.

Dann wieder rauf und so weiter und so weiter. 

Das alles oft auf Pisten oder gepflasterten Wegen.

Die Landschaft gibt wieder alles um zu gefallen und die Aussichten müssen sich auch nicht verstecken.

In der Ferne hohe Berge und schroffe Gipfel.

Davor grün und hügelig, mal Wald, mal Felder, mal Wein.

Auf den 12 Kilometer bis Viana gibt es kein Dorf, kein Haus.

Nur Gegend und einmal eine kleine Kappele.

Hier und da werden mal Landstraßen gekreuzt.

Irgendwann kommen wir in ein besonderer schönes Tal.

Sieht aus wie auf den Kanaren und riecht auch so, den die Sonne steht schon hoch am Himmel und gibt sich Mühe das keiner frieren muss.

Feine Schotterpiste schlängelt sich durch Kiefernwald, Gebüsche und hier und da ein großer Felsen machen die Optik perfekt.


Aus diesen grünen Tal führen zwei echt knackige Anstiege und wir werden Belohnt mit einer Hammer Aussicht.

Eine riesige Ebene erstreckt sich vor uns, dahinter hohe Berge in Wolken gehüllt.

Logron̈o breitet sich vor uns aus, aber noch in weiter Ferne.


Nun geht es an einer breiten Landstraße weiter, aber fast ohne Verkehr.

Dann wieder durch Felder und wir sind in Viana.

Ein großes eiskaltes Bier muss jetzt aber echt sein.


Nach dem ganzen rauf und runter nimmt Sandra den Bus nach Logron̈o, Füsse doof.

Die nächsten 10 Kilometer wander ich alleine weiter und schöner wird es jetzt auch nicht mehr, nur wärmer.

Zunächst über Pfade durch so ne Art Schrebergarten Anlage dann über eine Schotterpiste durch Wein und Felder.

Danach übernimmt eine Asphaltpiste die Aufgabe mich weiter zu bringen.

Dann wieder ein Schotterweg der mich in einen kleinen Kieferwald rauf bringt, über eine Brücke quere ich die fette Bundesstraße und auf der anderen Seite geht es durch Wald weiter.


Die letzten 4 Kilometer muss ich über eine Teerpiste laufen die mich bis in die Stadt bringt.

Das ist nicht wirklich schön.

Heute geht es in ein kleines Hostel, was aber viel toller ist als so manches Hotel.

Zweibettzimmer mit Bad und Balkon für 60€ und das mitten in der City.

Tag35 Logron̈o-Navarrete

So, jetzt sitzen wir auf der Terrasse unseres Hostels, die Sonne geht langsam hinter dem Hügel zu Bett, im Becher schwimmt ein guter Rioja und ich fange an für euch über den Tag zu schreiben.


Da wir heute nur 12 Kilometer vor uns haben, lassen wir es langsam angehen.

Eigentlich war so 17 geplant, aber dort gab es keine freie Unterkunft mehr.


Wecker geht um acht, das gemütliche Bett will uns nicht gehen lassen.

Um neun stehen wir vor der Tür und auf dem Weg zur einer Bar oder Café landen wir erstmal in der Markthalle.

Fleisch, Gemüse, Fisch.

Alles sieht super aus, frisch und lecker.

Weinend verlassen wir das alte Gebäude und landen in einer sehr gut sortierten Cocktailbar.

Hier gibt es auch Frühstück.


Thunfisch-Ei-Brötchen und zwei Kaffee.

Dann verlassen wir die Stadt über große Hauptstraße und kleinen Gassen.

Wir kommen in einen Park und laufen eine ganze Zeit um ihn zu durchqueren. Zwei Kindergartengruppen kommen uns entgegen und jedes Kind ruft laut: Buen Camino, los peregrinos! 


Dann geht es durch eine Unterführung, über uns ne breite Straße.

Nun liegt die Stadt hinter uns und über eine Rad-und Fußgänger Allee geht es weiter.

Hier gehen mehr Einheimische spazieren, joggen, mit dem Hund als man Pilger sieht.

Ist aber auch schon spät, also für Pilger die um sechs losrennen, damit sie um 15 Uhr am Ziel  sind.


Die Allee zieht sich eine ganze Weile und bringt uns zu einem großen See, das Naherholungsgebiet von Logronño.

Echt schön hier.

Kiefer, Eukalyptus, Bänke, Schatten, Grillplätze.

Der Weg schlängelt sich durch den Park und entlässt uns an einem Weinhang, den wir rauf müssen, über Schotter, ohne Schatten, 27 Grad.


Oben angekommen geht es an der Autobahn weiter, also nicht auf der Autobahn sondern über eine Piste direkt daneben.

Am Zaun der uns von der Schnellstraße trennt, haben Pilger angefangen mit Holzstücken und kleinen Ästen Kreuze zu basteln und in die Maschen zu stecken.

Es waren schon viele vor uns hier.


Der Weg geht mal rauf, mal runter und geht in eine Landstraße über.

Die bringt uns über eine große Autobahnbaustelle wo fleißig gewerkelt wird.

Ich glaube das dauert noch Jahre bis die hier fertig werden.

Tranquilo, Tranquilo!! Aber sie sind vor der Brücke bei Lüdenscheid fertig!


Weiter über einen Schotterweg, dann wieder Asphaltpisten, rauf, rauf und wir sind fast am Ziel.

Durch enge Gassen kommen wir zum Kirchplatz und gönnen uns erstmal ein kühles Bier und diverse Pinchos, die nordspanischen Tapas.


Dann geht es ins Hostel, was im gleichen mit dem von gestern null mithalten kann.

Aber wir haben eine Dusche auf dem Zwei-Bett-Zimmer und die Terrasse, auf der ich gerade schreibe.

Heute kostet es 42€.

Eigentlich kann man da auch nicht meckern, aber gestern war es schon echter Luxus und heute halt nur Standard.

Was schreibe ich hier eigentlich??!!??

Wir haben ein Einzelzimmer mit Dusche und ne Terrasse mit Aussicht für das Geld und in der Sekunde wo ich das schreibe bringt die Dame des Hauses Sandra eine Schüssel mit kaltem Wasser um ihre Füße zu kühlen!!!!!!

Ach Scheiße, es ist einfach nur geil!!


Tag36 Navarette-Nàjera

Heute gab es eigentlich nur zwei Dinge über die ich schreibe kann.

Schotterwege und Wein.

Wir haben den ganzen Tag, bis auf etwas Asphalt auf Schotterpisten verbracht.

Feiner Schotter, grober Schotter, groß steiniger Schotter, fein kieseliger Schotter.

Dazu gab es jede Menge Weinhügel.

Mal mit neuen Pflanzen, meist mit alten Rebstöcken.

Auf ein paar Feldern wurde gearbeitet, die meisten standen aber einfach in der Sonne und werden bestimmt zu seinem leckeren Tropfen.


Aber es gab doch noch zwei Highlights auf dem Weg.

Ein steiler, steiniger Pfad brachte uns einen Hang rauf und wir konnten über ein riesiges Tal schauen.

Links dahinter ordentlich hohe Berge, teils mit etwas Schnee.

Die Gebirgskette geht zum Teil über 2000 hoch.

Wir müssen zum Glück nicht darüber.


Das zweite Highlight war schmuddelige weiß von aussen, ca 1.80 m hoch, 60 cm breit und von innen wunderbar kalt.

Am Wegesrad, fast mitten im Nichts, vor einem kleinen Grundstück stand er da rum.

Dazu vier Plastistühle und ein Sonnenschirm.

EIN KÜHLSCHRANK.

Mit kalten Getränken, Eis war schon leer gefuttert.

Auf einem Tisch eine kleine Schatulle für eine Spende.

Wir spenden und sitzen und trinken kalte Cola.


Plötzlich hält ein Auto, ein Mann kommt raus und füllt den Kühlschrank nach, mit Bier, mit kalten Bier.

Wir spenden, nochmal und trinken kaltes Bier.

Er erzählt dann noch das seine Schatulle schon zweimal geklaut worden ist und früher seine Frau immer Einblöcke in ein großes Fass gemacht hat um die Getränke zu kühlen.

Alle paar Stunden hat sie neues Eis gebracht.

Dann hat er den Kühlschrank aufgestellt.

Strom kommt aus seiner Hütte, Solar.

Was für ein toller Mensch und mögen die Diebe ewig in der Hölle schmoren.


Heute schlafen wir in einem VielBettenHaus was schon echt bessere Zeiten erlebt hat.

Naja, Betten sind OK und die Dusche wird auch irgend wann warm,aber nur lau.


Beim Pilger Menü gesellt sich ein älterer Österreicher zu uns.

Er ist eigentlich kein echter Wandervogel, mehr so ein Radfahrer aber den Jakobsweg muss man laufen.

Eigentlich wollte er mit seiner Frau zusammen den Weg gehen, Sie ist aber leider nach langer Krankheit verstorben und er geht den Weg nun für Sie mit.

Sie wurde eingeäschert und einen kleinen Teil bring er jetzt noch Compostela.

Was für eine traurige, schöne Geschichte!!


Später treffen wir noch zwei deutsche, die wir schon öfters gesehen haben und heute ist endlich Zeit mal etwas länger zu quatschen.

Die beiden gehen nicht den ganzen Weg, waren aber schon in Compostela.

Dieses Jahr ist es so voll wie nich nie, erzählen Sie uns und auf den letzten 200 Kilometer wohl seid Wochen schon alles ausgebucht.

Das leider wohl auch und immer häufiger von "Bus Pilgern" und Leute die komplett gebuchte Reisen machen.

Vier oder Fünf Wochen all inklusive auf dem Jakobsweg.

Ich sach mal so, FIND ICH VÖLLIG SCHEIßE UND SO SOLL DAS AUCH NICHT SEIN!!


Tag37 Nàjera - Grañon

Nach lecker Frühstück im Café mach ich mich heute allein auf den Weg.

28 Kilometer ist nix für Sandras Füße.

Sie fährt mit dem Bus vorraus und versucht vor Ort noch ne Unterkunft zu finden. 

Per Handy war es gestern nicht Möglich.

Entweder schon ausgebucht, oder Anrufbeantworter und man kann nicht reservieren oder ****Hotel für 220€.


Im Prinzip war es heute wie gestern, nur mit einigen Steigungen, roter Schotterweg, noch geilere Aussichten in noch größeren Ebenen hinunter.


In Santo Domingo de la Calzada wollte ich eigentlich, so sechs Kilometer vor dem Ziel noch ein Kaltgetränk zu mir nehmen.

Aber dort war irgend ein Fest.

Da waren bestimmt 2000 Leute, alles voll, kaum ein durchkommen.

Ich kam durch, aber ohne Getränke.

Naja, auf der staubigen Piste die fast die ganzen sechs Kilometer anhielt gab es halt Wasser aus dem Rucksack


Sandra hat doch noch ne Unterkunft gefunden.

Die ist echt schön.

Garten, Balkon, Zweibettzimmer und das alles auf Spenden Basis.

8 Euro soll man aber mindestens zahlen.

Wir geben mehr.

Tag38/39 Grañon-Belorado-Villafranca la Montes de Oca

Wenig WiFi, wenig Lust, wenig Neues.

Sandras Füsse wollen einfach nicht besser werden, aber aufgegeben will sie auch nicht.

Unterkünfte gibt es eigentlich viele, aber es laufen oder fahren echt sehr viele Leute hier rum.


Wir laufen meist auf Schotterpisten, mal rauf mal runter, oft an der Schnellstraße lang.

Die Landschaft bleibt schön, grün, hügelig.


Man sieht viele bekannte Gesichter, aber auch neue Pilger.


Wir laufen oft durch so kleinen Orte die nur aus ein paar Straßen, mindestens einer Kirche und vielleicht 30 Häusern bestehen.


Castildelgado

Vitoria

Tornados

Villambistia

...


In Belorado ist schon mehr los.

So 2200 Einwohner, Apotheke, Restaurant, Bars, Tabakladen und diverse Unterkünfte.

Fast alle voll belegt.

Wir haben es drauf ankommen lassen.

Die ersten beiden waren ausgebucht.

War fast klar, Pool ( in den bestimmt keiner rein geht) Restaurant, Frühstück.

In der Kommunale Herberge war noch was frei.

Schlafen, Duschen, Fertig, 17€ pro Nase.


Abendessen gab es im Hotelrestaurant 100 m weiter und ein wieder Treffen mit zwei deutschen Jungs, die wir schon öfters getroffen haben.

Essen, Wein, gequatscht und dann war es auf einmal schon 22 Uhr.

Was in der "normalen" Welt natürlich noch nicht spät ist.

Wenn aber die ersten schon um 5.30 Uhr im Rucksack kramen, damit sie um 6 Uhr los können, ist 22 Uhr spät.*g*


Wir bleiben irgendwie bis um sieben im Bett und verlassen die Unterkunft gegen 8 Uhr.

Frühstück und noch bißchen durch den Ort, der Tabakladen macht erst um 10 Uhr auf.

Aber da wir heute nicht weit gehen werden macht das nichts.

Das eigentlich Ziel ist quasi ausgebucht und die ehemaligen Kommunale Unterkunft, seit einiger Zeit in privater Hand, wollen wir nicht ansteuern.

Aus einigen verschiedenen Quellen wurden uns echte Horrorstorys berichtet.

Ich habe dann selber nochmal geschaut und NEIN, da wollen wir echt nicht hin.


Es geht über schöne Pfade weiter, immer rauf aber kaum merkbar.

Die Landschaft bleibt wie gehabt, die Mini-Orte auch.

Da wir recht spät gestartet sind, haben wir heute den Weg fast für uns alleine.

Was wohl immer seltener wird.


Heute haben wir ein Zimmer nur für uns, das Bad wird allerdings mit anderen geteilt.

Seid knapp 2 Stunden regnet es mal mehr oder weniger.

Laut dem Wetteronkel soll es die nächsten Tage so weiter gehen.....


...wir werden sehen

Achso, es sind noch so 550 Kilometer bis Compostela.

Tag40 Villafraca-Atapuerca

Da die Bar in, an oder unter der Unterkunft nicht auf hat, geht es um acht Uhr rüber ins Hotelrestaurant wo wir gestern Abend lecker gespeist haben.

Frühstücksbuffet kostet 10€ pro Nase.

Frisches Omlett bestellt, Brot, Käse, Schinken, Marmeladen, Müslie, Obst, diverse Kuchen und Kaffee bis man STOP schreit.

Ich denke die zehn Euro waren gut investiert.


Dann heißt es Regenjacke an und ab den Berg rauf.

Geregnet hat es bis Mittags, mal mehr, mal weniger und kurz auch richtig.


Sechs Kilometer den Berg rauf und da es auf so knapp 1200 hm geht, kann ich auch Berg schreiben.

Gestartet sind wir so auf 800 hm.

Erst über Betonplatte aus dem Dorf, dann über Feldwege an Feldern vorbei, dann matschige, steinige Pisten durch tollen Wald.

Zum Teil steil, meisten aber nur normal rauf.

Dann runter in ein sehr feuchtes, grünes Tal und nochmal kurz richtig steil.

Dann sind wir oben.

Weiter geht es über eine breite Feuerschneise, eigentlich immer gerade aus.

Wir treffen ein Pärchen,das ich vor Tagen auf Komoot angeschrieben hatte und werden sofort erkannt.

Kurzer Plausch im Nieselregen.

Langsam wird es heller und sogar etwas Sonnenschein wird uns geboten.


Weiter über die endlose Feuerschneise, dann raus aus dem Wald und durch Felder nach San Juan de Ortega, das mit einer großen Kirche auftrumpfen und einer Bar mit kühlem Bier.

Obwohl abkühlen müssen wir uns eigentlich nicht bei dem Wetter.


Wir rufen ein paar Herbergen an, ohne Erfolg.

Weiter durch ein neues Waldgebiet, was wieder sehr schön ist.

Der Regen hat jetzt endgültig aufgehört und macht Platz für ordentlich Wind.


Dann geht es  raus aus dem Wald und wir können mal wieder über ein großen Tal blicken.

Wir kommen nach Agès.

Hier gibt es viele Unterkünfte, aber eigentlich wollen wir noch einen Ort weiter.

Wieder haben wir kein Erfolg mit unserem Telefon.

Außer das eigentlich alles schon voll ist oder keiner dran geht.

Egal, ist noch früh, die Sonne scheint und irgendwas werden wir schon finden.


Über einen weißen Kiesweg geht es durch Wiesen, über eine alte Brücke und weiter durch Felder.

Dann noch so 1 Kilometer über eine Landstraße ohne ein einziges Auto.

Im Dorf angekommen, sehen wir sofort die erste Herberge.

Die hatten wir wohl schon angerufen, ausgebucht, aber das sieht so schön aus...

...wir fragen einfach auf doof nochmal nach.

Schlafsaal ist ausgebucht, aber ein Doppelzimmer mit Bad für 50€ habe ich noch.

Wir zahlen gerne.

200 m weiter ist die Dorfbar.

2 Bier und zwei Pizza, por favor.

Richtiges Essen gibt es erst ab 19 Uhr.

Da es erst 17 Uhr ist muss das mal reichen.


Für den kleinen Hunger (Durst) gibt es im Mini-Markt noch Käse, Wurst und ne Flasche Vino tinto.

Morgen geht es nach Burgos  für zwei Tage.


Tag41 Atapuerca-Burgos

Da wir auch eine Küche in der sehr schönen Unterkunft haben und jemand netterweise Kaffee hat stehen lassen, mach ich doch erstmal einen schönen heißen & starken Espresso.

Ach, ich mach lieber zwei.


Um kurz vor Neun verlassen wir als letzte die Herberge.

Leider hat die Bar zu und zum Glück habe ich Kaffee gemacht.


Ein kurzes Stück über die Hauptstraße, dann links und über einen Pfad durch Felder und Wiesen.

Schnell steigen wir höher und aus dem schönen Pfad wird eine steinige Piste, die sich mitunter steil den Berg rauf quält.

Links und rechts schöne, alte Bäume und mal wieder Aussicht, Aussicht, Aussicht.


Nach weiteren Höhenmetern erreichen wir ein großes Holzkreuz und damit den höchsten Punkt dieser Etappe.

Ach, was sag ich

Den höchsten Punkt für lange Zeit.

Wir sind auf so 1130 hm und Burgos liegt so auf 900 hm.

Bald hinter Burgos beginnt die "Meseta" eine Hochebene die kaum von Bäumen bewachsen ist und die hampelt so bei 800+- hm rum.

Auf der werden wir einige, viele Tage verbringen.


Weiter geht es ein Stück höhehaltend auf einem kleinen Plateau, dann holprig runter und auf angenehmen Untergrund durch riesige Felder.


In der Ferne erblicken wir schon Burgos.


Wir überqueren die Autobahn und knicken links ab, eine alternative zur Hauptroute.

Die ist allerdings nicht wirklich gut Ausgeschildert, bringt uns aber überwiegend durch grün in die Stadt.

Die Hauptstraße geht wohl fast 10 km durch Vororte, über Straßen mit teils viel Verkehr und natürlich Lärm und viel Hässlichkeit.


Wir haben dafür zunächst recht weichen Boden, kaum Menschen, viel Grün und Ja, den Flughafen von Burgos.

Allerdings nur für kleine Propeller-Maschinen.

Dann müssen wir über eine Hauptstraße, die der B1 Konkurrenz machen kann.

Allerdings nur Einspurig und mit Zebrastreifen.

Was aber nicht wirklich interessiert.

Zum Glück kommt der Verkehr auf unserer Seite zum Stillstand und wir nutzen unsere Chance.

Zumindest bis zur Hälfte, aber wo ein Mario ist, ist ein Weg.

Der LKW hält*gg*


In einem Restaurant gibt es ein Mittagssnack und ein Kaltgetränk.

Obwohl das eigentlich nicht nötig ist.

Heute morgen sind wir bei so 5 Grad gestartet, immer wieder Wind und jetzt, es ist so 14 Uhr liegen die Temperaturen bei ca.15 Grad.

Ja, ich habe eine Jacke an!*gg*


Kurz über kleine Straßen, dann runter an einen kleinen Fluss und über schmale Pfade durch Wiesen weiter.

Die Pfade schlängeln sich weiter, werden breiter, werden zu Wegen und führen uns durch einen Park.

Und in dem bleiben wir dann gefühlt 100 km und wandern immer gerade aus.

Es waren glaube ich wohl nur so 6 Kilometer, aber immer schnurgerade aus.

Optisch echt schön, Fluss, Bäume, Wiese, aber halt immer doof, auf einem Asphaltweg gerade aus.

Naja, irgendwas ist ja immer.


Dann über ne Brücke, links, rechts, links, rechts und wir stehen vor der Ferienwohnung.

Ist mitten den Stadt, im 4.OG(kein Aufzug) mit Blick auf die Kathedrale.

Küche, Waschmaschine, großes Bett und so ne Art Wintergarten.

Leider kein Balkon, war aber in der Beschreibung angekündigt.

Die meinen wohl den Wintergarten, der ist aber auch nur so eine Art Erker, vom Schlafzimmer aus und mit Bodentiefen Fenster.


Wir bleiben einen Tag und wandern am Freitag weiter, immer Richtung Westen, immer weiter.

Ich glaube es sind noch knapp 500 Kilometer.

Also eigentlich nix.

Seit dem Start am Osterwochenende, Anfang April haben wir schon 900 Kilometer zurückgelegt.

So wirklich kann ich das alles nicht glauben, was wir schon alles geschafft haben.

Sandra seid Wochen mit Aua Fuss und Knie und läuft immer noch weiter.

Unfassbar!

Die Frau ist der Hammer!!!


Tag42 Burgos- Rabè de las Calzadas

Los gehen wir erst um 10.30 Uhr.

Erstmal in Ruhe Frühstück mit Blick auf die Kathedrale, alles wieder in die Rucksäcke verstauen und langsam aus Burgos raustapsen.


Wie gewohnt über eine und größere Straße, den Fluss überqueren und durch einen Park immer weiter raus aus der Stadt.

Dann weiter an den letzten Wohnsilos vorbei und wir sind raus.


Über einen breiten Schotterweg an Feldern und Wiesen vorbei, über uns dunkle Wolken.

Aber noch kein Regen....Noch


Wir passieren den 501 Kilometerstein und freuen uns schon auf den nächsten.

Der kommt aber nicht.

Warum man dann nicht bei 500 Kilometer bis Compostela einen hin setzt, keine Ahnung.

Obwohl diese Zahlen auf Steinen, Schildern oder Hauswänden sind ja auch nur so geschätzte Entfernung.

Ich denke allein dem 100 Kilometer Brocken ist zu trauen.

Damit jetzt auch alle fleißig zweimal am Tag Stempeln, sonst gibt es keine Urkunde.

Zumindest steht das so überall.

Wenn wir unsere 5 oder 6 vollgepackten Pilgerpässe in Compostela auf den Tisch legen und keine Urkunde rausspringt weil ein Stempel feht, dann ist aber Pannas am Schwenkmast!!*g*


Weiter durch viel Grün und mehr Bäume als erwartet.

Mit der Waldfreienstrecke geht es wohl doch erst morgen irgendwann los.


Dann müssen wir über und unter diversen Autobahnen und Schnellstraße vorbei und plötzlich schüttet es wie aus Eimern.

Da wir gerade direkt unter einer Autobahnbrücke stehen, bleiben wir einfach hier.

Nach so 20 Minuten ist der Spuk vorbei und wir gehen weiter.


Nach 2 Kilometern kommen wir nach Tardajos.

In einer kleinen Bar gibt es erstmal ein Bier und dann noch eins, weil draußen geht die Welt jetzt so richtig unter.


Nach einer halben Stunde scheint wieder die Sonne.

Weiter an einer Landstraße mit mäßigen Verkehr kommen wir zügig nach Rabè, das Ziel für heute.


Sind nur 13 Kilometer, aber wir werden jetzt mal probieren zwischen den "offiziellen" Etappen zu wandern.

Vielleicht erhöht das die Chancen auf freie Betten.

Hier ist es auf jeden Fall schon mal sehr voll.

Die Idee haben wohl andere auch*gg*

Heute gibt es Abendessen hier im Haus, morgen früh Frühstück.

Kostet mit Bett im Schlafsaal (sind aber nur 3 Doppelbetten pro Raum) 50€ für uns beide.

Jetzt noch ein paar Fotos von der echt mächtigen Kathedrale in Burgos.

Von draußen schon sehr schön, aber was es da alles Innen zu sehen gibt ist unglaublich.

Eigentlich ein Museum in einer Kirche.

Wenn man sich richtig für sowas interessiert, brauch man bestimmt 3 Tage um sich alles in Ruhe anzuschauen.